Die drei !!! - Tatort Filmset
Erste-Hilfe-Kurs gemacht.«
»Und ich war früher Krankenschwester«, sagte Donna. »Lasst uns durch.«
Sofort wichen alle zurück. Tessa und Donna liefen zu Naomi hin. Während Tessa Naomis Körper in die stabile Seitenlage brachte, kniete Donna sich vor Naomi hin, griff nach ihrer Hand und fühlte den Puls. »Ziemlich niedrig«, murmelte sie. Dann klopfte sie ihrer Freundin auf die rechte Wange. »Naomi, kannst du mich hören? Naomi!«
»Wo, wo bin ich?« Unendlich langsam schlug Naomi die Augen auf.
»Willkommen am Set der Vorstadtwache«, sagte Tessa. Es sollte aufmunternd klingen, aber ihre Stimme zitterte.
Naomi griff sich stöhnend an die Stirn. »Mein Kopf!«, jammerte sie. »Er tut so weh.« Sie versuchte sich aufzurichten. »Langsam, schön langsam!«, sagte Donna.
Naomi blinzelte ins Sonnenlicht. »Was ist passiert? Ich weiß nur noch, dass ich auf die Bremse gestiegen bin, weil ich plötzlich alles verschwommen gesehen habe.«
»Du bist ausgestiegen und gestürzt«, erzählte Donna. »Und dann bist du kurz ohnmächtig geworden.«
»Oh.« Naomi wurde rot. »Das hat dir gerade noch gefehlt, was, Hardy? Eine hysterische Schauspielerin, die ohnmächtig wird.«
Der Regisseur wehrte den Vorwurf mit einer schnellen Handbewegung ab. Er war immer noch geschockt, genau wie der Rest der Crew. Jetzt kam wirklich niemand mehr auf den Gedanken, Naomi als Hypochonderin zu bezeichnen.
Helmut Grevenbroich zog entschlossen sein Handy aus der Tasche. »Ich rufe Naomis Mann an. Er soll sofort herkommen.« »Nein, warte!«, rief Marie, doch als alle sie verstört ansahen, verstummte sie und warf Kim und Franzi einen verzweifelten Blick zu.
Jetzt konnten die drei !!! nur noch hoffen, dass der Professor gerade operierte oder wegen eines Notfalls nicht kommen konnte.
»Er ist in fünf Minuten da!« Maries Vater steckte erleichtert sein Handy weg.
Es wurden dann doch zehn Minuten, bis Naomis Mann am Set eintraf. In der Zwischenzeit hatte Naomi einen heißen Tee bekommen und saß in eine warme Decke gehüllt auf Kims Klappstuhl. Sie sah besser aus, war aber immer noch blass um die Nase.
»Schatz, was machst du denn für Sachen?« Professor Boden klang übertrieben besorgt, aber seine Stimme wirkte falsch. Er stellte seine schwarze Arzttasche neben seiner Frau ab und öffnete sie.
Franzis erster Impuls war, sich auf die Tasche zu stürzen und sie samt Inhalt in den nächsten Müllcontainer zu werfen. Aber vor der versammelten Crew traute sie sich nicht. Das Einzige, was die drei !!! tun konnten, war, Naomis Mann nicht aus den Augen zu lassen.
Der Professor kontrollierte Naomis Puls, überprüfte ihren Blutdruck und ließ sich von ihr die Zunge zeigen. Dann holte er eine kleine, weiße Schachtel aus seiner Tasche. »Ich gebe dir eine Tablette zur Beruhigung, die wird dir guttun.«
Die drei !!! sahen sich verzweifelt an. Was sollten sie tun? Sie durften es nicht zulassen, dass der Professor seine eigene Frau vergiftete!
Abrupt stand Naomi auf. »Ich will keine Tablette! Mir geht es wieder gut. Die Kopfschmerzen sind fast weg. Ich kann auch wieder gehen, seht ihr?« Zum Beweis lief sie ein paar Schritte hin und her.
»Bist du sicher?« Professor Boden hielt ihr die Tablette auf dem Handteller hin.
»Absolut sicher«, sagte Naomi. »Es ist alles in Ordnung. Ich hab allen hier einen großen Schrecken eingejagt. Das wollte ich nicht.« Entschuldigend lächelte sie die Crew an. »Ich würde jetzt gerne die Szene zu Ende drehen.«
»Das musst du nicht«, schaltete sich Helga Meister ein. Während sie zusammen mit Hardy und Tom Ring auf Naomi einredete, verständigten sich die drei !!! flüsternd und handelten blitzschnell.
Franzi setzte gezielt ihren Ellbogen ein. »Oh, entschuldigen Sie, Herr Professor! Das tut mir aber leid.«
»Haben Sie sich wehgetan?« Kim befühlte den Oberarm des Arztes.
»Lass das!« Naomis Mann war so überrascht und verärgert, dass er nicht mal merkte, wie ihm die Tablette aus der Hand rutschte.
Marie fing sie geschickt auf und ließ sie in ihrer Hosentasche verschwinden. Die ganze Aktion hatte nicht mal zehn Sekunden gedauert. Als alles vorbei war, bekam Marie plötzlich weiche Knie. Diesmal waren sie rechtzeitig zur Stelle gewesen, aber sie konnten Naomi nicht rund um die Uhr beschützen. Was, wenn der Professor Naomi zu Hause eine tödliche Pille verabreichte? Marie durfte gar nicht daran denken.
Von wegen falsche Spur!
Marie kam sich vor wie eine Schiffbrüchige. Sie war gemeinsam
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