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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Dieb angelegt hatte, seine Spur durch die Stadt verfolgen und den Anlegeplatz finden, von dem er abgelegt hatte. Max hoffte, dass es so leicht werden würde, wie es sich anhörte, und dann mussten sie natürlich wiederum ein Schiff finden, das sie mitnahm.
    Als sie an dem Anlegeplatz, der ihnen zugewiesen worden war, festmachten, rief der Kapitän Max zu sich.
    „So, da wären wir also, hier ist euer Lohn.“ Er drückte Max ein prall gefülltes Säckchen in die Hand. „Gute Arbeit!“, brummte er. „Hatte schon lange keine so zufriedene Mannschaft mehr, hat eindeutig Vorteile.“ Max unterdrückte ein Grinsen, und Dreifuß fuhr sich sichtlich verlegen durch das verfilzte Haar. „Könnte auch für die nächste Tour einen Koch brauchen“, brachte er schließlich heraus.
    Max nickte.
    „Danke für das Angebot, allerdings muss ich erst einmal herausfinden, was mein nächstes Ziel ist. Und dann müssen wir klären, was Ihr nächstes Ziel ist.“
    Max sah Dreifuß fragend an.
    „Habe drei Tage Zeit, das Schiff zu entladen und die nächste Fracht klar zu machen. Wenn du mir bis morgen Abend Bescheid sagst, können wir uns hoffentlich einigen.“
    Plötzlich lächelte der Kapitän, und das verwandelte seine sonst so grimmige und verkniffene Visage in ein freundliches, sympathisches Gesicht. Er klopfte Max auf die Schulter.
    „Dann klär mal schnell dein nächstes Ziel, ich erwarte dann morgen deine Antwort.“
    Es war bereits später Vormittag als Max, Anemone, Mimbelwimbel und Hund fertig zum Landgang waren. Das Schiff war fest vertäut, die Planke in Position gebracht und die ersten Fässer wurden von Deck gehievt. Fuhrwerke standen bereit, und die Pferde scharrten ungeduldig mit den Hufen. Hund war schon ganz aufgeregt und wuselte um Anemones Beine, von seinem heftig wedelnden Schwanz beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht. Offensichtlich konnte er es kaum erwarten, das Schiff zu verlassen. Dreifuß sah sie auf die Planke zugehen.
    „Bis morgen!“, rief er ihnen zu und hob zum Abschied die Hand.
    Die Arbeit an Deck kam zum Erliegen, als man ihnen Platz machte.
    „Heißt bis morgen, dass ihr bei der nächsten Tour wieder dabei seid?“, fragte eine hoffnungsvolle Stimme von der Seite.
    Max lächelte und schaute den einfachen Seemann an, der gefragt hatte.
    „Vielleicht“, meinte er unverbindlich.
    „Na, dann hab ich ja etwas, wofür ich beten kann“, kam die Antwort, die Max wieder schmunzeln ließ.
    Beifälliges Gemurmel begleitete sie auf dem Weg nach unten, bis Cunad seinen üblichen Singsang zum Antreiben anstimmte.
    An der Hafenstraße, von der die Anleger abgingen, angekommen, machte Max halt und holte seine selbstgemalte Karte vom Hafen des Großen Marktes hervor. Er hielt sie so, dass auch Anemone und Mimbelwimbel hineinschauen konnten.
    „Wir befinden uns etwa hier.“ Er tippte auf die Mitte des Halbkreises, der den Hafen bildete, dort, wo sich die ersten Anlegeplätze für die Schiffe von Altseeburg befanden. „Wir müssen als erstes den Anleger finden, an dem er gelandet ist. Dieser hier ist es nicht. In der Hafeneinfahrt war die Spur ganz stark, hat sich aber dann nach dorthin verlagert.“
    Max zeigte in die Richtung Ende des Halbkreises.
    „Und dann?“, fragte Mimbelwimbel, während Max die Karte wieder einsteckte.
    „Dann folgen wir der Spur bis zu dem Anlegeplatz, von dem er abgelegt hat.“
    Mimbelwimbel zog überlegend die Stirn kraus.
    „Was, wenn er, was den Herkunftshafen angeht, gelogen hat? Woher wollen wir wissen, dass wir nicht in die verkehrte Richtung gehen? Die Richtung kannst du wohl nicht spüren, oder?“
    Max schüttelte stumm den Kopf. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen, aber Mimbelwimbel hatte recht, warum sollte der Dieb ehrlich sein. Andererseits ... Max schaute sich um.
    „Alles läuft hier in geordneten Bahnen, auch wenn es nicht so aussieht. Sobald ein Schiff einläuft, stehen schon Fuhrwerke bereit, die auch verschieden gekennzeichnet sind.“
    Er deutete auf die Fuhrwerke, die an ihnen vorbeiratterten. Das Geschirr der Pferde sowie die Seitenwände der Wagen waren in verschiedenen Farben und Mustern gekennzeichnet. Aber nicht willkürlich. Es gab nur eine begrenzte Anzahl von Kombinationen. Mimbelwimbel nickte langsam.
    „Der Empfänger der Waren weiß Bescheid, wann in etwa seine Ware mit welchem Schiff kommt. Wir waren kaum eingelaufen, da haben schon ein paar Fuhrwerke am Anlegeplatz gewartet. Da, solche mit dem roten Kreis und dem blauen

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