Die drei ??? und das Bergmonster
gedämpft.
Bob lachte und trat in die Telefonzelle. Nachdem er fünf Minuten mit seinem Vater gesprochen hatte, berichtete er:
»Joe Hammond steht nicht im Telefonbuch von Reno. Die Auskunftei in Reno hat über ihn noch keinen Bescheid gegeben, aber Papas Freund erwartet das für morgen. Papa ruft seinen Freund heute abend noch an und bittet ihn, auch über Jensen Nachforschungen anzustellen, aber er sagt, wir sollen ja nicht zu voreilig sein und Unruhe stiften. Wenn wir nämlich Patrick und Kenneth oder ihre Kusine ohne triftigen Grund vor den Kopf stoßen, macht er uns die Hölle heiß. Wir dürfen also nichts unternehmen, bis wir von ihm hören – außer daß wir aus dem Gasthof wieder ausziehen sollen.«
»Oh?« machte Justus Jonas.
»Er befürchtet, daß wir Kusine Kathleen zur Last fallen, und im übrigen ist das auch meine Meinung. Warum sollte sie uns eigentlich durchfüttern? Wir sind ja nicht mit ihr verwandt.«
»Ausgerechnet jetzt, wo es spannend wird«, sagte Peter.
»Wir brauchen ja nicht weit fortzugehen«, betonte Justus.
»Unser Zelt steht doch schon neben dem Haus.«
Die drei ??? kehrten zum Gasthof zurück, und dann teilten sie Kathleen und ihrem Mann mit, daß sie lieber draußen zelten würden, wie sie es ursprünglich geplant hatten. Joe Hammond legte erst Widerspruch dagegen ein und warnte vor streunenden Bären, aber die Jungen versprachen, daß sie laut um Hilfe rufen würden, wenn sie etwas Bedrohliches sehen oder hören sollten. Lange vor Sonnenuntergang hatten sie schon ihre Schlafsäcke ins Zelt hinausgeschafft und sich dort zünftig eingerichtet.
Nach dem Abendessen – heiße Würstchen und Bohnen, über dem Lagerfeuer gekocht – saßen die Jungen mit untergeschlagenen Beinen im Zelt. Bob holte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber aus der Tasche und begann den Stand der Ermittlungen zum vorliegenden Fall der drei ???
kurz zu skizzieren.
»Bis jetzt«, sagte er, »haben wir also einen Tierfotografen, der überhaupt kein Fotograf ist und sich sehr für Kusine Kathleen und ihr Geld interessiert. Außerdem hat er ein Foto von Kathleen und ihrem Mann, das er bereits aufgenommen hatte, ehe er hierher ins Haus kam. Und doch sagte uns Kathleen, er sei zum ersten Mal hier, und sie kenne ihn eigentlich gar nicht.«
»Und dann bekam er von einem Bären oder einem Menschen oder einem Monster eins übergezogen«, setzte Peter hinzu.
»Wenn er kein Fotograf ist, frage ich mich, wieso er unbedingt von dem Bären an der Abfalltonne ein Foto machen wollte.«
»Sicher hielt er es für angebracht, einmal den Fotografen zu mimen, nachdem er ja in dieser Rolle auftritt«, entschied Justus. »Das wäre also Mr. Jensen. Dann hätten wir da Kathleens neuen Ehemann. Was wissen wir von ihm?«
»Er sagte, er sei finanziell gut gestellt«, sagte Bob. »Hat ein Betäubungsgewehr und geht damit jeden Tag auf die Bergwiese. Baut ein Schwimmbecken, das möglicherweise gar keines ist.«
Bob sah Justus an. »Fällt dir sonst nichts mehr ein? Viel ist das nicht. Patrick und Kenneth ist er nicht geheuer, aber vielleicht ist er auch ganz in Ordnung.«
»Ja, mag sein«, bestätigte Justus.
»Und schließlich Mr. Smathers«, sagte Peter, »Der ist ja ein ganz merkwürdiger Zeitgenosse.«
»Und gar nicht so harmlos, wie er aussieht«, wandte Justus ein. »Bestimmt war es Smathers, der mich heute früh nieder-schlug und den Fußabdruck am Grabenrand wegputzte.«
»Und damit wären wir bei dem großen Fragezeichen«, sagte Peter. »Gibt es nun ein Bergmonster oder nicht?«
»Ich habe etwas gesehen«, erklärte Bob. »Ich weiß, daß ich etwas gesehen habe, und ich bin verdammt sicher, daß es kein Bär war. Und Justus hat diesen Fußabdruck gesehen.«
Justus zog den Reißverschluß seines Schlafsacks auf und schlüpfte aus seinen Schuhen. »Wenn es ein Monster gibt und Joe Hammond es einfängt, wird hier einiges los sein«, pro-phezeite er. »Wir sollten nicht vergessen, daß unsere Auftrag-geber Patrick und Kenneth sind und daß es unsere Aufgabe ist, ihre Kusine zu schützen. Morgen, wenn wir die Kreditaus-kunft über Hammond und weitere Informationen über Jensen haben, können wir mit Patrick und Kenneth sprechen. Sie können dann überlegen, was sie unternehmen wollen, wenn ihnen das überhaupt ratsam erscheint.«
Bob und Peter schliefen an diesem Abend rasch ein, aber Justus Jonas war noch zu rastlos zum Schlafen. Er lag wach und horchte auf den Wind und das leise Geraschel und Gehusche von
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