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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Serviette auf dem Tisch ab. »Möchtet ihr Jungen mein Bild einmal sehen?« fragte sie.
    Malz wartete die Antwort gar nicht ab. Schon rollte er Mrs. Chumley vom Tisch weg. Letitia und die Jungen folgten ihm über die Diele zu einem kleinen Salon, durch dessen Fenster man auf die weiten Rasenflächen hinter dem Haus sah. Durch eine offene Tür konnten die Jungen erkennen, daß der Salon ans Schlafzimmer grenzte.
    »Das waren die Räume meiner Mutter«, sagte Letitia. »Hier hat es mir immer sehr gefallen. Im Winter, wenn das Feuer im Kamin brennt, ist es urgemütlich.«
    »Nun, Liebste, Sie wissen, daß ich nicht unbedingt hierbleiben muß«, betonte Mrs. Chumley. »Im Wohntrakt desPersonals ist noch ein Schlafzimmer frei. Dorthin kann ich jederzeit umziehen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Mrs. Chumley«, erwiderte Letitia. »Es gibt keinen Grund, weshalb Sie hier ausziehen sollten.«
    Sie zeigte auf das Bild über dem Kaminsims. »Das ist die Kopie des Vermeer-Gemäldes«, sagte sie.
    Die Jungen schauten sich das Gemälde schweigend an. Es war die lebensgroße Porträtstudie einer jungen Frau mit blauem Kleid und Spitzenhäubchen. Sie stand an einem Fenster und hielt eine gelbe Rose in der Hand.
    »Wunderbar, nicht?« fragte Malz.
    Mrs. Chumley wendete ihren Rollstuhl. »Für heute nachmittag haben sich im Museum keine Besucher angemeldet«, sagte sie zu Malz.
    »Nehmen Sie doch die Jungen hinüber und zeigen Sie ihnen das Original – und machen Sie eine Sonderführung!«
    »Mit dem größten Vergnügen«, entgegnete Malz, »aber wir beide sind doch zum Schachspielen verabredet.«
    »Das können wir später nachholen«, murmelte Mrs. Chumley.
    »Also gut«, lenkte Malz ein. »Würde es euch Spaß machen, die Kunstschätze zu sehen?«
    »Natürlich!« Justus war begeistert. »Mein Onkel und meine Tante waren vor Jahren schon einmal hier, als Mr. Mosby noch lebte. Meine Tante schwärmt heute noch davon.«
    Malz warf Letitia Radford einen Blick zu. »Möchten Sie mitkommen?« fragte er.
    »Nein, danke«, antwortete sie. »Ich habe ja das Mosby-Museum schon mindestens tausendmal gesehen.«
    »Wir kommen bald wieder zurück«, sagte Malz, unberührt von Letitias schroffer Entgegnung. Er ging mit den Jungen über die Straße zu dem fensterlosen Gebäude, das die Mosby-Kunstsammlung beherbergte.
    »Es gibt in vielen Banken Tresorräume, die längst nicht sogut gesichert sind wie dieser Bau«, hob Malz hervor. Er klingelte an der Haustür, und ein Aufseher ließ sie herein.
    Drinnen war eine quadratische Eingangshalle, leer bis auf einige Ausstellungsvitrinen und einen antiken Bildteppich an der Wand – ein junges Mädchen, das auf einer Blumenwiese ein Buch las.
    »Das Haus ist in allen Einzelheiten auf die Sicherheit und den Schutz der Kunstwerke ausgerichtet«, erklärte Malz. »Ihr habt schon gesehen, daß es hier keine Fenster gibt. Die Alarmanlage wurde eigens für das Gebäude entworfen. Aufseher haben wir nur tagsüber hier, denn da kommen ja Besucher her. Die Beleuchtung entspricht dem natürlichen Tages-licht, aber sie ist so angelegt, daß sie keine Schatten wirft und keine Wärme abstrahlt, so daß die alten Malflächen nicht springen oder verblassen können, wie dies bei Sonnenein-strahlung der Fall wäre. Die Feuchtigkeit in den Räumen wird ebenfalls geregelt, und die Temperatur wird konstant gehalten.
    Ein solches Haus ist der Traum eines Kustos.«
    Malz begann die Jungen durch das eigenartige Bauwerk zu führen. Unten sahen sie Räume, die mit Holz aus europäischen Schlössern getäfelt waren. Darin gab es Vitrinen mit antikem Silber und seltenen, alten Gläsern und herrlichen Bänden mit Buchmalerei.
    »Und wo sind nun die berühmten Bilder?« fragte Justus schließlich.
    »Oben«, antwortete Gerhart Malz. Er geleitete die Jungen eine Treppe hinauf, die sich an einer sonderbar verwinkelten Mauer entlangwand. Im Verlauf der Treppe gab es zwei breite Absätze, und auf dem einen prangte eine riesige, alte Standuhr, die laut und gemächlich tickte.
    An den Wänden der oberen Diele standen Marmortische. Auf jedem war ein schöner oder ausgefallener Gegenstand zur Schau gestellt. »Bleibt hier einmal stehen«, befahl Malz vor einem der Tische. »Gleich ist es zwei Uhr. Nun beobachtet die Kristallprismen, die an diesem Kandelaber hängen.«
    Aufmerksam blickten die Jungen den großen silbernen Arm-leuchter auf dem Tisch an. Die Uhr auf dem Treppenabsatz schlug zweimal – und die Prismen an dem Leuchter kamen

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