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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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dass hier die Spuren zu Ende sind. Wir können natürlich der einzelnen alten Spur folgen und weiter wochenlang in der Gegend herumlaufen. Aber ich denke, wir sollten nach Altseeburg zurückkehren. Das Ritual muss in der Grotte durchgeführt werden, so wie ich die Weise Magna verstanden habe. Agilwardus wird dort sein, und die zwei Steine auch.“
    Max atmete schwer. Die Hoffnung, sich unbemerkt anzuschleichen und die Steine nacheinander an sich nehmen zu können, war zunichte gemacht. Es lief auf eine offene Konfrontation hinaus.
    „Das könnte mächtig ins Auge gehen, meinst du nicht auch?“, gab Mimbelwimbel zu bedenken.
    „Ja, ich weiß, aber eine bessere Idee habe ich nicht.“
    Mimbelwimbel zuckte mit den Schultern, als ob er sagen wollte. „Es ist dein Leben.“
    Plötzlich ertönte über ihnen ein verzweifelter Schrei, gefolgt von einem Krachen und Brechen von Ästen und ein dumpfer Aufprall.
Das Himmelsvolk
    Die Freunde sahen sich erschrocken an.
    „Was war das?“, fragten sie gleichzeitig.
    Aus Anemones Gesicht war jegliches Blut gewichen.
    „Hat sich nicht wie eines dieser gefräßigen Dinger angehört.“
    Mimbelwimbel sah sich suchend nach seinem Speer um.
    „Wir schauen nach!“, bestimmte Max und fasste seinen eigenen Speer fester.
    Sie gingen in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren. Die Bäume als Deckung nutzend, schlichen sie sich näher.
    „Was, wenn es der Zauberer, Agilwardus, ist?“, fragte Anemone, als sie sich hinter einem besonders dicken Baum sammelten.
    „Umso besser, dann bringen wir es gleich hier und jetzt zu Ende. Wer immer das war, hat den Sturz sicherlich nicht unverletzt überstanden!“
    Anemone war sprachlos über diese Kaltblütigkeit, fing sich aber schnell und nickte entschlossen.
    Aber es war nicht Agilwardus. Vielleicht hundert Meter von der Lichtung entfernt fanden sie eine junge Frau bewusstlos unter einem Baum liegend, umgeben von gesplitterten Ästen und Zweigen. Ein Blick nach oben bestätigte, dass sie vom Himmel gefallen sein musste und der Baum ihren Sturz abgefangen hatte, mehr oder weniger. Max schaute das Wesen vor sich sprachlos an. In dieser Welt gab es Zauberer, Drachen, sprechende Hunde – und nun auch noch Engel! Nun, zumindest entsprach es seiner Vorstellung von einem Engel: Weiße Flügel, blonde Locken, atemberaubend schön.
    Er merkte nicht, wie Anemone verärgert die Stirn runzelte, weil er die geflügelte Frau hingerissen betrachtete. Mimbelwimbel brach den Bann.
    „Helft mir mal!“, forderte er Max und Anemone auf.
    Max fühlte nach einem Puls und fand ihn. Sie tasteten sie nach Brüchen ab, aber abgesehen von diversen Abschürfungen war sie, soweit sie es feststellen konnten, unverletzt. Vorsichtig drehten sie die junge Frau in eine seitliche Lage, so dass sie nicht mehr auf ihren Flügeln lag und frei atmen konnte. Als sie so weit waren, sahen sie sich ratlos an.
    „Was ist das?“, fragte Max schließlich.
    „Ich glaube, sie ist vom Himmelsvolk. Ich dachte, es sei nur ein Mythos.“
    Anemone klang erstaunt und ehrfürchtig zugleich.
    „Ja, ich auch“, hauchte Mimbelwimbel mit dem gleichen Gesichtsausdruck.
    Nun war Max an der Reihe, die Stirn zu runzeln. Er räusperte sich laut, so dass die beiden zusammenzuckten.
    „Ich denke, wir schlagen hier unser Lager auf, wir können sie schließlich nicht einfach hier so liegen lassen.“
    Anemone nickte.
    „Ich werde ihre Wunden säubern und verbinden, damit sie sich nicht entzünden.“
    Während Anemone die Wunden des Mädchens versorgte, machten Max und Mimbelwimbel Feuer und bargen alle Lebensmittel, die sie in der Speisekammer finden konnten.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als zu warten und hin und wieder Puls und Atmung zu kontrollieren, während die Suppe im Topf über dem Feuer brodelte. Max überprüfte gerade wieder die Lebenszeichen der jungen Frau und fragte sich dabei, ob sie vielleicht innere Verletzungen davon getragen hatte, als sie plötzlich die Augen aufschlug. Erschrocken versuchte sie sich aufzurichten, sank aber mit einem Schmerzenslaut zurück.
    „Ganz ruhig, wir tun dir nichts“, sagte Max leise, um sie nicht noch mehr zu erschrecken.
    Anemone hatte einen Becher mit Wasser gefüllt und hielt ihn ihr an die Lippen. Max stützte ihren Kopf, während sie dankbar in kleinen Schlucken trank. Dann schloss sie wieder die Augen und lag reglos, schwer atmend, da. Die tanzenden Flammen des Lagerfeuers warfen gespenstische Schatten auf ihr blasses

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