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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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zählt, ist das Geschäft. Wenigstens hat er keine andere Frau.“
    Auf Max´ fragenden Blick fügte sie hinzu: „Ich habe in den Schränken nachgeschaut.“
    Sie lachte so freudlos, dass es Max eine Gänsehaut verursachte, und starrte blicklos in die Luft vor sich. Hund winselte und legte den Kopf auf ihr Knie, in dem Versuch sie zu trösten. Abwesend strich sie ihm über das Fell.
    „Die Hausdame hat mich in die Wanne gesteckt und mich danach fast gefüttert, als ob ich ein Kleinkind wäre.“ Sie schnaubte verächtlich durch die Nase. „Dein Eintopf hat viel besser geschmeckt!“ Sie lachte wieder, und diesmal war ihr Lachen echt, und Max drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Was mache ich denn jetzt?“, fragte Anemone hoffnungslos und verzweifelt. „Das Einzige, was ihn interessiert hat, war, dass ich standesgemäß gekleidet bin. Er hat mir vorhin Geld gegeben.“ Sie deutete mit dem Kopf auf ein Säckchen, das neben ihr lag. „Er wollte nichts wissen. Nicht wie es mir ergangen ist, warum ich hier bin, was in der Zeit, seit er gegangen war, alles passiert ist. Er ist nur hochgekommen, um mir ein paar Anweisungen zu geben, und ist dann wieder in den Laden verschwunden. In zwei, drei Stunden kommt dann sein Hausdrache von dem Besuch bei ihrer kranken Tochter wieder und schleift mich wahrscheinlich noch zum nächsten Schneider.“ Erneut liefen die Tränen. „Ich kann auch nicht mehr zurück ...“ Max wusste nichts zu sagen, alles würde falsch sein. „Wie war es im Handelshaus?“, fragte Anemone, um das traurige Schweigen zu brechen.
    „Gut. Mimbelwimbel hat alles erledigt und wir wissen, wie wir zur Weisen Magna kommen. Er hat gesagt, dass er mir im Handelshaus Arbeit als Koch beschaffen wird, falls die Weise Magna mir nicht helfen kann.“
    „Willst du zurück?“, fragte Anemone leise.
    „Ich weiß nicht, ich ...“ Max verstummte.
    Unzählige Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Wollte er zurück? Er wollte seine Familie wiedersehen und seine Freunde. Sie fehlten ihm, wie auch seine gewohnte Umgebung, all die bequemen Dinge, die den Alltag so erleichterten und angenehm machten. Aber er wollte die Menschen (und Wobbelhobbel), die er hier kennen gelernt hatte, ebenfalls nicht zurücklassen, sie würden ihm fehlen, wenn er wieder zu Hause war. Vor allem Anemone würde ihm fehlen.
    „Weißt du was? Ich komme mit!“, sagte Anemone und riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Mh ...?“ Max blickte auf.
    Hund sprang auf das Bett und leckte Anemone das Gesicht, bis sie ihn zur Seite schob.
    „Ja, das Abenteuer zu Ende bringen, ehe ich hinter diesen Mauern verschwinde.“
    Sie wischte sich das Gesicht am Bettzeug ab, stand auf und nahm ihren Beutel, der noch unausgepackt neben dem Bett stand. Nach kurzer Überlegung steckte sie auch das Geldsäckchen ein.
    „Na los! Gawin wird mich nicht vermissen und bis der Drache zurückkommt, um meine schickliche Einkleidung zu überwachen, bin ich wieder da.“ Sie schlang sich den Beutel über die Schulter. Auf Max´ fragenden Blick sagte sie: „Ich bin mittlerweile so daran gewöhnt, ich komme mir irgendwie nackt ohne vor.“
    Max grinste anzüglich und zog die Augenbrauen hoch, was ihm einen Klaps einbrachte.
    Sie schlichen die Treppe hinunter. Im Laden und hinter der Theke herrschte immer noch so viel Betrieb, dass niemand Max und Anemone Aufmerksamkeit schenkte, als sie hinter dem Vorhang hervorkamen und in der Menschenmenge im Laden verschwanden. Gawin war nirgends zu sehen, vielleicht holte er wieder Ware aus dem Lager, es war ihnen eigentlich auch völlig egal.
    Mimbelwimbel wartete bereits ungeduldig auf der Straße. Als er Anemone aus dem Laden kommen sah, überzog sein Gesicht ein breites Lächeln.
    „Ich wusste, dass du dich nicht an diesen Lackaffen verschwenden würdest!“, sagte er.
    Anemone wusste nichts darauf zu antworten. Mimbelwimbel nahm ihre Hand und tätschelte sie.
    „Mach dir mal keine Sorgen, das kriegen wir schon hin. Ich bring dich schon noch irgendwo unter!“
    Er lächelte aufmunternd, und Anemones Gesicht hellte sich auf.
    „Wollen wir?“, fragte er und sprang los in Richtung Markt.
Der Hundertjahrezauber
    Sie hatten den Markt erreicht. Von da ging nach rechts eine einzelne Straße ab, die sich zwischen die Häuser wand und dort verschwand. Die Burg war noch nicht zu sehen. Max erinnerte sich, dass sie ein gutes Stück von der Stadt entfernt auf den Kreidefelsen thronte.
    „Ah, ich bin vielleicht aufgeregt!“, sagte

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