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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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aufbrechen sehen. Wir warten auf der anderen Seite des Hügels auf dich.“
    Er gab Max sein gewachstes Tuch für den Fall, dass es wieder regnete.
    „Was ist, wenn sie auf dieser Seite ebenfalls anfangen zu ernten?“, wandte Max ein.
    Mimbelwimbel winkte ab.
    „Glaub ich nicht. Auf der anderen Seite ist noch genug zu tun. Hier scheint es noch nicht geregnet zu haben. Sie werden daran interessiert sein, das bereits geschnittene Getreide noch trocken in die Scheune zu bringen.“
    Anemone schaute Max besorgt an.
    „Hast du noch genug zu essen?“, fragte sie.
    Max nickte.
    „Du solltest besser kein Feuer machen!“, meinte Mimbelwimbel. Max seufzte. Ihn erwartete eine kalte und wahrscheinlich nasse Nacht.
    Während Max noch mühsam auf allen Vieren, geführt von Hund, zu dem Gebüsch vor dem Hof kroch, hatten Anemone und Mimbelwimbel bereits erfolgreich ihre Arbeitskraft als Austausch für eine Übernachtung in einer der Scheunen und Proviant angeboten. Während sie auf den Feldern schufteten und das sonnengetrocknete Getreide auf die Fuhrwerke beförderten, richtete sich Max in den Büschen ein. Das Wachstuch konnte er nur niedrig spannen, sonst würde man es von der Straße aus sehen, aber die Büsche schützten ihn wenigstens vor dem Wind, der allmählich aufkam. Er setzte sich so, dass er die Straße beobachten konnte und fing an zu warten. Es kamen nur vereinzelt Leute vorbei. Bis auf einen Reisenden verschwanden sie im Bauernhof, auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Allesamt waren sie schweigsam und in Eile. Sie unterhielten sich nicht und schauten nicht nach links und rechts. So war es schon die letzten Tage gewesen. Mimbelwimbel hatte ihm abends erzählt, dass er früher öfter mal angehalten hatte, um sich mit entgegenkommenden Reisenden zu unterhalten. Man rastete auch hin und wieder zusammen. Dieses Jahr aber war alles anders.
    Am Abend tauchte plötzlich ein Trupp Söldner auf. Ähnlich denen, die sie bis zum Fluss verfolgt hatten. Max hielt die Luft an. Gut, dass Mimbelwimbel sich durchgesetzt hatte. Die Männer verschwanden ebenfalls hinter dem Tor zum Gut. Dort würden im Moment wahrscheinlich alle Bewohner und Erntehelfer beim Abendbrot sitzen. Max´ Ungeduld und Angst wuchsen. Suchte man inzwischen vielleicht auch nach Mimbelwimbel und Anemone? Oder wollten diese Typen dort doch nur übernachten? Hund saß neben ihm, die Ohren gespitzt. Plötzlich wurden Stimmen laut. Die Söldner erschienen am Tor, zurückgedrängt vom Bauern und seinen Leuten, die mit Pfannen, Hockern und anderen Geräten bewaffnet waren. Als der Trupp wütend und laut schimpfend an Max vorbeizog, wagte er kaum zu atmen, aber sie hatten niemanden bei sich. Dem Lärm, den sie machten, konnte Max entnehmen, dass sie tatsächlich auf dem Bauernhof hatten übernachten wollen. Allerdings ohne Gegenleistung. Und als sie anfingen, die Anwesenden grob zu durchsuchen, waren sie kurzerhand vor die Tür gesetzt worden. Max atmete auf. Das hieß wohl, dass niemand verletzt worden war. Die Söldner zogen weiter in die Richtung, aus der Max, Anemone und Mimbelwimbel früher am Tage gekommen waren.
    Es fing noch am Abend an zu regnen. Max kauerte sich unter seinem Regenschutz zusammen und wünschte sich sehnlichst ein wärmendes Feuer, als er an seinem kalten Stück Brot kaute. Während Mimbelwimbel und Anemone eine angenehme, trockene und warme Nacht in der Scheune verbrachten, froren Max und Hund, dicht aneinandergekuschelt, um die Wette. Selbst bei gutem Wetter hätte Max nicht gut schlafen können. Bei jedem Geräusch schreckte er hoch. Seinen leichten Schlaf durchzogen wirre Träume, in denen er immer auf der Flucht war.
    Völlig übermüdet packte er mit dem ersten Tageslicht sein kleines Lager zusammen und setzte sich wieder in Warteposition. Mimbelwimbel und Anemone ließen nicht lange auf sich warten. Sobald sie am Tor erschienen, kroch Max parallel zur Straße durch das feuchte Feld zum vereinbarten Treffpunkt. Müde kämpfte er sich durch das Getreide.
    Hinter der Hügelkuppe warteten Mimbelwimbel und Anemone ungeduldig auf ihn. Sie sahen deutlich ausgeruhter aus als Max sich fühlte. Anemone sah ihn mitfühlend an.
    „Ob du gut geschlafen hast, brauche ich dich wohl nicht zu fragen.“
    Max schüttelte den Kopf und gähnte.
    „Wie war es bei euch? Ihr hattet gestern Besuch, wie ich bemerkt habe?“
    Mimbelwimbel sah ihn säuerlich an.
    „Diese Ochsen! Haben ein riesiges Theater gemacht. Was wollen die bloß von

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