Die drei ??? und das Bergmonster
seine eigenen Spuren verwischte.«
Peter starrte seine beiden Freunde an, als hätten sie den Verstand verloren. »Ein barfüßiger Mann?« fragte er. »Hier läuft doch keiner ohne Schuhe rum!«
»Justus hat nämlich den Abdruck eines bloßen Fußes hier am Grabenrand gefunden«, erklärte Bob.
»Einen sehr beachtlichen Fußabdruck«, sagte Justus. »Meiner Schätzung nach bestimmt vierzig Zentimeter lang.«
»Vierzig Zentimeter? Das ist ja fast ein halber Meter!«
»Es sah jedenfalls wie eine menschliche Fußspur aus«, sagte Justus.
»Ein Bär war es auf keinen Fall – das weiß ich sicher!«
Peter rollte mit zitternden Händen die Wäscheleine wieder auf. »Der Monsterberg«, sagte er. »Früher nannten die Leute diese Gegend den Monsterberg. Und es hat ganz den Anschein, als gäbe es hier oben ein Monster . . .«
»Monster?« sagte eine scharfe Stimme ganz dicht hinter Peter.
Peter zuckte zusammen.
»Tut mir leid. Habe ich euch erschreckt?« Es war der kleine Mr. Smathers. Er war lautlos durch den Wald gekommen und stand jetzt lächelnd vor den Jungen. »Was soll das Gerede von einem Monster?« wollte er wissen. »Und wie sieht so ein Fußabdruck von einem Monster überhaupt aus? Wo ist er denn? Den würde ich mir gern ansehen.«
»Jemand hat ihn weggefegt«, erklärte Justus.
»O ja, natürlich.« Mr. Smathers sprach wie jemand, der sich eine unsinnige Geschichte höflich anhört, aber kein Wort davon glaubt.
»Aber da war wirklich ein Fußabdruck!« trumpfte Peter auf.
»Wenn Justus sagt, er hat einen gefunden, dann stimmt das!«
Mr. Smathers schien seine zur Schau getragene gute Laune jäh eingebüßt zu haben, und leichte Röte überzog sein Gesicht. »Ihr habt euch von diesem Richardson von der Tankstelle beschwatzen lassen«, warf er den Jungen vor.
»Den habe ich auch schon sein Garn spinnen hören. Er sollte sich schämen, euch Jungen solche Angst zu machen. Ich hätte gute Lust, ihn mir vorzunehmen.«
Mr. Smathers sah plötzlich sehr entschlossen aus. »Ja, genau das tu ich«, verkündete er. »Ich werde ihn mir vornehmen und ihm sagen, er soll seine Gruselgeschichten für sich behalten.«
Smathers ging mit schnellen Schritten in Richtung Dorf davon, doch noch einmal wandte er sich nach den Jungen um.
»Abgesehen davon ist es hier nicht ungefährlich für euch«, sagte er warnend. »Ihr seid hier die Störenfriede, und die wilden Tiere verstehen euch nicht auf die Art, wie sie mich verstehen. Sie wollen euch vielleicht gar nichts Böses tun, aber es passiert schon mal was. Ich werde wohl Mr. Hammonds Vettern sagen, sie sollen zusehen, daß ihr mehr in der Nähe des Gasthofs bleibt.«
»Das letztere leuchtet mir schon ein« sagte Peter, als Smathers gegangen war. »Ich glaube, wir sollten von hier wegbleiben. Wenn man sich mit einem Monster einläßt, kann das böse enden.«
Mr. Smathers hat offensichtlich nicht nur alle bekannten Wald- und Gebirgstiere, sondern auch eine bislang nicht näher erforschte Art in sein Herz geschlossen. Weiß er mehr darüber als wir?
»Mr. Smathers hat da eben etwas sehr Interessantes getan«, sagte Justus. »Er hat uns gerade klargemacht, wie er dafür sorgen wird, daß uns niemand glaubt, wenn wir berichten, was wir heute früh hier erlebt haben. Und er hat uns davor gewarnt, noch einmal hierherzukommen, angeblich, damit uns nichts passiert. Ich bin aber ganz sicher, daß irgendein fremdartiges Wesen – Mensch oder Tier – hier oben haust und Mr. Smathers das auch weiß. Nur will er nicht, daß es andere erfahren.«
»Ich glaube, du hast recht« sagte Bob. »Aber Mr. Smathers hat sicher auch recht. Wir sollten hier weg. Mir ist dieses geheimnisvolle Wesen nämlich schon zu nahe getreten.«
Justus nickte, und die Jungen machten sich eilig auf den Weg zur Wiese. Sie schritten durch den Wald und dann übers freie Gelände, und sie sahen noch, wie Mr. Smathers gerade den Skihang hinunterzuklettern begann. Als sie oben an der Piste angekommen waren, war Smathers unten angelangt.
»Der kommt aber schnell voran«, sagte Bob.
»Es ging ja immer bergab«, stellte Peter fest und fing an, halb laufend den Hang hinunterzuschlittern und zu rutschen. Bob und Justus folgten etwas bedachtsamer nach.
Sie waren schon fast unten angekommen, als sie Joe Hammond entdeckten, der eben den Hang hinaufstieg. Kusine Kathleens Mann trug einen Rucksack auf dem Rücken und hatte sein Betäubungsgewehr über die Schulter gehängt. Als die Jungen näher kamen, blieb er
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