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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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gesprochen hat. Die beiden anderen redeten kein Wort.«
    »Wenn einer von den dreien Gracie Montoya war, hätte sie ganz klar den Mund gehalten«, sagte Peter. »Sonst hätte ihre Stimme sie verraten.«
    »Also hätte einer der beiden Mittäter eine Frau sein können«, befand Justus. »Oder die anderen sprachen kein Englisch und wollten das nicht merken lassen. Vielleicht sind sie aus Venezuela und gehören zu Mesa d’Oro .«
    »Sie könnten die beiden Burschen sein, die mit Ernie zusam-menwohnen«, sagte Peter. »Ich weiß natürlich nicht, woher diese Männer sind, aber sie sprechen fließend Spanisch. Und vielleicht können sie überhaupt kein Englisch.«
    »Ernie hingegen spricht beide Sprachen fließend«, sagte Justus. Plötzlich war er sehr energisch. »Ich glaube, es ist Zeit, daß wir mehr über Ernie-und seine Freunde in Erfahrung bringen. Bob, du bist der einzige, den die Leute bei Denicola noch nicht kennen. Du könntest dich unauffällig am Pier aufhalten. Da ist eigentlich immer jemand und schaut zu, wenn an einem Boot gearbeitet wird. Mich und Peter hat Ernie schon gesehen, also können wir das nicht übernehmen.«
    »Klar, mach’ ich«, sagte Bob.
    »Dann werde ich zu Gracie Montoya gehen und mich dort mal gründlich informieren«, sagte Justus. »Und du, Peter, kannst du hier in der Zentrale bleiben? Der Blinde hat heute schon einmal zugeschlagen. Ich habe das Gefühl, daß wir ihm wieder begegnen werden, und falls das eintrifft, sollten wir besser zueinander Verbindung haben, Du kannst unser V-Mann sein.«
    »Du meinst, ich soll am Telefon bleiben«, sagte Peter. »Na gut. Mach’ ich gern. Aber wenn der Blinde noch einmal hier aufkreuzt, dann verlaß dich drauf, daß ich die Polizei anrufen werde.«
    »Tu das nur!« sagte Justus munter. »Es ist ja klar«, setzte er hinzu, »daß wir jetzt alle vorsichtig sein sollten. Der Bettler weiß, wo wir sind, und vielleicht weiß er auch – oder er vermutet es –, was wir vorhaben. Einmal ist er weggelaufen, aber das nächste Mal tut er das vielleicht nicht. Er könnte uns gefährlich werden – und zwar jederzeit!«

Die Warnung
    »Macht sicher Spaß«, sagte Bob Andrews.
    Bob stand am Ende des Piers bei Denicola. Es war Freitag morgen, und es war Ebbe. Bob schaute auf das Deck der Maria III hinunter. Dort stand Ernie und strich das Ruderhaus von außen frisch an.
    Bob wartete kurz. Ernie gab keine Antwort. Er sah nicht einmal auf.
    »Voriges Jahr ließen wir unser Haus neu anstreichen«, sagte Bob. »Ich durfte den Malern helfen. Ich hab’ die Fensterrahmen gestrichen.«
    Ernie hielt mit seiner Arbeit inne und schaute zu Bob hinauf, dann auf den Pinsel in seiner Hand. Dann trat er vom Ruderhaus zurück und streckte Bob den Pinsel entgegen.
    Bob sprang vom Dock zum Bootsdeck hinunter. Er nickte munter, nahm den Pinsel und begann zu streichen, schön sorgfältig und sauber. Ernie schaute erheitert zu.
    Nach ein paar Minuten wortloser Tätigkeit fing Bob an zu reden. »Mann, das muß toll sein, auf einem Boot zu arbeiten!« sagte er.
    Ernie knurrte nur.
    »Ich bin mal auf einem Boot mitgefahren«, vertraute ihm Bob an. »Der Onkel meines Freundes hat uns mitgenommen.
    Es war fantastisch – bis die See kabbelig wurde.« Bob tischte eine lange Schauermär übers Seekrankwerden auf. Ernie mußte nun doch lachen.
    »Ja, manchen erwischt es ziemlich schlimm«, sagte der junge Mann. Er sprach ohne eine Spur von Akzent. »Ich werde nie seekrank.«
    Bob half geschickt nach, und da erzählte Ernie von dem schlimmsten Unwetter, das er je auf See erlebt hatte. Bob fragte ihn aus wie ein staunender kleiner Junge, und da wurde Ernie umgänglicher. Aber ehe Bob etwas von Belang erfahren konnte, kamen zwei Männer in Ernies Alter den Pier entlanggeschlendert. Sie sprachen Ernie auf Spanisch an, und beim Antworten warf Ernie immer wieder einen Seitenblick auf Bob. Kurz darauf kletterte er aufs Dock, und dann ging er mit seinen beiden Freunden von der Maria III weg.
    Als sie außer Hörweite waren, entspann sich zwischen den drei jungen Männern eine lebhafte Diskussion. Bob versuchte sie im Auge zu behalten, ohne daß es auffiel. Die Männer wandten sich immer wieder zum Ufer, und einer zeigte hin, als wolle er darauf aufmerksam machen, daß etwas von Norden her die Küste entlangkam. Ernie zuckte die Achseln, und einer der Freunde ballte die Fäuste und fuchtelte mit den Armen. Der andere zeigte auf seine Armbanduhr und sagte sehr energisch etwas zu

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