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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Kreuz.“
    Mimbelwimbel deutete auf ein gerade vorbeifahrendes, leeres Fuhrwerk. Anemone nickte.
    „Briefvögel!“
    „Das heißt, wenn der Dieb nicht im Voraus jede Menge heimliche Absprachen getroffen hatte, was in seiner Hast wohl eher unwahrscheinlich war, hatte das Schiff, mit dem er gekommen war, auch höchstwahrscheinlich an einem der Anleger für Altseeburg festgemacht.“
    Mimbelwimbel nickte zustimmend.
    „Warum kürzen wir das Ganze nicht gleich ab und versuchen die Spur an den Anlegern für die Abfahrten wieder aufzunehmen?“, fragte Anemone.
    Max zuckte mit den Schultern.
    „Ich dachte, es wäre nicht schlecht zu wissen, wo er überall hingegangen ist, bevor er weiterreiste. Vielleicht finden wir etwas über ihn heraus. Und außerdem muss er ja nicht zwingend mit dem Schiff weitergereist sein.“
    Anemone nickte überredet. Hund hatte inzwischen verschiedene Laternenpfähle inspiziert und sich gründlich erleichtert. Schwanzwedelnd kam er zu ihnen und fragte ungeduldig:
    „Kann´s endlich losgehen?“
    Sie gingen die Anleger nacheinander ab. Am vorletzten Anlegeplatz wurden sie fündig. Bemüht, seine Aufregung nicht allzu offen zu zeigen, sagte Max zu den beiden anderen:
    „Hier ist er angekommen. Die Spur kommt von der Hafeneinfahrt und führt schnurstracks geradeaus in ...“, er drehte sich einhundertachtzig Grad um die eigene Achse, „... diese kleine Gasse hinter uns.“
    Mimbelwimbel beäugte den schmalen Spalt zwischen den Häusern, eine Hafenkneipe und ein Bordell, so wie es aussah, äußerst misstrauisch. Missmutig sah er zu Max auf.
    „Du zuerst!“ Und zu Anemone gewandt sagte er: „Heb deinen Rock an, da drin liegt bestimmt mehr als nur Straßenstaub!“
    Max schaute sich um. Niemand schenkte ihnen Beachtung. Er straffte die Schultern, holte tief Luft und betrat die Gasse. Dem Geruch nach zu urteilen hatte Mimbelwimbel Recht. Hoffentlich kam niemand auf die Idee, den Mülleimer über ihren Köpfen zu entleeren, während sie hier entlanggingen. Auf Fußspitzen stakste Max den anderen voran über den glitschigen Boden. Das spärliche Licht, das in den Spalt zwischen den Häusern drang, offenbarte gnädigerweise nicht, was sich unter seinen Füßen befand. Hunds Kommentare reichten aus, dass ihm vor Ekel ein Schauer über den Rücken lief.
    Aufatmend trat er am Ende der Gasse auf eine schmale Straße, auf der, wie auch am Hafen, emsiges Treiben herrschte. Ein Stoß in den Rücken riss Max aus seiner Betrachtung, als Mimbelwimbel ihn ein Stück weiter in die Straße schob, um aus dem dreckigen Spalt herauszukommen. Max drehte sich zu seinen Freunden um. Hund versuchte gerade knurrend, seine Pfote von einer klebrigen Masse zu befreien, Mimbelwimbel wippte ungeduldig auf seinen Zehenspitzen auf und ab, und Anemone untersuchte noch naserümpfend ihren Rocksaum auf Flecken.
    Sie folgten der Spur durch eine Reihe von Gassen und Straßen, an kleinen und größeren Geschäften vorbei. Irgendwann kamen sie auf den Marktplatz. Ein riesiger, runder Platz, umringt von den verschiedenen Handelshäusern, die über den Eingangsportalen ihre Wappen trugen, mit denen auch die Fuhrwerke gekennzeichnet waren. Jedes hatte mindestens die Größe von dem Altseeburger Handelshaus. Mimbelwimbel geriet völlig aus dem Häuschen und wäre am liebsten losgestürzt, um sich alles anzusehen. Max erwischte ihn gerade noch am Henkel seines Rucksackes. Mimbelwimbel setzte zum Protest an, ließ dann aber die Ohren hängen.
    „Schon gut“, knurrte er.
    Max klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
    „Wenn wir rausgefunden haben, wohin die Reise geht, finden wir bestimmt noch Zeit, um uns hier etwas umzusehen.“
    „Ja, das wäre toll!“, stimmte auch Anemone zu und sah sich aufgeregt um.
    Sie irrten weiter durch die Straßen, die den Marktplatz umgaben. Die Spur schien nicht wirklich einer Richtung zu folgen. Sie schien sie mal näher an das Hafengelände zu führen, dann wieder davon weg. An manchen Stellen schien sie in ein Geschäft abzubiegen und wieder herauszukommen. Es war heute natürlich nicht mehr nachvollziehbar, was sich vor tausend Jahren in dem Haus befunden hatte, oder ob es dieses Haus damals überhaupt schon gegeben hatte. Manchmal führte die Spur auch durch ein Haus hindurch, und sie mussten darum herumgehen, um auf der Rückseite die Spur wieder aufzunehmen.
    Als sie am frühen Abend den Marktplatz zum dritten Mal überquert hatten, reichte es Max. Ihm taten die Füße weh, und sein Magen

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