Die drei ??? und das Aztekenschwert
Stück Rohr, das aus einem Haufen Gerümpel herausragte. Bob spähte durch das Periskop.
»Da geht einer über den Schrottplatz weg«, meldete Bob. »Es ist der Gutsverwalter, Cody! Er sucht immer noch überall herum.
Jetzt geht er hinaus auf die Straße. Er ist weg, Freunde.«
Bob drehte sich zu den anderen um. »Er muß einem von uns nachgegangen sein, um zu spionieren. Der Lauscher gestern bei Emiliano Paz war er womöglich auch, was, Just?«
»Möchte ich annehmen«, sagte Justus nachdenklich. »Skinny und dieser Cody scheinen ja großes Interesse an unseren Unter-nehmungen zu haben. Ich frage mich, ob sie dafür noch einen anderen Grund haben, außer daß sie Mr. Norris helfen wollen, die Alvaro-Ranch zu bekommen.«
»Vielleicht wissen sie etwas über das Schwert und wollen es für sich haben!« rief Diego.
»Das ist gut möglich, Diego.«
»Wenn sie etwas wissen, dann jedenfalls mehr als wir selber«, sagte Peter.
Justus nickte düster. »Ich war ganz sicher, wir würden auf so einer alten Karte finden können, was Condor Castle ist und wo es liegt.«
»Vielleicht brauchen wir eine alte indianische Karte und dazu einen alten Indianer, der sie uns erklärt.« Peter lachte.
»Sehr witzig, Kollege.« Bob stöhnte. »Aber Witze helfen uns nicht –«
»Peter!« rief da Justus. »Das ist die Sache!«
»Mann, Just, so schlecht war der Witz auch wieder nicht, daß du mich jetzt auf den, Arm –«
»Nein«, sagte Justus, »ich meine es ernst! Das könnte die Lösung sein! Ich war ja wirklich blöd!«
»Was denn für eine Lösung, Just?« fragte Peter verdutzt.
»Eine richtig alte Landkarte! Wenn Don Sebastián eine Bezeich-nung benutzt hätte, die 1846 jedermann auf einer Landkarte lesen konnte, dann hätten die Amerikaner das doch entdeckt! Er wußte, sie würden den Brief genau lesen – also wählte er einen Namen aus einer Karte, die schon damals, im Jahr 1846, so alt und selten war, daß nur er und José wissen konnten, worum es sich handelte!
Ich hab’ einfach nicht daran gedacht, im Institut nach wirklich alten Karten zu fragen – und sie sind ja auch zu wertvoll zum Auslegen im Kartensaal. Kommt mit, Freunde! Zurück ins Institut!«
Sie krochen hastig durch Tunnel II ins Freie und hielten am Ende der Röhre vorsichtig Ausschau, um nicht von Cody oder sonst jemandem beobachtet zu werden. Dann ging es zu den Fahrrädern, Justus voran.
Als die Jungen aus dem Schrottplatz radelten, tönte es laut über die Straße her: »JUSTUS!«
Tante Mathilda stand mit entrüsteter Miene im Vorplatz des Jonas’schen Wohnhauses.
»Wo warst du nur wieder, du Lümmel? Hast du vergessen, daß wir bei Großonkel Matthew zum Geburtstag eingeladen sind? In einer Viertelstunde müssen wir weg! Komm herüber und zieh dir deinen guten Anzug an! Mit deinen Freunden kannst du ein andermal wieder losziehen.«
»Au verflixt!« stöhnte Justus. »Das hatte ich vergessen! Mein Großonkel feiert seinen achtzigsten Geburtstag«, erklärte er seinen Freunden. »Das gibt ein großes Fest, drüben am anderen Ende von Los Angeles. Ich kann mich da nicht einfach drücken, und bestimmt kommen wir erst ganz spät nach Hause. Also müßt ihr ohne mich los.«
»Justus!« Aus Tante Mathildas Stimme war eine unheilverkün-dende Warnung herauszuhören.
Betrübt winkte Justus den anderen zum Abschied und ging über die Straße.
»Und was jetzt?« fragte Peter.
»Zum Institut natürlich«, entgegnete Bob entschlossen. Und binnen einer Minute hatten die Jungen Justus auch schon vergessen, denn die große Frage »Condor Castle« hatte sie wieder in ihren Bann gezogen.
Als der Historiker sich die neueste Anfrage der Jungen angehört hatte, überlegte er kurz. »Eine ganz alte Landkarte von diesem Gebiet?« meinte er. »Ja, da haben wir eine in unserer Sammlung seltener Urkunden. Eine der allerersten, aus dem Jahr 1790. Sie ist so empfindlich, daß wir sie nur ausnahmsweise ans Licht holen und zeigen können!«
»Bitte, Sir«, bat Bob inständig. »Dürfen wir sie ansehen?«
Der Historiker zögerte, dann nickte er. Er führte die Jungen nach hinten und schloß eine Tür auf. Sie traten alle in einen fensterlosen Raum, wo Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten wurden. Alle Urkunden befanden sich in Glaskästen oder in Fächern hinter Glastüren. Der Historiker schlug im Katalog nach, schloß dann eine Schublade auf und holte einen langen, flachen Glaskasten heraus. Darin lag eine alte Landkarte, mit groben braunen Linien
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