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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Und als ich dann wieder zu mir kam, saß ich hier im Dunkeln. Ich habe schon seit Ewigkeiten kein Sonnenlicht mehr gesehen, ich hoffe es gibt sie noch, ich würde so gerne mal wieder ein Nickerchen in der Sonne machen. Die Höhle ist ja ganz nett, aber ... nicht aufhören! Die Ketten sind so kurz, dass ich mich nicht kratzen kann!“ Max hatte kurz innegehalten. Der Drache schien, in seiner Gewohnheit angekettet zu sein, gar nicht bemerkt zu haben, dass er einen Teil seiner Fesseln bereits zerrissen hatte. „Immer, wenn dieser Kerl nun aus seinem Kämmerchen kommt, hat er dieses Ding dabei, und mir wird wieder so seltsam zu Mute, sonst hätte ich ihn schon längst geröstet! Danke, das reicht erst mal.“
    Max steckte das Messer ein und kletterte vom Drachen herunter.
    Er half Anemone auf die Beine, die immer noch wie erstarrt auf dem Boden saß, und wandte sich dem Drachen wieder zu.
    „Ich bin hier, um dem Typen da ...“ Er zeigte auf den Eingang zur Kammer, „ ... das gelbe Ding wegzunehmen und es dahin zurückzubringen, von wo er es gestohlen hat.“
    „Ah, du bist das.“ Die Augen des Drachen leuchteten. „Er hat etwas davon gefaselt, dass jemand kommen würde und dass ich der Schutz sei, pah!“
    Max blickte in die großen gelbgrünen Augen, und ihm kam eine Idee.
    „Was hältst du davon, wenn wir dich von den Ketten befreien, und du hilfst uns, den Zauberer und das Piratenpack loszuwerden?“
    Der Drache wiegte nachdenklich den großen Kopf hin und her und meinte dann schließlich:
    „Aber nur, wenn du mich noch mal kratzt, du machst das sehr gut.“
    Max grinste.
    „Abgemacht!“ Zu Anemone sagte er: „Hilf mir, ihn loszumachen.“ Sie sah ihn an, als ob er verrückt geworden sei. „Er ist auf unserer Seite, und er ist satt. Komm schon!“
    Max sah sich die Ringe um die Drachenbeine an. Sie waren noch nicht verrostet genug, als dass er sie zerbrechen konnte, aber die Schlösser, welche die Ringhälften zusammenhielten, hatte der Zahn der Zeit bereits aufgenagt. Nur die Bügel steckten noch in den Löchern. Max lockerte sie, so dass er sie entfernen konnte, und hebelte die Ringhälften mit dem Messer auf. Eine Kette nach der anderen fiel, und der Drache machte die ersten vorsichtigen Schritte ohne die behindernde Last. Er ließ sich auf das Hinterteil nieder und kratzte sich erst mal ausgiebig wie ein Hund mit Flöhen und stöhnte und grunzte dabei wohlig.
    In dem Moment kamen die Piraten, welche die Esel entladen hatten, aus der Nebenhöhle. Ihnen war nichts aufgefallen, da die Fütterung vermutlich immer mit viel Geschrei und Gebrüll abging. Nun rannten sie auf Max und Anemone zu, ohne auf den Drachen zu achten, den sie wohl für schlafend hielten, denn der hatte sich zusammengeringelt, um an eine Stelle am Schwanzansatz zu kommen. Die Männer waren fast bei Max und Anemone, die weiter zum Drachen zurückwichen, als auch der Drache die heranstürmenden Piraten bemerkte und ihnen einen Feuerstrahl entgegenschickte. Er drehte den Kopf zu Max und Anemone, zwinkerte ihnen zu und setzte dann den Piraten nach, die versuchten, aus der Höhle zu entkommen.
Der Stein der Macht
    Max nahm Anemone bei der Hand, und gemeinsam gingen sie durch die nun leere Höhle auf den Durchgang zu, in dem der Piratenkapitän verschwunden war. Im Näherkommen konnten sie ein paar Meter über dem Höhlenboden eine unregelmäßige Öffnung im Felsen erkennen und die schmale, in den Fels der Höhlenwand gehauene Rampe, die hinaufführte. Max schlotterten die Knie vor Angst. Es sollten sich zwar nur zwei Personen hinter dieser Öffnung befinden, aber einer davon war ein erfahrener Kämpfer, und der andere hatte die Macht, einen Drachen in seine Gewalt zu zwingen. Anemone quetschte seine Hand zusammen, so dass es schmerzte. Ihre stoßweisen, hastigen Atemzüge verrieten ihre Angst, dennoch bleib sie tapfer an seiner Seite.
    Sie hatten das obere Ende der Rampe erreicht. Max wagte einen vorsichtigen Blick um die Ecke in die Öffnung hinein und konnte eine Tür am Ende eines kurzen Korridors erkennen. Er zog sein Messer aus dem Stiefel, trat in den Korridor, holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Vor ihm tat sich ein geräumiger, recht gemütlich eingerichteter Raum auf. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch, gefüllt mit seltsamen Geräten und Papieren, einen Esstisch, um den ein paar Stühle standen und auf dem sich noch die Reste der letzten Mahlzeit befanden, daneben einen Sessel mit Beistelltisch, auf dem ein aufgeschlagenes

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