Die drei !!! - Tatort Filmset
im Schillerpark?
LG, Benni
Nach der ersten Enttäuschung seufzte Franzi. Skaten war genau das Richtige. Beim Sport gelang es ihr immer abzuschalten, und wenn es nur für eine Stunde war. Franzi überlegte nicht lange und schickte Benni ihre Antwort, die aus einem einzigen Wort bestand: JA!
Marie hatte inzwischen jede Menge Fotos gemacht, hauptsächlich von Naomi. Knips, knips, knips! Jetzt warf Donna Naomi vom Cateringtisch eine Smoothie-Flasche zu. Naomi fing sie lachend auf, trank den Fruchtsaft in einem Zug aus und stopfte die leere Flasche ins Handschuhfach des silbergrauen Mittelklassewagens, der für die nächste Szene bereitstand. Dann lutschte sie eins ihrer unvermeidlichen Pfefferminzdragees. Die drei !!! hörten sie zu Helmut Grevenbroich sagen: »Ich warne dich, Helmut. Das ist meine erste Verfolgungsszene. Hoffentlich versenke ich unseren Wagen nicht im Ententeich vom Jakobipark.«
Maries Vater lachte schallend. »Das käme bestimmt gut. Wir müssten nur das Drehbuch ein bisschen umschreiben. Erst verfolgen wir den Drogenboss, dann entwischt er uns und du bist so sauer, dass du durchdrehst. Na, was meinst du, Tom?«
Der Drehbuchautor machte ein erschrockenes Gesicht. »Ich weiß nicht .«
Helmut Grevenbroich klopfte ihm auf die Schulter. »Keine Angst. War nur ein Witz. Jetzt mal im Ernst, Naomi: Du machst das bestimmt großartig.«
»Ich werde mein Bestes geben!« Naomi knetete nervös ihre Hände, während Sandra noch schnell die Nase der Schauspielerin nachpuderte und ihre Jacke zurechtzupfte.
»Sind wir dann so weit?«, fragte Hardy ungeduldig.
»Sofort!«, sagte Tessa. Sie rannte zum Wagen der Kommissare und überprüfte die beiden Kameras. Eine war auf der vorderen Stoßstange befestigt. Das hatte den Effekt, dass der Boden ganz nah war und der Asphalt unter dem Wagen entlangraste. Die zweite Kamera war an der Rückseite der Kopfstütze vom Fahrersitz montiert. Später hatte man als Zuschauer den Eindruck, als ob man selbst hinter dem Steuer sitzen würde. »Alles klar«, riefTessa.
Endlich ging es los. Hauptkommissar Brockmeier und seine Kollegin stiegen ins Auto der Kripo. Der Drogenboss setzte sich hinter das Steuer eines schwarzen Vans.
»Und ... Action!«, rief Hardy.
Der Drogenboss ließ heulend den Motor an und brauste davon. Die Polizisten folgten ihm mit quietschenden Reifen. Von ihrem Aussichtspunkt konnten die drei !!! genau beobachten, wie die beiden Autos den Jakobipark umrundeten. Immer wieder rasten sie dieselben Straßen entlang: Kaiserallee, Schützenstraße, Jakobistraße und Grasgasse. Später würde man durch geschickte Schnitttechnik denken, dass sie quer durch die Stadt kurvten. Die Motoren röhrten, es roch nach Benzin und verbranntem Reifengummi. Der Polizeiwagen holte auf. Der Drogenboss sah panisch in den Rückspiegel. Seine Verfolger kamen näher. Gleich würde Naomi ausscheren und den Van überholen, um ihn zum Anhalten zu zwingen. So stand es im Drehbuch. Kim, Franzi und Marie sprangen von ihren Stühlen hoch und fieberten mit. Plötzlich legte der silberne Wagen eine Vollbremsung hin. Die Reifen quietschten hässlich. Die Polizisten wurden in ihren Gurten nach vorne gerissen. Ein Aufschrei ging durch die Crew.
»Papa!«, brüllte Marie und rannte los.
Hardy war schon beim Auto. Er rüttelte an der Fahrertür. »Naomi, Helmut, seid ihr okay? Geht es euch gut?«
Marie riss die Beifahrertür auf. »Papa, bist du verletzt?«
»Nein, nein, alles in Ordnung«, versicherte Helmut Grevenbroich. Er löste den Gurt und lächelte schon wieder. »Aber was ist mit dir, Naomi?«
»Alles okay!« Naomi wollte nicht, dass Hardy sie stützte. Sie stieg alleine aus und lief ein paar Schritte. Auf einmal wankte sie wie auf einem Schiff bei hohem Seegang. Dann sackten ihr die Beine weg. Naomi stöhnte, verdrehte die Augen, kippte um und brach mitten auf der Straße zusammen.
Die drei !!! starrten entsetzt auf den schmalen Körper, der reglos und seltsam verkrümmt auf dem Asphalt lag. Ein Strahlenkranz blonder Haare umgab Naomis bleiches Gesicht. Sie sah aus wie ein Engel. Maries Magen krampfte sich zusammen. Tonlos flehte sie: »Bitte nicht, bitte nicht.«
Plötzlich kam Leben in die Crew, die bisher wie gelähmt vor Schreck danebengestanden hatte.
»Ist hier jemand Arzt?« Helmut Grevenbroich sah sich suchend um, konnte aber außer der Filmcrew keinen Passanten entdecken. Es war immer noch alles für den Dreh abgesperrt.
Da meldete sich Tessa: »Ich hab gerade einen
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