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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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mit ihren Gefährten an den Strand gespült worden und das Cafe Lomo war der rettende Hafen. Als sie nach Drehschluss mit Kim, Franzi und Naomi das Stammcafe der drei !!! betrat, ließ sich Marie stöhnend in die Polster der Sitzecke fallen. »Ich gebe eine Runde Kakao Spezial mit Vanille-Aroma aus.«
    Kim fuhr sich genießerisch mit der Zunge über die Lippen. »Eine wunderbare Idee!«
    »Klingt toll!«, sagte Naomi. »Die Verfolgungsszene hat mich ganz schön geschlaucht. Zum Glück gab es nur drei Takes.« Sie holte ein Döschen Bronzepuder aus der Handtasche, den sie auf den Wangen verteilte. Nachdem sie Lipgloss nachgelegt hatte, sah sie aus, als ob sie gerade vom Urlaub auf Mallorca käme. »Ihr wolltet mich sprechen? Worum geht es? Ist euch jemand aufgefallen, der sich verdächtig benommen hat?«
    »Trink erst mal was«, schlug Franzi vor.
    Die Bedienung stellte vier dampfende Tassen aufden Tisch. Naomi nahm eine davon vorsichtig in beide Hände. »Hmmm ... riecht lecker! Ich liebe Vanille.«
    »Naomi, wir haben leider keine guten Nachrichten für dich«, fing Kim an. »Wir müssen dir jetzt etwas sagen, das dich wahrscheinlich erschüttern wird. Es geht um deinen Mann.« »Friedrich, was ist mit ihm?« Naomi setzte erschrocken ihre Tasse ab.
    »Wir haben Nachforschungen angestellt und wir fürchten, dass dein Mann, also dass er ...« Kim wusste nicht, wie sie es möglichst schonend ausdrücken sollte.
    Franzi sprang für sie ein. »Wir haben den Verdacht, dass dein Mann hinter all den merkwürdigen Zwischenfällen steckt, die dir in letzter Zeit passiert sind. Gerade eben hat er es möglicherweise schon wieder versucht. Wer weiß, was das für eine Tablette war, die er dir verabreichen wollte? Zum Glück hast du abgelehnt. Du darfst nichts mehr von ihm annehmen, hörst du?«
    Naomi schüttelte ungläubig den Kopf. »Friedrich? Das kann nicht sein! Warum sollte Friedrich mir etwas antun wollen?« Plötzlich prustete sie los. »Ihr habt zu viele Krimis gesehen! Lasst mich raten. Habt ihr euch vielleicht den Klassiker Bei Anruf Mord angesehen?«
    »Den kennen wir tatsächlich«, sagte Marie ruhig. »Aber wir können Film und Realität sehr gut auseinanderhalten. Naomi!« Marie beugte sich zur Schauspielerin vor und sah ihr ernst in die Augen. »Dein Mann hat es auf dein Leben abgesehen. Wer weiß, was für Tabletten er dir heute tatsächlich geben wollte? Er hat nämlich ein starkes Motiv: Er liebt eine andere Frau.« »Was? Wo habt ihr das denn aufgeschnappt?« Zum ersten Mal geriet Naomi aus der Fassung.
    »Wir können es beweisen.« Franzi sah sich verstohlen um, bevor sie leise weiterredete: »Seine Freundin ist nicht irgendeine Frau. Du kennst sie.« Franzi schlug die Klatschzeitung auf und schob sie Naomi hin.
    Die warf einen Blick darauf. Ihre Augenlider flatterten kurz, dann seufzte sie. »Ach so – Donna! Das sind doch alte Geschichten. Ja, Donna und Friedrich waren früher mal ein Paar. Aber jetzt ist Friedrich mit mir verheiratet.« Naomi nahm wieder ihre Tasse in die Hand und schlürfte den Milchschaum ab. »Äh ... aber warum sehen sie dann auf dem Foto so frisch verliebt aus?«, hakte Kim nach.
    »Ja, genau«, sagte Franzi. »Findest du das nicht merkwürdig?« Sechs Augenpaare sahen Naomi fragend an. Die Schauspielerin ließ sich Zeit mit der Antwort. Sie trank erst ihren Kakao aus, dann lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück. »Das ist doch nur ein Foto. Ihr solltet das nicht so ernst nehmen. Friedrich wollte unbedingt auf diese Party, ich hatte an dem Tag keine Lust. Donna hat er dort wohl zufällig getroffen. Die beiden kennen sich schon aus der Zeit, in der Donna noch Schwesternschülerin war. Das Foto hat wirklich nichts zu bedeuten.« Marie wickelte nachdenklich eine Haarsträhne um ihren Finger. Seltsam! Naomi schien gar nicht eifersüchtig zu sein. Wahrscheinlich lag es daran, dass Donna ihre Freundin war und sie ihr voll und ganz vertraute. »Ach so.«, sagte Marie gedehnt. Fast war sie ein bisschen enttäuscht, weil das Tatmotiv des Professors plötzlich wegfiel. Kim und Franzi ging es ähnlich. »Friedrich und ich, wir sind glücklich!«, versicherte Naomi. »Natürlich streiten wir uns auch ab und zu. Jeder hat so seine Macken, die den anderen manchmal auf die Palme bringen. Das ist ganz normal, kommt in den besten Ehen vor.«
    »Wenn du meinst.« Kim musste an Michi denken. Würde er ihren Detektivclub auch als Macke bezeichnen?
    »Schön für dich«, beeilte sich Marie zu sagen.

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