Die drei Steine der Macht
Gegend fahren. Dort bleiben wir dann noch drei Tagen liegen. Genügend Zeit für die Arbeiten, die noch zu tun sind“.
So räumten sie ihre Schlafplätze wieder ein. Max machte eine Bestandsaufnahme und eine neue Liste.
Als die Seeleute Max, Mimbelwimbel, Anemone und Hund die Planke wieder herunterkommen sahen, wurden die Gesichter erst lang. Als sie dann aber die Liste in Max´ Hand und die Tatsache bemerkten, dass sie ihr Gepäck nicht dabei hatten, konnte Max erleichterte Seufzer hören. Cunad hielt sie an.
„Ihr kommt auf der nächsten Tour mit?“
Max nickte, und Cunad grinste schief.
„Prima, habe mich schon ganz an das gute Essen gewöhnt, und eine Hungerkur würde mir überhaupt nicht bekommen.“
Er klopfte Max wohlwollend auf die Schulter und machte sich wieder daran, die Männer anzutreiben.
„Warten wir ab, bis sie erfahren, wohin die Reise geht“, murmelte Mimbelwimbel, als sie außer Hörweite waren.
Max zuckte nur mit den Schultern.
„Sie müssen ja nicht mit.“
„Der Kapitän dürfte Probleme haben, neue Leute zu finden, oder?“, warf Anemone ein.
Max konnte nur wieder mit den Schultern zucken.
„Du hast es ja gehört. Er hatte sowieso überlegt, ob er zu den Einsamen Inseln segelt, bevor wir ihn gefragt haben. Er wird dieses Problem kennen, er macht die Tour ja nicht zum ersten Mal.“
Mimbelwimbel war in den Markthallen kaum zu halten. Kannte er in Altseeburg nahezu alle Händler beim Namen und wusste, wie er mit ihnen zu verhandeln hatte, musste er sich hier erst mal einen Überblick über das Angebot und die allgemeine Preislage verschaffen, behauptete er. Als sie nach vier Stunden des Herumirrens in den Hallen immer noch keinen einzigen Punkt auf Max´ Liste abgearbeitet hatten, platzte diesem der Kragen. Mühsam beherrscht schlug er Mimbelwimbel vor, er könne ja in die Hallen einziehen, wenn er sie so toll fände. Er müsse jetzt einkaufen, sonst würden sie hier noch tagelang herumirren, und der Kapitän würde ohne sie lossegeln. Anemone fügte hinzu, dass sie außerdem am Verhungern sei. Das brachte Mimbelwimbel wieder zur Besinnung. Etwas zerknirscht gab er zu, dass er sich wohl von seiner Begeisterung hatte mitreißen lassen und gab ihnen als Entschädigung eine große Portion Krapfen aus. Immerhin hatte sich die Odyssee insofern gelohnt, dass Mimbelwimbel sie nun zu den Ständen führen konnte, deren Waren sie benötigten. Max hatte schon im Handelshaus in Altseeburg komplett die Orientierung verloren und wusste hier schon gleich gar nicht mehr, wo er sich überhaupt befand. Er war sich sicher, dass er alleine nicht mal mehr den Weg nach draußen gefunden hätte.
In recht kurzer Zeit arbeiteten sie die Liste ab und orderten die Ware für den nächsten Tag an den Anlegeplatz für die Einsamen Inseln. Sie hatten noch ein wenig Zeit, bevor die Hallen schlossen, und so kauften sie sich neue Kleidung, da die alten Sachen bereits zerschlissen waren. Anemone musste gewaltsam von einem Stand mit Seife, Parfum und anderen duftenden Sachen weggezerrt werden. Max erstand noch einen Satz Messer und musste dafür einen guten Teil seines Lohns bezahlen. Mimbelwimbel knurrte, dass dies keine schlechte Idee sei, sie wussten ja nicht, was sie erwarten würde, und kaufte sich zwei kleine Dolche mit Scheiden für Stiefel und Gürtel. Auf Max´ Bemerkung hin, dass er eher ans Kochen gedacht habe, zog er nur die Augenbrauen hoch und zuckte mit den Schultern. Max dachte über Mimbelwimbels Bemerkung nach und kam zu dem Schluss, dass der kleine Mann wohl Recht hatte. In seiner Kindheit hatte er gut mit einer Schleuder umgehen können. Auch jetzt hatte er immer noch eine in der Schreibtischschublade liegen und übte damit das Schießen, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Das Zubehör fand er auf dem Markt, und auf Mimbelwimbels neugierige Frage, was er denn vorhabe, meinte er nur geheimnisvoll, dass er sich überraschen lassen solle. Er fand auch einen Satz Dietriche an einem Stand, an dem Schlösser verkauft wurden. Wie Mimbelwimbel schon sagte, sie wussten nicht, was passieren würde.
Gut ausgerüstet, mit ihren Packen unter den Armen, machten sie sich auf den Weg zurück zum Schiff.
Am nächsten Morgen setzten sie zu dem Anlegeplatz über, von dem aus sie abreisen sollten. Und kaum hatten sie das Schiff vertäut, kamen auch schon die ersten Fuhrwerke an. Waren wurden eingelagert, das Lebensmittellager aufgefüllt, das Schiff repariert und sauber gemacht. Hund hatte sich wieder auf
Weitere Kostenlose Bücher