Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
Vom Netzwerk:
wollten. Dann sah er sie, und seine Augen wurden groß.
    „Anemone?!“
    Er entschuldigte sich bei seinen Kunden, kam um die Theke herum und nahm Anemone kurz in den Arm.
    „Was machst du hier?“, fragte er erstaunt.
    „Ich ...“ Anemone fehlten die Worte.
    Max runzelte die Stirn. Das lief gar nicht so, wie es sollte, wie sie es verdient hätte.
    „Hast du mich gesucht? Ich wollte dich holen, aber ich habe es einfach noch nicht geschafft. Ich kann das Geschäft nicht so lange allein lassen.“
    Stolz schaute sich Gawin in seinem Laden um und dann Anemone erwartungsvoll an, als ob er ein Lob erwartete. Anemone lächelte tapfer, brachte aber immer noch kein Wort heraus. Gawin bemerkte ihre Bestürzung über die wenig herzliche Begrüßung gar nicht und missverstand ihre Sprachlosigkeit für wortloses Staunen.
    „Aber jetzt bist du ja hier. Du ruhst dich jetzt erst mal aus!“, legte er fest. „Keterlyn!“, rief er einer der Angestellten zu. „Hol Else von oben!“ Zu Anemone gewandt sagte er: „Es kommt gleich meine Haushälterin, die macht dir was zu essen. Du siehst völlig verhungert aus. Aber nun verzeih mir, ich muss mich jetzt um meine Kunden kümmern.“
    Er ließ Anemone stehen und wandte sich wieder seinen Geschäften zu. Kein `Schön, dass du da bist´, kein `Ich liebe dich´. Anemone stand fassungslos da. Sie schien sich gerade zum Gehen wenden zu wollen, als neben Gawin eine ältere Frau erschien und, auf ein paar Worte von ihm, Anemone den Arm um die Schulter legte und sie mit sich fortzog, während sie leise auf sie einredete. Sie verschwanden hinter einem Vorhang, dicht gefolgt von Hund, und Max konnte kurz einen Blick auf eine Treppe erhaschen, die nach oben führte.
    Er ging wieder nach draußen und lehnte sich seufzend neben den wartenden Mimbelwimbel an die Wand.
    „Und?“
    „Es war ihm egal. Er hat sie erst gar nicht bemerkt. Sie ist jetzt oben und wird von der Haushälterin bemuttert. Ihm waren seine Kunden wichtiger.“
    „Hab nichts anderes erwartet. Hätte ich gewusst, dass er es ist, dann hätte ich sie gleich wieder nach Hause geschickt. Wäre das kleinere Übel gewesen. Keine Ahnung, was sie an diesem Lackaffen findet.“
    Max stimmte ihm insgeheim zu. Sie gingen weiter die Straße entlang zum Handelshaus der Wobbelhobbel.
    Max nahm seine Umgebung nun kaum noch wahr. Seine Gedanken waren bei Anemone und wie verloren und unglücklich sie ausgesehen hatte, bevor sie hinter dem Vorhang verschwunden war. Sie hatte so viel auf sich genommen, um hierher zu kommen.
    Er schüttelte mit aller Gewalt die Gedanken ab. Er konnte es nicht ändern. Er schaffte es ja nicht einmal, seine eigenen Probleme ohne Hilfe zu regeln. Mimbelwimbel stieß ihn an und deutete nach vorn. Das Handelshaus ragte erhaben vor ihnen auf. Max war sich nicht sicher, was er eigentlich erwartet hatte, aber nicht dieses riesige Gebäude, das nun vor ihm stand.
    Das Handelshaus stellte sich als riesiger, überdachter Markt heraus. Feste Verkaufsstände waren in regelmäßigen Abständen angeordnet. Hier gab es nicht nur die Waren, welche die Wobbelhobbel herstellten. Hier schien der Umschlagplatz für all die Dinge zu sein, die er draußen schon auf der Straße und in den Läden gesehen hatte, und noch viel mehr. Mimbelwimbel erklärte Max, dass nicht nur diese Verkaufshalle zum Handelshaus gehörte, sondern auch eine große Anzahl von Lagerräumen angrenzend an die Markthalle und unten im Hafen, der bis auf wenige Anleger, die zur Burg und zur Stadt gehörten, vom Handelshaus verwaltet wurde. Denn viele Waren kamen auf dem Seeweg und wurden per Schiff weitergeschickt.
    Max hatte Mühe, Mimbelwimbel zu folgen, der sich zielstrebig seinen Weg durch die Halle bahnte. Laut Mimbelwimbel waren im ersten Stock über der Halle einige Quartiere für reisende Wobbelhobbel wie ihn selbst und die Büros der Verwalter und Händler der Halle zu finden. Nach dem Essen würden sie zu dem Wobbelhobbel gehen, der für Metalle und Edelsteine zuständig war.
    Der Essensgeruch wurde stärker, und schließlich erreichten sie eine der Kantinen, welche die Händler und Kaufleute versorgten. In dem Speisesaal wurde Mimbelwimbel von allen Seiten begrüßt.
    „Du bist spät dran ...“
    „Ja, das Hochwasser ...“
    Sie holten sich zwei Schalen mit dampfendem Eintopf und suchten sich ein freies Plätzchen. Nach dem ersten Löffel verzog Mimbelwimbel das Gesicht.
    „Du hast mich verwöhnt!“, meinte er vorwurfsvoll zu Max, der mit den

Weitere Kostenlose Bücher