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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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des Mannes, den Sie Freund nennen, alles Gift Ihres eigenen Herzens gießen? Sie sind in meinen Augen ein Elender und ein Verräter.« – »Herr!« rief Wardes. »Ich hatte also recht, als ich Sie einen Hofmeister titulierte. Der Ton, den Sie anschlagen, die Manier, der Sie sich befleißen, paßt für einen Jesuiten, aber nicht für einen Edelmann. Mir gegenüber aber legen Sie diesen Ton gefälligst ab. Sie ändern nichts daran, daß ich Herrn d'Artagnan hasse, weil er eine Niederträchtigkeit an meinem Vater begangen hat.« – »Sie lügen!« rief Bragelonne. – »Ha! Sie nennen mich einen Lügner und ziehen nicht das Schwert?« versetzte von Wardes. – »Weil ich mir vorgenommen habe, Sie erst dann zu töten, wenn wir diese Reise hinter uns haben,« antwortete Rudolf. – »Nehmen Sie sich in acht,« drohteWardes, »wenn Sie mir nicht Genugtuung geben, so werde ich jedes Mittel ergreifen, mich zu rächen.«
    »Oho!« ließ sich jetzt Lord Buckingham vernehmen, indem er hinzutrat, »diese Worte klingen ja fast nach Meuchelmord und ziemen sich nicht für einen Edelmann. Sie beleidigen meinen Freund und werden mir Rede stehen!« – Von Wardes drehte sich nach dem Herzog um.
    »Es scheint doch aber,« versetzte er, »als ob ich Ihren Freund nicht beleidige, denn er hat ein Schwert an der Seite und läßt es unberührt.« – »Aber Sie beleidigen den Chevalier d'Artagnan,« rief Buckingham aufbrausend, »und der Chevalier ist der ehrenwerteste Kavalier, den ich kenne. Ich bin ihm persönlich verpflichtet, und es wird mich freuen, meine Dankesschuld durch einen derben Schwertstreich in Ihr falsches Angesicht abzutragen.«
    Mit diesen Worten zog Buckingham den Degen und drang auf Wardes ein, aber Rudolf trat mit gezückter Klinge zwischen beide. »Halt, meine Herren!« rief er. »Das lohnt nicht der Mühe. Herr von Wardes schmäht den Chevalier und kennt ihn doch nicht einmal. Nein, Sie kennen ihn nicht, Herr! Sie wissen ja nicht einmal, wo er wohnt. Nun, ich will es Ihnen sagen. Chevalier d'Artagnan wohnt im Louvre, wenn er Dienst hat, und in der Lombardstraße, wenn er dienstfrei ist. Sie haben mit ihm abzurechnen, und wenn Sie ein Ehrenmann sind, so werden Sie ihn nach unserer Ankunft in Paris aufsuchen und zur Rede stellen, damit er Ihnen die Genugtuung gebe, die Sie von jedermann, nur nicht von ihm zu verlangen scheinen. Was gebärden Sie sich hier als Raufbold? Das schickt sich nicht für einen Edelmann;denn Sie wissen recht wohl, der König hat die Duelle streng verboten.«
    »Eitle Entschuldigungen!« rief von Wardes. – »Was Sie da sagen, ist dummes Geschwätze, Herr,« versetzte der Vicomte. »Herr von Buckingham ist ein tapferer Mann, der sich in mehreren Feldzügen schon bewährt hat, und ich habe mich bei Lens, bei Blenau, bei den Dünen geschlagen und war dort hundert Schritte vor der Linie, während Sie, beiläufig gesagt, hundert Schritte dahinter waren. Dort unten, freilich, waren so viele Menschen, daß niemand auf Ihre Heldentaten achtgegeben hätte, deshalb strengten Sie sich wohl auch nicht an. Jetzt aber wollen Sie von sich reden machen, auf welche Art es immer sei. Dazu werde ich Ihnen nicht behilflich sein.«
    Von Wardes stürzte mit gezücktem Schwert auf Rudolf los, der rasch zur Seite trat. – »Ich sage Ihnen, ich schlage mich jetzt nicht!« rief Bragelonne. »Wenn wir in Paris sind, führe ich Sie zu d'Artagnan, das verspreche ich Ihnen, und d'Artagnan wird den König um Erlaubnis bitten, Ihnen einen Schwertstreich zu versetzen. Wenn Sie den erhalten haben, werden Sie still sein.« – »Ha!« rief von Wardes, erbost über diese Gelassenheit. »Man sieht es, daß Sie ein Bastard sind, Herr von Bragelonne!«
    Rudolf wurde totenbleich. Sein Auge flammte auf, so daß Wardes unwillkürlich zurückwich. – »Wohl, ich kenne nur den Namen meines Vaters,« stieß Rudolf hervor. »Aber der Graf de la Fère ist ein Mann von Ehre, und ich brauche nicht zu befürchten, daß auf meiner Geburt ein Makel läge. Daß ich den Namen meiner Mutter nicht kenne, ist für mich also nur ein Unglück, keineSchmach. Wenn Sie mir solch ein Unglück zum Vorwurf machen, so verstoßen Sie gegen die guten Sitten. Aber die Beleidigung ist ausgesprochen worden, und diesmal halte ich mich in der Tat für beleidigt. Machen wir also ein Ende!« – Und mit ausgestrecktem Schwerte trat er auf Wardes zu.
    »Was tun Sie?« rief Buckingham. – »Seien Sie unbesorgt,« versetzte Rudolf kaltblütig. »Es wird nicht lange

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