Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
den Turnschuhen passen, die mein Freund trägt. Somit können Sie ihn nicht für den Sachschaden zur Verantwortung ziehen.«
Der Hüne sah ihn an, als würde er ihnen gerade etwas von kleinen grünen Männchen auf dem Kran erzählen.
»In diesem Fall suchen Sie eine volljährige Frau mit braunen Haaren, die sich noch irgendwo hier auf dem Gelände befinden muss.«
»Ich checke das wohl besser mal ab!«, meinte einer der Männer und schlenderte davon.
Der Kleine mit dem Helm deutete trotzdem anklagend auf Peter. »Aber der ist einfach hier herumgelaufen.«
»Die Baustelleneinfahrt war nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet«, gab Justus gelassen zurück. »Es obliegt Ihnen, sichtbar darauf hinzuweisen, dass Unbefugten der Zutritt zur Baustelle verboten ist. Auch sollten die Zugänge so gesichert sein, dass keine Kinder auf die Baustelle gelangen können. Stellen Sie sich vor, uns wäre hier etwas passiert!«
»Ist es aber nicht!«
»Da können Sie von Glück reden, guter Mann!«, erwiderte Justus blasiert. »Sie können froh sein, wenn unsere Eltern die Baustellenleitung nicht wegen grober Fahrlässigkeit verklagen!«
»Schon gut«, brummte der Mann, mit dem Justus schon zuvor gesprochen hatte. »Ich lasse deinen Freund laufen. Aber nur unter der Bedingung, dass ich euch hier nicht wieder sehe!«
»Danke, Sir!«, sagte Justus förmlich. Dann wandte er sich an Peter. »Nun komm. Wir sollten den Betrieb hier nicht unnötig aufhalten.«
»Danke, Just«, meinte Peter, als sie wieder auf den Parkplatz traten. »Ich dachte schon, die zeigen mich an.«
»Hoffentlich finden sie die Frau.« Bob spähte durch die offene Auffahrt auf die Baustelle.
»Die ist ganz sicher über alle Berge.« Justus sah unzufrieden aus. »Die Baustelle war nicht sonderlich gut abgesichert. Es wird vermutlich andere Ausgänge geben oder eine Möglichkeit, irgendwo über den Zaun zu klettern.«
»Immerhin muss sie irgendwann zu ihrem Auto zurück.« Peter blickte über den Parkplatz. »Sie wird es doch wohl kaum hier stehen lassen.«
»Sie könnte jemanden bitten, es abzuholen«, warf Bob ein. »Und wir haben keine Möglichkeit, das zu überprüfen. Hier stehen immerhin vierzehn Autos, die ihr gehören könnten.«
»Das ist leider richtig«, sagte Justus. »Wenn wir mehr über diese ominöse Person wüssten, könnten wir nach dem Ausschlussverfahren vorgehen und die Auswahl der Wagen deutlich einschränken, aber so bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Frau vorerst mit einem Fragezeichen zu versehen.«
Eine kosmoharmonische Erfahrung
»Jungs, ich brauche mal eure Hilfe beim Einrollen der Kabel!« Mr Shoomer stand mitten im Grünen Saal und sah als Einziger nicht gestresst aus. Die drei ??? hatten Chloes Vater vor einer halben Stunde kennengelernt. Er war ein freundlicher Mann mit spärlichem rotem Haar und einer Nickelbrille. Von den Colorphonikern war er der Einzige, der bislang mit den drei ??? geredet hatte. Die anderen Musiker wirkten nach wie vor so verschlossen wie ihr Probenraum. Der Grüne Saal war ein großer, dunkelgrün gestrichener Raum ohne Fenster.
»Wir kommen schon!« Peter stieg über einen Koffer hinweg und steuerte Mr Shoomer an. Dabei streifte er mit dem Ellenbogen ein Pendel. Ein schwingender Ton erklang, der sich langsam steigerte. Es war, als würde der Bereich um das Instrument herum vibrieren.
»Oje, das tut mir leid!«, sagte Peter schnell. Eine Frau mit kurzen blonden Haaren eilte herbei, warf Peter einen vorwurfsvollen Blick zu und legte einen kleinen Schalter um. Das intensive Geräusch erstarb langsam. »Finger weg von der Kosmoharmonika!«, sagte sie scharf. »Und fasst auch den Grundtongenerator nicht an!«
Peter räusperte sich verlegen. »Ja, Madam.«
Die Frau würdigte ihn keines Blickes mehr, sondern ging mit strammen Schritten zurück zu den Kollegen, mit denen sie zuvor gesprochen hatte.
Mr Shoomer schmunzelte. »Na, da habt ihr also schon Bekanntschaft mit Lucie Bland gemacht. Wenn ihr keinen Ärger wollt, geht ihr der besser aus dem Weg. Besonders vormittags. Da ist ihre Laune besonders schlecht.«
»Das habe ich gemerkt.« Peter sah der blonden Frau hinterher, während Justus und Bob Chloes Vater zur Hand gingen. »Spielt sie dieses komische Kosmos-Dings?«
»Ja, sie spielt bei uns die Kosmoharmonika«, sagte Mr Shoomer. »Das ist eine Anlage, die Schwingungen und Töne erzeugt, die sich ständig erneuern, permanent neu anstoßen. Die Band kann diesen Zylinder
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