Die drei ??? und das Aztekenschwert
nicht. Aber wir wollen es von oben versuchen.«
Sie stiegen den Hügel wieder hinauf, wobei sie dauernd einsan-ken, weil das Erdreich vom Regen aufgeweicht war, und erkletterten die Krone der Staumauer. Sie war oben etwa zwei Meter breit und ebenfalls aus aneinandergefügten Steinen gemauert.
Aber hier gab es Löcher und Ritzen, und die Jungen teilten sich, um die Fläche systematisch abzusuchen. Eine halbe Stunde später gaben sie es allerdings auf.
»Wenn das Schwert im Staudamm steckt«, sagte Peter verbissen,
»dann werden wir ihn einreißen müssen, um es zu finden.«
»Don Sebastián hatte ja nicht die Zeit, ein Versteck sorgfältig herzurichten«, hielt ihm Bob entgegen. »Wir können wohl annehmen, daß das Schwert nicht in der Mauer ist, und das heißt, wir sind erst mal am Ende. Jetzt sollten wir einen ganz neuen Fingerzeig haben.«
»Und woher nehmen?« fragte Peter. »Wir haben die ganzen Militärpapiere durchstöbert, und Don Sebastián hat in der fraglichen Zeit nur diesen einen Brief geschrieben.«
»Er war ein angesehener Mann, und er muß hier in der Umgebung viele Freunde gehabt haben«, sagte Bob. »Vielleicht kam ihm jemand zu Hilfe, oder vielleicht haben ihn an dem betreffenden Tag irgendwelche Leute gesehen. Wir müssen Näheres darüber herausfinden, was er getan hat, und vielleicht sogar, was er mit anderen gesprochen hat.«
»Schwierig«, sagte Diego skeptisch. »Das ist doch alles so lange her, Bob.«
»Ja, aber in diesen Tagen, ohne Telefon, schrieben die Leute mehr Briefe, und darin stand mehr Wichtiges«, wandte Bob ein. »Und viele Menschen führten Tagebuch und machten sich private Aufzeichnungen über Zeitereignisse. Vielleicht hat es hier damals sogar eine Zeitung gegeben. Ich wette, wir können etwas Ergiebiges finden, wenn wir noch mal –«
»Ich ahne Schlimmes«, stöhnte Peter. »Wieder hin zum Institut!
Mann, was kann Detektivarbeit doch eintönig sein!«
Bob lachte. »Na, die meisten dieser alten Aufzeichnungen sind bestimmt spanisch abgefaßt, also mußt du sie schon nicht lesen, Peter! Aber wir können auch bis morgen warten, wenn Justus mitkommen kann. Außerdem habe ich dieses Wochenende noch keine Schulaufgaben gemacht.«
Wieder stöhnte Peter. Die Aufgaben hatte auch er vergessen.
Die Jungen gingen über die Dammkrone zur Straße vor, um ihre Räder zu holen. Gerade als sie von der Mauer herunterschritten, blieb Peter stehen und horchte gespannt.
»Du, Diego«, sagte der große Junge mit bangem Blick nach rechts,
»hat jemand auf eurer Ranch vier große schwarze Hunde?«
»Hunde?« fragte Diego zurück. »Nein, ich –«
»Peter, ich seh’ sie auch«, sagte Bob voll Unbehagen.
Die vier großen schwarzen Hunde waren ziemlich weit entfernt, oberhalb des Staubeckens und jenseits des abgebrannten Geländes auf Alvaro-Gebiet am Flußufer. Aber sie liefen aufgeregt vor einer Baumgruppe auf und ab. Ihre roten Zungen hingen heraus, und ihre Augen funkelten wild.
»Mann«, sagte Bob beklommen, »die sehen aber unfreundlich aus!«
Von irgendwoher kam ein schriller Pfiff. Peter fuhr herum und zeigte zum Staudamm hin.
»Da gibt einer ein Signal! Los, da hinüber zu den Bäumen! Über die Mauer!«
Aus der Ferne kamen die vier Hunde mit gefletschten Zähnen und triefenden Lefzen auf den Staudamm zugelaufen! Die Jungen rannten schleunigst wieder über die Mauerkrone und über den felsigen Boden zu einer Gruppe alter Eichen, etwa fünfzig Meter entfernt.
»Es ist . . . zu . . . weit!« keuchte Bob.
»Das . . . das . . . schaffen wir . . . nie!« stieß Diego hervor.
»Schneller, Freunde!« feuerte Peter die anderen an.
»Peter!« schrie Diego beim Zurückschauen. »Die sind ja ins Wasser gesprungen!«
Bei der wilden Jagd auf ihre Beute waren die vier Hunde blindlings in das kleine Staubecken gesprungen, statt es auf dem schnelleren Weg quer über den Damm zu umgehen! Sie paddelten kräftig los, und bald waren sie wieder auf dem Trockenen und setzten hinter den flüchtenden Jungen her. Aber die Verzögerung hatte gerade ausgereicht! Die drei Jungen erreichten die verkrüppelten Eichen und erkletterten sie flink. Dann saßen sie auf den dicken Ästen und schauten zu, wie die vier knurrenden Hunde unten immer wieder an den Stämmen hochsprangen.
Ja, da saßen sie in der Falle!
Der Sheriff waltet seines Amtes
Wieder ertönte der schrille Pfiff. Die Hunde ließen das Knurren und Hochspringen sein und legten sich unter den Bäumen hin.
»Da!« sagte Bob.
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