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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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die Haare aus dem Gesicht zu pusten. Die zwei Männer, die ihn bewachten, bogen sich vor Lachen. Anemone stand mit dem Rücken an einem Baum, Hund mit gefletschten Zähnen vor ihr, bereit, jeden anzugreifen, der ihr zu nahe kam. Dass er es bereits getan hatte, bewies der blutende Arm einer der beiden Männer, die mit ausgebreiteten Armen versuchten, Hund einzufangen.
    „Dieser Mistköter!“, fluchte der Verletzte.
    „Ruhig, Trutwin“, meinte der andere und gab einem der beiden Männer, die Mimbelwimbel bewachten, einen Wink. „Er ist ein schönes Tier. Er gehört mir, ich werden ihm schon Benehmen beibringen!“
    Hund knurrte.
    „Nur in deinen Träumen!“, hörte Max Hund sagen.
    „Hier Hanman!“
    Einer von Mimbelwimbels Bewachern warf Hanman eine der Decken zu. Dieser fing sie, warf sie geschickt über Hund und überwältigte ihn. Trutwin packte Anemone grob und band ihr die Hände auf den Rücken. Während Max ebenfalls die Hände auf den Rücken gebunden wurden, schnürte Hanman Hund das Maul zu und band ihm einen Strick um den Hals. Als Hund sich wehrte, bekam er einen Tritt in den Leib, so dass er sich vor Schmerzen krümmte.
    „Lasst ihn in Ruhe!“, schrie Anemone und wehrte sich heftig gegen Trutwin, der sie immer noch festhielt.
    Hanman baute sich vor ihr auf.
    „Du hast hier gar nichts zu melden. An deiner Stelle würde ich den Mund halten, sonst schließe ich ihn dir!“
    Die Drohung wirkte. Anemone ließ die Schultern hängen.
    „Holt den Zwerg vom Baum, zieht ihnen Beutel über den Kopf und dann auf ins Lager!“, brüllte Hanman seinen Kumpanen zu.
    Max hatte das Gefühl, dass unendlich viel Zeit verging. Er hatte keine Ahnung, in welche Richtung sie liefen oder besser gezerrt und gestoßen wurden. Da er nichts sehen konnte, stolperte er immer wieder und fiel hin, unfähig, sich wegen der gebundenen Hände abzufangen. Fiel er, wurde er von unsanften Händen hochgerissen, weiter gestoßen, nur um wieder hinzufallen. Er hörte auch Anemone und Mimbelwimbel immer wieder stolpern, fallen und vor Schmerzen aufstöhnen. Hund wehrte sich noch immer. Sein Knurren war häufig gefolgt von dem dumpfen Geräusch eines Trittes und einem schmerzvollen Jaulen. Max wollte ihm Mut zusprechen, aber die Bemühung, zu gehen ohne zu fallen, nahm seine ganze Konzentration in Anspruch.
    Irgendwann änderten sich die Umgebungsgeräusche, und der Weg wurde eben. Max wurde unsanft gegen ein Gitter gestoßen, und der Beutel wurde ihm vom Kopf gerissen. Etwas klappte hinter ihm zu. Max drehte sich noch rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Vorhängeschloss an dem Türriegel einrastete. Rasch schaute er sich um. Er steckte in einem Käfig aus Holzstangen, die aus dem Boden ragten. Der Käfig hatte ein Dach aus kreuz und quer befestigten Holzstangen. Selbst wenn er seine Fesseln loswerden würde, rausklettern war unmöglich. Er lehnte sich gegen eine Wand und drückte so fest er konnte. Nichts bewegte sich.
    „Versuch es erst gar nicht, du kommst hier nicht raus.“
    Der Räuber, der ihn eingesperrt hatte, lachte dreckig. Anemone und Mimbelwimbel wurden in die Käfige links und rechts von Max gestoßen und Hund an einen Pfahl gebunden. Sie saßen in der Falle.
In der Falle
    Sobald Hund den Strick um sein Maul los war, versuchte er sich laut bellend loszureißen und erntete dafür wieder einen Tritt, der ihn von den Füßen warf. Er rappelte sich auf, versuchte es erneut und bekam wieder einen Tritt. Dabei fluchte er schlimmer, als Max je jemanden hatte fluchen hören. Das wütende Gebell und Gejaule war leicht als Schmerz- und Verzweiflungslaute misszuverstehen.
    „Lasst ihn in Ruhe, tut ihm nicht weh!“, schrie Anemone weinend und warf sich gegen die Käfigtür.
    Hund bekam einen Tritt vor den Kopf, so dass er benommen liegen blieb.
    „Er ist völlig verzogen“, sagte Hanman und betrachtete Hund mit gerunzelter Stirn aus sicherer Entfernung.
    Er drehte sich zu den Käfigen.
    „Und wenn du nicht sofort ruhig bist, werde ich dich auch erziehen!“, fuhr er Anemone an, die erschrocken von der Käfigtür zurückwich.
    „Hanman!“, hörte Max eine laute, heisere Stimme rufen.
    Sie gehörte zu einem großen, kräftigen Mann mit zotteligen, roten Haaren, verfilztem Bart von gleicher Farbe und blassblauen, stechenden Augen. „Fehlt nur noch ein Wikingerhut“, schoss es Max durch den Kopf. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er laut gelacht.
    „Wen hast du da angeschleppt, Hanman?“, fragte der Wikinger

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