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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Mann gewesen wäre, so wollte ich nichts sagen; aber sieben Mann in zwei Tagen, das ist zuviel; ich wiederhole es, das ist zu arg!« – »Eure Majestät sieht auch, wie sie zerknirscht und reuevoll sind, um ihre Entschuldigungen vorzubringen.«
    »Ganz zerknirscht und reuevoll, hm!« rief der König, »ich verlasse mich nicht so ganz auf ihre heuchlerischen Gesichter; besonders steht dort hinten ein Gascognergesicht. Treten Sie vor, mein Herr!« D'Artagnan, wohl bewußt, daß das Kompliment ihn anging, trat mit seiner verzweiflungsvollsten Miene näher. »Nun, was sagten Siedenn, daß er ein junger Mann sei? er ist noch ein Kind, Herr von Tréville, ein wirkliches Kind. Und dieser hat Jussac den schrecklichen Degenstich versetzt?«
    »Und jene zwei hübschen Hiebe dem Bernajoux.«
    »Wirklich?«
    »Abgerechnet davon,« sagte Athos, »daß ich, hätte er mich nicht den Händen Cahusacs entzogen, höchstwahrscheinlich nicht die Ehre hätte, Euer Majestät in diesem Augenblick meine tiefste Verehrung zu beweisen.«
    »Potz Element! dieser Bearner ist ja ein wahrhafter Dämon, Herr von Tréville! wie mein königlicher Vater ausgerufen hätte. Bei diesem Gewerbe muß man ja viele Röcke durchlöchern und viele Degen zersplittern; und die Gascogner sind immerfort arm, nicht so?«
    »Sire! ich kann wohl sagen, man hat in ihren Bergen noch keine Goldgruben aufgefunden, obwohl ihnen der Himmel dieses Wunder für die Art und Weise schuldig wäre, mit der sie die Ansprüche Ihres königlichen Vaters, Sire, unterstützt haben.«
    »Das will soviel sagen, daß mich die Gascogner selbst zum König gemacht haben, nicht wahr, Tréville, da ich der Sohn meines Vaters bin? Nun gut! ich sage nicht nein! La Chesnaye, geht und durchsuchet meine Taschen, ob Ihr nicht vierzig Pistolen findet, und habt Ihr sie gefunden, so bringet sie her. Und jetzt, junger Mann, die Hand auf das Herz und sagt, wie ist das zugegangen?« D'Artagnan erzählte das Abenteuer vom vorigen Tage mit all seinen Umständen, wie er aus Freude, Seine Majestät zu sehen, gar nicht schlafen konnte, und drei Stunden vor der Audienzzeit zu seinen Freunden gegangen sei; wie sie sich mitsammen in ein Ballspielhaus begaben, und wie er von Bernajoux ausgehöhnt wurde, weil er Furcht zeigte, es flöge ihm ein Ball ins Gesicht, und wie dieser seinen Hohn fast mit dem Verlust seines Lebens, und Herr de la Tremouille, der sich unparteiisch verhielt, mit dem Verlust seines Hotels bezahlen mußte. »Es ist gut,« murmelte der König, »ja, so hat mir der Herzog den Vorfall erzählt. Armer Kardinal! sieben Männer in zwei Tagen, und gerade deine liebsten; doch damit ist es genug, meine Herren; verstehen Sie. es ist jetzt genug; Ihr habt Rache genommen für die Rue Féron, und noch mehr als das; Ihr müßt Euch zufrieden geben.«
    »Wir sind es,« entgegnete Tréville, »wenn es Eure Majestät ist.«
    »Ja, ich bin's,« sprach der König, indem er einen Griff Gold aus der Hand la Chesnayes nahm und selbes in d'Artagnans Hand mit den Worten legte: »Das ist ein Beweis meiner Zufriedenheit!« D'Artagnan schob die vierzig Pistolen ohne alle Umstände in die Tasche und dankte Seiner Majestät auf das untertänigste. »Nun,« sprach der König, »ist es halb neun Uhr; Ihr könnt Euch entfernen. Dank für Ihre Ergebenheit, meine Herren! Ich kann stets darauf rechnen, nicht wahr?«
    »O, Sire!« riefen alle vier Gefährten mit einer Stimme, »für Eure Majestät lassen wir uns in Stücke hauen!«
    »Gut, gut! dochbleibt lieber ganz, das ist mehr wert, und so seid Ihr mir nützlicher. Tréville!« fuhr der König mit halbleiser Stimme fort, während sich die andern entfernten; »da Sie bei den Musketieren keinen erledigten Platz haben, und da ich überdies für die Aufnahme in dieses Korps ein Noviziat angeordnet, so stellen Sie diesen jungen Mann zu der Gardekompagnie Ihres Schwagers, des Herrn Essarts. Ha, bei Gott! Tréville, ich freue mich auf die Grimasse, die der Kardinal machen wird; er wird toben; aber gleichviel, ich bin in meinem Recht.« Der König begrüßte mit der Hand Herrn von Tréville, der fortging und sich zu seinen Musketieren begab, die eben beschäftigt waren, mit d'Artagnan die vierzig Pistolen zu teilen.

Die innere Wirtschaft der Musketiere.
    Als d'Artagnan außerhalb des Louvre war und mit seinen Freunden Rat hielt, wie er seinen Anteil an den vierzig Pistolen verwenden sollte, riet ihm Athos, ein gutes Mahl im Pomme du Pin zu bestellen, Porthos einen Lakai zu

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