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Die drei ??? und das Bergmonster

Die drei ??? und das Bergmonster

Titel: Die drei ??? und das Bergmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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erbot sich Peter. »Gestern sah ich eins, als wir den Schlüssel suchten. In einem Schrank in der Küche ist eine Rolle Wäscheleine.«
    »Ja, du schaffst das schneller als ich«, bestätigte Justus. »Du bist ja unser Athlet. Lauf zum Haus zurück, so schnell du kannst, und hol das Seil. Ich bleibe hier bei Bob.«
    Peter nickte. »Aber paßt auf«, mahnte er.
    »Keine Sorge«, sagte Justus.
    Peter spurtete durch den Wald los, und Justus hockte sich am Grabenrand hin. »Was hast du nun gesehen?« fragte er Bob noch einmal.
    »Ehrlich, Just, das weiß ich einfach nicht. Es ging alles so schnell. Ich hörte was hinter mir, und etwas faßte mich an, und ich drehte mich um – und dann sah ich Augen . . .
    wirklich sonderbare Augen. Das Biest hauchte mir regelrecht seinen Atem ins Gesicht. Ich schrie los, und das Ding auch, glaube ich. Dann stürzte ich ab.«
    »Wieder ein Bär?« fragte Justus.
    »Just, das glaube ich eben nicht.«
    Justus stand auf und begann langsam am Rand der Spalte entlangzugehen, wobei er mit den Augen den Boden absuch-te.
    »Just?« rief Bob. »Bist du noch da?«
    »Ja hier«, kam Justus Stimme herabgeweht. »Ich sehe deine Fußspur hier oben auf dem Boden. Das Biest hinter dir müßte ja auch Spuren hinterlassen haben. Wenn es ein Bär war, werden wir die gleichen Spuren finden wie vorher auf der Wiese.«
    »Und wenn es kein Bär war«, sagte Bob, »dann haben wir vielleicht schon das gefunden, weswegen wir hergekommen sind.«
    Justus antwortete nicht gleich. Bob wartete und rief dann:
    »Just?«
    »Unglaublich!« kam es von Justus.
    »Was ist denn?« rief Bob hinauf.
    »Bob, bist du sicher, daß es kein Mann war, der dir nach-kam?« Justs Stimme kippte über vor Aufregung. »Ein sehr großer Mann mit bloßen Füßen?«
    »Ich habe keine Füße gesehen, und wenn das ein Mann war, dann zähle ich mich ab sofort nicht mehr zum Menschen-geschlecht«, sagte Bob.
    »Das ist erstaunlich«, meinte Justus. »Hier war nämlich jemand – ein sehr großer Kerl, der barfuß lief.«
    Bob fielen Charlie Richardson und sein Gerede vom Bergmonster wieder ein. Gab es da nicht eine Geschichte von einem Trapper, der hoch droben, am Rand eines Gletschers, den Abdruck eines nackten Fußes gefunden hatte?
    »Just?« rief Bob. »Mann, Just, paß bloß auf!«
    Justus gab keine Antwort, aber Bob hörte ihn heftig die Luft einziehen.
    »Just?« schrie Bob laut.
    Immer noch kam keine Antwort, aber Bob hörte im Wald einen Ast brechen und dann vom Rand des Grabens ein verstohlenes, schleifendes Geräusch.
    »Just, was treibst du denn da oben?« brüllte Bob schließlich, und er spürte, wie ihm ein angstvoller Schauer über den Rük-ken lief.
    Das Kratzen und Fegen oben hörte auf, und es herrschte atemlose Stille. Bob rief wieder und dann noch einmal, aber Justus ließ nichts hören. Von nahezu panikartiger Angst erfüllt, versuchte Bob an der Grabenwand Fuß zu fassen.
    Doch das war nicht möglich. Er sah sich nach etwas um – ein herabgefallener Ast, irgend etwas –, womit er versuchen könnte, aus der Grube herauszuklettern. Doch es gab nichts als den Schnee und die senkrechten Erdwände.
    Endlich gab Bob das Rufen auf. Er stand auf der Sohle des Grabens und wartete und horchte. Und da hörte er ein Stöhnen.
    »Just?«
    »Au wei!« Das war Justs Stimme. »Oh, mein Hals!«
    »Was ist passiert?« schrie Bob. »Wo bist du denn?«
    Justus schaute über den Grabenrand. Bob sah, daß er den Kopf schief hielt und sich das Genick rieb. »Ich war die ganze Zeit hier«, sagte Justus. »Jemand kam von hinten an mich ran und versetzte mir einen Schlag.«
    »Ins Genick?« fragte Bob. »Also hast du einen Nackenschlag abgekriegt wie Mr. Jensen?«
    »Jawohl, genau wie Mr. Jensen«, bestätigte Justus. »Und solange ich bewußtlos war, hat sich jemand die Mühe gemacht, mit einem Kiefernzweig den Boden rings um den Graben hier glattzufegen. Hier oben ist kein einziger Abdruck mehr zu sehen, kein nackter Fuß, nichts!«

Verdächtige Notizen
    »Eines wissen wir also sicher«, sagte Bob, als Peter endlich mit dem Seil wieder da war und sie ihn aus dem Graben gezogen hatten. »Den Nackenschlag hast du nicht von einem Bären abgekriegt, Justus.«
    »Mit ziemlicher Sicherheit nicht«, bestätigte Justus Jonas.
    »Bären brechen keine Kiefernzweige ab und fegen damit den Boden. Was dich erschreckt hat, war möglicherweise ein sehr großer Mann mit nackten Füßen – und vielleicht dasselbe barfüßige Wesen, das mich anfiel und dann

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