Die drei ??? und das Bergmonster
geräuschlos das Zelt. Er ging quer über den Hof zum Hintereingang des Hauses, und dabei kreisten seine Gedanken noch etwas benommen, wie im Halbschlaf, um Joe Hammonds Worte in der vergangenen Nacht.
Patrick und Kenneth machten Kathleen nervös.
Justus blieb an der Hintertreppe stehen. Er hörte Wasser ins Spülbecken hinter dem offenen Fenster laufen. Also war Kathleen schon wach. Er konnte sie sich in der Küche vorstellen, ihre mageren, zupackenden Hände, die sich sicher bewegten. Das waren nicht die Hände einer zaghaften Frau.
Kathleen erledigte alles so leicht und rasch wie Tante Mathilda. Sie war Tante Mathilda sehr ähnlich. Auch sie nahm ihren Ehering zum Geschirrspülen ab, genau wie Tante Mathilda, wenn sie wieder einmal eine Abmagerungskur hinter sich hatte und ihr der Ring zu weit geworden war.
Justus wollte gerade ins Haus gehen und Kathleen guten Morgen sagen, als das Wasser abgestellt wurde.
»Der Kaffee noch nicht fertig?« Das war Hammonds Stimme.
»Noch ein paar Minuten. Sei doch nicht so ungeduldig«, sagte Kathleen.
»Und sei du nicht so zerfahren«, warnte Hammond. »Hör mal, ich werde Patrick und Kenneth heute früh gleich Arbeit zuteilen, damit sie dir nicht in die Quere kommen. Und du machst jetzt Frühstück für die drei Jungen und packst ihnen was zum Essen ein und schickst sie los, auf eine Wanderung.
Aber bloß nicht auf die Bergwiese. Dort dürfen sie auf gar keinen Fall hin, hörst du?«
»Spielst du jetzt auch den Reiseleiter?« fragte Kathleen.
»Ich kann sie heute dort nicht brauchen«, sagte Hammond.
»Ich geh’ den Hang rauf und will oben einen letzten Versuch machen, aber ich habe wenig Hoffnung. Wenn es nicht klappt, müssen wir eben bei der Bank unser Täuschungsmanöver durchziehen, und da darfst du nicht versagen. Also mach schön deine Hausaufgaben.«
»Ich habe aber keine Lust«, widersprach Kathleen.
»Du mußt es tun.« Hammonds Stimme war barsch. »Du hast schon ganz andere Dinge getan und für weniger Geld. Hast du was da, um belegte Brote für die Jungen zu machen?«
»Schinken habe ich«, sagte Kathleen verdrossen.
»Gut, das genügt.«
Justus Jonas zog sich von der Veranda zurück, räusperte sich dann laut und stieg geräuschvoll die Stufen hinauf.
»Guten Morgen!« rief Kathleen.
Justus begrüßte sie fröhlich und zierte sich nur zum Schein, als sie ihn zum Frühstück einlud. Er ging nach oben, um sich zu waschen. Als er wieder herunterkam, waren auch Bob und Peter aufgetaucht, noch ganz zerzaust vom Schlaf Jensen und Smathers saßen schon am Tisch und warteten aufs Frühstück.
Es wurde eine ruhige Angelegenheit. Jeder schien mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Hinterher räumte Kathleen Tassen und Teller ab, und dabei kam ihr offenbar ein glücklicher Einfall.
»Ihr wart gestern so begeistert vom Wandern«, sagte sie zu den Jungen. »Da solltet ihr heute noch einmal losziehen. Ihr habt Ferien, und die sollt ihr genießen. Ich mache euch ein paar belegte Brote, und dann geht ihr los. Vom Zeltplatz führt ein guter Weg zum Feuerturm, den würde ich euch vor-schlagen.«
»Der Feuerturm!« sagte Bob. »Ach ja, der Turm, den wir kürzlich gesehen haben. Der muß ungefähr drei oder vier Meilen von hier sein.«
Kathleen nickte. »Und er steht ganz hoch droben. Vom Turm aus könnt ihr das ganze Tal überblicken. Manchmal, wenn ich ein bißchen freie Zeit habe, gehe ich dorthin, um in Ruhe nachzudenken.«
»Hört sich verlockend an«, meinte Justus rasch.
Peter machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Justus stieß ihn unterm Tisch mit dem Fuß an.
Kathleen trug das Geschirr in die Küche und richtete den Jungen rasch ein Lunchpaket. »Das könnt ihr in den Rucksack packen«, schlug sie vor.
Die Jungen bedankten sich, und Justus holte seinen Rucksack aus dem Zelt und verstaute alles darin.
»Paßt aber gut auf«, sagte Hammond warnend. »Und am Nachmittag seid ihr wieder hier. Klar?«
Hammond, Kenneth und Patrick fingen gerade mit der Arbeit am Schwimmbecken an, als sich die Jungen zum Zeltplatz aufmachten. Sobald sie um die erste Wegbiegung waren, blieb Peter stehen. »Bin ich nun schon zu mißtrauisch, oder hat man uns da vorsätzlich zum Wandern abgeschoben?« fragte er. »Warum hast du mir denn beim Frühstück einen Tritt gegeben?«
»Ich habe heute früh eine Unterhaltung zwischen Kathleen und Hammond belauscht«, erklärte Justus. »Hammond will uns aus dem Weg haben, damit er zur Bergwiese raufgehen und Kathleen ihre
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