Die drei !!! - Tatort Filmset
dass sein Kollege zu Fall gebracht wird. Alles deutet darauf hin, dass Geld das Tatmotiv von Naomis Mann ist. Wir müssen unbedingt noch mal mit Naomi reden und sie vor ihm warnen. Am besten rufen wir sie gleich an. Ihr darf nichts passieren!
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Samstag, 16:30 Uhr
Extra-Warnung für Ben und Lukas, die neugierigsten Zwillingsbrüder des Universums: Ich kenne euer Geheimnis! Gestern habt ihr den Süßigkeitenvorrat aus Mamas Schreibtischschublade im Arbeitszimmer geplündert. Ich verrate euch nicht, wenn ihr die Finger von meinem Computer lasst!
Was ist nur mit Michi los? Früher war er so verständnisvoll. Wenn es um den Detektivclub ging, hat er mich immer unterstützt und sich nie eingemischt. Das war einmal! Es fing schon damit an, dass er die Tablette nicht untersuchen wollte. Als ich ihn endlich dazu überredet hatte, hat er wieder gemeint, er wolle sich ja nicht einmischen, aber... Der Fall sei vielleicht doch eine Nummer zu groß für uns. Es sei doch keine Schande auszusteigen, wenn es zu gefährlich wird. Ich sollte mir das noch mal ernsthaft überlegen. Und ich sollte mit Marie und Franzi darüber reden.
Er klang genau wie Kommissar Peters oder meine Mutter. Darauf hab ich echt keine Lust. Ich weiß selbst am besten, was ich tue. Unsere letzten Fälle waren auch gefährlich, das lässt sich nun mal nicht vermeiden. Wenn wir jedes Mal aussteigen oder zu Mama rennen würden, könnten wir es gleich bleiben lassen.
Was hat Michi bloß auf einmal? Ist er eifersüchtig auf mich, weil ich so erfolgreich bin? Ist es das? Gönnt er mir den Erfolg nicht? Das fände ich schrecklich. Wenn er plötzlich im Lotto gewinnen würde oder einen tollen Job hätte, wäre ich unglaublich stolz und würde mich riesig freuen. Ich bin so enttäuscht und so wütend auf Michi!
PS: Bin total aufgeregt: Franzi und ich dürfen heute endlich der Maskenbildnerin zusehen. Ich muss gleich los!
Blaue Lippen
In dem Moment, als Kim ihren Computer herunterfuhr, schnellte Maries Puls nach oben. »Genau das hab ich gesucht!« Sie stürzte auf einen Kleiderständer zu, an dem ein rotes Minikleid hing. Es hatte von allem zu viel: zu viel Rot, zu viele Glitzersteine und zu viele Fransen. Ein Teil, das Marie nicht mal im Dunkeln in der Geisterbahn getragen hätte. »Na, wie findest du das?«, fragte sie Adrian. Es war seine Idee gewesen, mit ihr shoppen zu gehen, und sie hatte es ihm nicht abschlagen können. Offensichtlich hatte Sylvie ihn abblitzen lassen. Marie konnte sich einen klitzekleinen Anflug von Schadenfreude nicht verkneifen.
»Der reinste Albtraum!«, sagte Adrian. Ein Grinsen ging über sein Gesicht, während er das Kleid in Augenschein nahm. »Gratuliere zu deinem schlechten Geschmack.«
Marie lachte. »Danke, den hab ich von meinem Vater geerbt, der ist Klatschreporter. Mir geht es wie ihm: Ich liebe Sensationen! Überall, wo was los ist, bin ich dabei. Neulich zum Beispiel, am Hafen, du glaubst nicht, was mir da passiert ist.« »Ja, Marie, die Geschichte hast du mir schon dreimal erzählt«, unterbrach Adrian sie. Er nahm ihr das Minikleid aus der Hand, marschierte damit zu einer freien Kabine und hängte es an den Haken. »Willst du das Kleid jetzt anprobieren?« »Natürlich. Sei doch nicht gleich so empfindlich, nur weil ich ein bisschen viel rede!« Marie zog einen Schmollmund. »Aber nicht gucken, ja?« Kichernd zog sie den Vorhang zu und tauschte Jeans und Pulli gegen das rote Kleid. Kurz darauf stolzierte sie wie ein Pfau zum großen Spiegel. »Das ist es! So falle ich ganz bestimmt auf.«
Eine ältere Verkäuferin, die gerade vorbeikam, schüttelte missbilligend den Kopf. »Die Jugend von heute wird immer unmöglicher!«
»Sie haben ja so recht!«, rief Marie ihr zu.
Die Verkäuferin sah sie misstrauisch an. »Machen Sie sich etwa über mich lustig?«
Adrian legte den Arm um Marie. »So was würde meine Freundin nie tun! Aber jetzt komm, Marie, da warten schon Kundinnen auf eine freie Kabine.« Er führte sie zurück zur Umkleide. Als die Verkäuferin außer Sichtweite war, prustete Marie los: »Ich kann nicht mehr! Das war zu viel.« Kichernd hängte sie sich an Adrians Arm. Als sie dabei über seine Schulter sah, entdeckte sie ein bekanntes Gesicht: Leonard. »Hallo!«, rief sie ihm zu und winkte.
Leonard reagierte nicht. Er beugte sich interessiert über einen Kleiderständer mit Herren-T-Shirts. Plötzlich drehte er sich um und lief hastig davon. Hatte er sie vielleicht gar
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