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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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unfreundlich?« Helmut Grevenbroich schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, ich finde sie sehr freundlich und sympathisch.«
    Marie starrte ihren Vater ungläubig an. Sie hatten sich schon oft über Schauspiel-Kollegen unterhalten und bisher waren sie immer einer Meinung gewesen. Was war nur plötzlich in ihren Papa gefahren? Brauchte er eine Brille?
    »Du bist viel zu nett«, startete Marie einen zweiten Versuch. »Nur weil Tessa neu ist, brauchst du ihr keinen Extrabonus zu geben. Den hat sie nicht verdient.«
    Helmut Grevenbroich sah sie verdutzt an. »Das hat nichts mit Bonus zu tun. Ich finde Tessa wirklich nett und sie kennt sich in ihrem Job erstklassig aus. Du solltest dich mal mit ihr unterhalten.«
    Marie stellte klappernd die Teller zusammen. »Nein danke. Kein Bedarf.« Sie stand auf und versenkte die Teller so geräuschvoll wie möglich im Geschirrspüler. Auf Anhieb fielen ihr tausend Menschen ein, mit denen sie sich gerne unterhalten würde. Tessa gehörte eindeutig nicht dazu. Aber von ihr würde sie sich den Abend garantiert nicht verderben lassen.
    »Ich geh dann mal in mein Zimmer«, verkündete Marie und ließ ihren Vater alleine im Wohnzimmer zurück. Da konnte er ungestört über Tessas Vorzüge nachdenken.
    Marie legte Schmusemusik auf. Drei Songs später hatte sie das unerfreuliche Gespräch vergessen und versank in einem süßen Tagtraum: Sie stand mit Leonard bei einem großen Musikfestival auf der Bühne. Sie sangen miteinander eine romantische Ballade und es knisterte nicht nur im Songtext. Die Zuschauer winkten ihnen mit ihren Feuerzeugen zu und summten leise mit. Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür des Penthouse. Der schöne Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Marie blieb in ihrem Sessel sitzen und schloss die Augen, um weiterzuträumen. Wahrscheinlich war es sowieso nur ein Freund ihres Vaters.
    Kurz darauf klopfte es bei ihr. »Du hast Besuch«, sagte Helmut Grevenbroich.
    »So spät noch?«, fragte Marie nicht gerade erfreut. Dann hörte sie ein leises Schluchzen und sprang wie elektrisiert hoch. »Franzi, du? Mensch, komm doch rein!«
    Franzi sah schrecklich aus. Ihre Augen waren vom Weinen rot geschwollen. Trotzdem versuchte sie tapfer zu lächeln. »Stör ich dich?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Marie. Sie gab ihrem Vater ein Zeichen, dass er sich zurückziehen sollte. Dann führte sie Franzi zum Sofa. »Setz dich doch erst mal. Hast du Lust auf einen heißen Tee?«
    Franzi schüttelte den Kopf. »Nein, ich will nichts.« Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, die schon ganz wund war.
    Marie setzte sich neben sie und wartete. Franzi hatte noch nicht oft Liebeskummer gehabt, jetzt traf es sie umso schlimmer. Marie stellte diskret eine Box mit Papiertaschentüchern neben ihre Freundin.
    Als Franzi die Box sah, musste sie sofort wieder heulen. Schluchzend rupfte sie ein Taschentuch heraus. »Ich ... ich hab sie dabei, die Zeitschrift.« Franzi kramte in ihrer Tasche. »Da!« Sie hielt Marie ein zerknittertes Exemplar unter die Nase. Marie warf einen Blick darauf und seufzte. Kein Wunder, dass Franzi so verzweifelt war. Auf der Titelseite standen Tom und Irina mit ihren Mikros auf der Bühne. Sie sangen Wange an Wange. Ihre Münder waren sich so nah, dass es aussah, als wären sie kurz davor, sich zu küssen. »Ach, das ist nur ein Foto«, versuchte sie Franzi zu trösten. »Fotos können lügen. Hast du inzwischen mit Tom gesprochen?«
    »Ja, hab ich«, sagte Franzi, während sie das Papiertaschentuch in Einzelteile zerpflückte. »Er hat geschworen, dass die Story frei erfunden ist. Aber seine Stimme hat ganz anders geklungen als sonst. Du hättest hören sollen, wie er Irinas Namen ausgesprochen hat: ganz tief, mit einem sehnsüchtigen Unterton.« »Das kannst du dir auch eingebildet haben.« Marie merkte, dass sie nicht gerade überzeugend klang. Sie nahm Franzi die Taschentuchschnipsel weg und warf sie in den Papierkorb. »Und was sagst du dazu? Hab ich mir das auch eingebildet?« Franzi schlug eine Doppelseite im Innenteil auf, die sie mit einem Eselsohr markiert hatte. Dort waren Schnappschüsse aus der Partyszene zusammengestellt. Links oben sah man wieder Tom und Irina. Die Mikros hatten sie gegen Sektgläser getauscht und wieder waren ihre Münder gefährlich nahe.
    »Sieht nach einem Flirt aus«, musste Marie zugeben. »Aber das heißt noch lange nichts. Im Showbiz wird dauernd geflirtet, besonders auf Partys.«
    »Eben!«, sagte Franzi. »Und wo lernen sich all die

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