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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Berechnungen mit spartanischer Knauserei, und fanden, daß jeder eintausendfünfhundert Livres bedarf.«
    »Viermal fünfzehn sind sechzig, das macht sechstausend Livre,« sagte Athos.
    »Mir dünkt,« erwiderte d'Artagnan, »daß tausend Livres für jeden genug wären. Ich rede zwar nicht als Spartaner, aber als Prokurator–« Auf das Wort Prokurator richtete sich Porthos in die Höhe und sagte:
    »Halt! ich habe einen Gedanken.»
    «Das ist schon etwas,« versetzte Athos kalt, »ich habe nicht einmal einen Schatten von einem Gedanken; doch d'Artagnan ist ein Narr, meine Herren!«
    »Tausend Livres, ich erkläre, daß ich allein für meine Equipierung zweitausend Livres nötig habe.«
    »Viermal zwei sind acht,« sprach Aramis; »wir bedürfen also achttausend Livres, um uns zu equipieren, obwohl wir die Sättel hierzu bereits haben.«
    »Sodann,« versetzte Athos, der so lange wartete, diesen schönen Gedanken für die Zukunft auszusprechen, bis d'Artagnan, der fortging, um Herrn von Tréville zu danken, die Tür hinter sich zugemacht hatte, »sodann jener herrliche Diamant, der am Finger unseres Freundes schimmert. Zum Teufel! d'Artagnan ist ein zu guter Spießgeselle, als daß er seine Brüder in der Klemme ließe, während er das Lösegeld eines Königs an seinem Mittelfinger trägt.«

Die Jagd nach der Equipierung.
    Der bewegteste und geschäftigste von den vier Freunden war augenscheinlich d'Artagnan, obwohl d'Artagnan Gardesoldat, und als solcher leichter zu equipieren war als die Musketiere, die im Range höher standen; allein wie man sehen konnte, hatte unser Junker aus der Gascogne einen etwas behutsamen und geizigen Charakter, und dabei war er im Kontrast ruhmredig, um Porthos die Spitze zu bieten. Athos ging nicht aus seinem Zimmer; er war entschlossen, betreffs seiner Equipierung keinen Schritt zu wagen. Porthos setzte seine Spaziergänge fort, die Hände auf dem Rücken und den Kopf schüttelnd, indem er dabei murmelte: »Ich werde meiner Idee folgen.« Aramis sah trübselig und verwahrlost aus, und sprach gar nichts. Indes hatte Porthos zuerst seine Idee gefunden, und da er dieselbe mit Beharrlichkeit verfolgte, so schritt er auch zuerst zum Werk. Dieser würdige Porthos war ein Mann der Ausführung. Eines Tages bemerkte ihn d'Artagnan, wie er nach St. Leu ging und folgte ihm instinktartig nach. Er trat dort ein, nachdem er vorherseinen Schnurrbart aufgerichtet und seinen Knebelbart langgezogen hatte, was bei ihm stets sehr eroberungssüchtige Entwürfe anzeigte. Da d'Artagnan, um sich zu verstellen, alle Vorsicht gebrauchte, so glaubte Porthos, daß man ihn nicht gesehen habe. Porthos lehnte sich an die eine Seite eines Pfeilers, d'Artagnan an die andere, ohne daß er bemerkt wurde. D'Artagnan gewahrte neben dem Pfeiler, wo er und Porthos lehnten, auf einer Bank eine Art reifer Schönheit, wohl ein bißchen gelblich und trocken, aber stolz und steif unter ihrer schwarzen Haube. Die Augen des Porthos neigten sich verstohlen nach dieser Dame, und schwärmten sodann wieder im weiten Kreis umher. Die Dame, die von Zeit zu Zeit errötete, schleuderte schnell wie ein Blitz auf Porthos einen Blick, und alsogleich ließ Porthos wieder sein Auge umherschweifen. Es war augenfällig, daß die Dame mit der schwarzen Haube durch dieses Benehmen lebhaft angereizt wurde; denn sie biß ihre Lippen bis aufs Blut, kratzte sich an der Nase und rückte auf ihrem Sitz verzweiflungsvoll hin und her. Als Porthos das bemerkte, strich er abermals seinen Schnurrbart in die Höhe, zog seinen Knebelbart aufs neue in die Länge und warf einer nahesitzenden Dame Winke zu, einer Dame, die nicht allein schön, sondern zweifelsohne auch vornehm war. Sie hatte ja einen jungen Neger hinter sich, der das Kissen brachte, auf dem sie kniete, und eine Kammerfrau, welche die mit einem Wappen gestickte Tasche für das Gebetbuch in der Hand hielt. Die Dame mit der schwarzen Haube folgte dem Blick des Porthos in all seinen Richtungen und bemerkte, daß er sich der Dame mit dem Samtkissen, dem Negerknaben und der Kammerfrau hinwandte. Inzwischen spielte Porthos seine Rolle gut; er blinzelte mit den Augen, legte die Finger an seine Lippen und lächelte auf eine Weise, daß es der verschmähten Schönen mörderisch in die Seele drang. Auch sie ließ ein so lautes
    »Hm!« vernehmen, daß sich alle Anwesenden und sogar die Dame mit dem roten Kissen umwandte; Porthos hielt sich gut; er verstand recht wohl, allein er stellte sich taub. Die Dame

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