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Die Drei ??? - Todesgefahr

Titel: Die Drei ??? - Todesgefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-waidhofer , André Marx
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Plötzlich ging ihm auf, dass sie gegenüber Alpha und seiner Bande einen Vorteil hatten: Sie wussten, dass im Fahrstuhl noch zwei Menschen steckten. Nur hatten Justus und Morton keine Ahnung, in welcher Situation sie sich befanden. Und es gab keine Möglichkeit, sie zu informieren. Hoffentlich konnte wenigstens Peter den Gangstern entwischen. Vielleicht kam er sogar aus diesem Gefängnis heraus und konnte die Polizei verständigen. Allerdings hatte Bob nicht die leiseste Idee, wie er das fertigbringen sollte.

    Peter sackte schlagartig das Herz in die Hose. Sie hatten ihn entdeckt!
    »He! Komm raus! Wir wissen, dass du da oben bist!«, rief die Frau.
    Die Gedanken des Zweiten Detektivs rasten. Wenn er sich nicht stellte, würden sie vielleicht Gewalt anwenden. Andererseits … was machten sie mit ihm, wenn er sich tatsächlich stellte?
    »Du hast keine Chance! Wir haben dein Versteck umzingelt!« Das war eine Lüge. Sie waren nur zu zweit. Von umzingeln konnte keine Rede sein. Plötzlich hatte Peter eine Idee: Sie konnten nicht wissen, dass er noch hier oben war. Er hätte das Schiff längst verlassen haben können. Hoffentlich waren die Gangster auch so schlau, um so weit zu denken.
    »Vielleicht ist er gar nicht mehr da, Beth«, hörte er prompt den
    »Finden wir es doch heraus. Ich werde raufklettern. Hol Ernie zur Verstärkung!«
    Schritte entfernten sich, wenig später kamen zwei Personen zurück. »Ihr habt ihn?«
    »Fast. Er ist da oben. Wahrscheinlich jedenfalls.« »Und wenn er bewaffnet ist?«
    »Dann hätte er längst geschossen. Ich klettere jetzt rauf. Gebt mir Feuerschutz.«
    Peter blieb nur eine Chance: Er musste sie ablenken. Sein Blick fiel auf das Segel, das mit einem locker geknoteten Tau in Spannung gehalten wurde. Blitzschnell zog er seine Schuhe aus, hockte sich in Startposition und wartete. Die Frau kletterte an der Schiffswand hoch und schwang sich gekonnt an Deck. In diesem Moment schleuderte Peter einen Schuh zum Heck des Schiffes, wo er auf die Holzbohlen polterte. Den zweiten warf er gleich hinterher. Der Schuh flog über die Reling und krachte auf einen Schaukasten unter ihnen. Für einen Augenblick waren sie abgelenkt und sahen nicht in seine Richtung. Peter sprang auf, riss das Tau los und schlüpfte unter dem fallenden Segel hindurch. Auf der anderen Seite kletterte er über die Brüstung auf den Boden. Das Manöver hatte funktioniert: Die drei hatten nur auf das Poltern der Schuhe und das herunterkrachende Segel geachtet, ohne ihn zu bemerken. »Wo ist er? Er muss hier irgendwo sein!«, schrie Beth. Doch Peter war längst nicht mehr an Bord des Schiffes, sondern auf dem Weg hinaus. Wenn er unbemerkt den Wikingersaal verlassen konnte, war er vorerst in Sicherheit.
    Er schaffte es nicht. Drei Schritte vor dem Ausgang rief Ernie: »Dog! Beth! Da ist er!«
    Drei Verfolger konnte er sich nicht lange vom Hals halten. Es gab nur eine Möglichkeit: Er musste nach unten, zum Aus hinunter. Die Verfolger fielen zurück. Seinem jahrelang trainierten Kurzstreckensprint waren sie nicht gewachsen. Immer vier Stufen auf einmal nehmend hechtete er dem Erdgeschoss entgegen. Mit Schwung sprang er ins Foyer – und sah den Mann, der vor dem Ausgang postiert stand. Bei dem Versuch kehrtzumachen rutschte er mit seinen Socken auf dem glatten Steinboden aus und stürzte. Rufe wurden laut. Panisch riss Peter die Socken von seinen Füßen, rappelte sich auf und lief barfuß zu einer kleinen Tür an der Seitenwand der Eingangshalle, dem einzigen Weg, der ihm noch nicht abgeschnitten war. Bitte, sei offen!, schickte er ein Stoßgebet zum Himmel. Die Tür ging auf. Er schlüpfte hindurch und warf sie hinter sich zu. Es war stockdunkel. Doch in der halben Sekunde, in der Licht hineingefallen war, hatte er ein kahles Treppenhaus erkannt. Blind tastend fand er das Geländer und stolperte die Stufen hinauf, wobei er sich schmerzhaft die nackten Zehen stieß. Unter ihm hörte er schon wieder seine Verfolger. Sie sparten ihre Kräfte und hatten aufgehört zu brüllen, aber Peter konnte ihr Keuchen und das Trampeln ihrer Schuhe auf dem Beton hören. Mehr zufällig berührten Peters Finger eine Klinke. Er drückte sie hinunter, sprang durch den Ausgang und befand sich im Hauptflur des zweiten Stockes. Einer der Stühle für das Wachpersonal stand an der Wand gegenüber. Der Zweite Detektiv schnappte ihn und klemmte die Rückenlehne unter die Türklinke. Keine Sekunde zu früh, denn schon rüttelten die Gangster daran.

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