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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Sie kümmern.
    Auf ihn ist ja Verlaß.«
    »Mrs. Chumley, meinem Bruder falle ich nur auf die Nerven, und das wissen Sie auch«, brauste Letitia auf. »Ich werde mich doch nicht von diesem . . . Scheusal aus meinem eigenen Haus vertreiben lassen!«
    »Natürlich nicht, Liebste«, sagte Mrs. Chumley. Sie nahm den Deckel der Schachtel ab und begann die Bilder durchzu-sehen.

    Diesmal hält die ruhebedürftige Hausdame ihrer Herrin die Vorzüge einer mediterranen Kreuzfahrt vor Augen. (Und sie scheint ungeachtet ihrer Behinderung über ein beträchtliches Maß an Geschick zu verfügen, wenn sie hoch hinauf will . . . )  

    Justus schlich auf Zehenspitzen von der Terrasse herunter und begab sich wieder auf seinen Streifzug durchs Gelände. Er fühlte sich unbehaglich. Irgend etwas an der Szene im Wohnzimmer störte ihn. Irgend etwas stimmte hier nicht. Aber ehe er herumrätseln konnte, was es sein mochte, wurde ihm klar, daß im Schatten bei den Eukalyptusbäumen unten jemand umherging.
    Justus spürte, wie sein Herz einen Satz machte. Die Vogelscheuche! Das mußte sie sein! Malz war im Museum, und alle Bewohner der Villa Radford waren entweder im Salon oder in den Räumen des Personals.
    Justus ging lautlos zu den Bäumen hinunter. Er hörte Zweige knacken, als er näherkam, und Laub rascheln, als der nächtliche Herumtreiber auf die Scheune zuging.
    Justus stellte sich in den Schatten unter den Bäumen, gerade als die Gestalt ins freie Gelände heraustrat. Es war tatsächlich die Vogelscheuche. Sie stakte steifbeinig und entschlossen auf die Scheune zu, ohne zurückzublicken. Als sie jedoch die Scheunentür erreicht hatte, blieb sie stehen.
    Justus konnte sich denken, daß die Tür mit einem starken Vorhängeschloß versperrt war. Nachdem dort schon einmal eingebrochen worden war und dann die Vogelscheuche mit der Sense den Hang heruntergerast kam, hatte Woolley seinen Versuchsraum bestimmt vorsorglich abgesichert.
    Die Vogelscheuche gab ein wortloses Knurren von sich. Es hörte sich unglaublich gespenstisch an, wie sich die Gestalt dort im Dunkeln zu schaffen machte. Unwillkürlich tratJustus einen Schritt zurück. Dabei geriet unter seinem Fuß etwas ins Rollen. Er knickte mit dem Knöchel um, fiel seitwärts hin und krachte in ein Bärentraubengebüsch.
    Blitzschnell drehte sich die Vogelscheuche um. Justus sah die Gestalt auf sich zukommen. Er hob die Hände, um das Gesicht zu schützen, und warf sich auf die Seite. Und dann sprang die Vogelscheuche mit einem grauenvollen Schrei auf ihn los!

Die Killerameisen
    Justus spannte sich an – gleich würde der Schlag auf ihn herniedersausen. Schon traten die Stiefel der Vogelscheuche dicht bei seinem Kopf auf. Doch dann stampfte die Gestalt plötzlich wieder weg und brach durch Dickicht und Laub, und Justus war allein!
    Allein und unversehrt!
    Zitternd erhob sich Justus auf die Knie. Er suchte sein Walkie-Talkie, das ihm heruntergefallen war. Er fand das Gerät und drückte den Knopf an der Seite.
    »Peter! Bob!« Seine Stimme bebte vor Aufregung. »Er war hier! Ich hab’ ihn gesehen! Hört ihr mich?«
    Justus ließ den Knopf los. Es klickte, und er hörte Bobs Stimme. »Wo bist du?«
    »Unten am Hang im Eukalyptuswäldchen«, antwortete Justus.
    »Ich glaube, die Vogelscheuche ist zum Haus hinauf-gegangen.«
    Wieder klickte es im Gerät. »Also hier ist er nicht vorbeige-kommen«, meldete Peter. Seine Stimme hörte sich sonderbar an. »Ich konnte auch einen Verdächtigen beobachten, aber der ist nicht die Vogelscheuche. Ausgeschlossen. Er war bis vor einer Minute oben in dem alten Haus. Dann mußte er seinem Lieferwagen nachlaufen, der sich selbständig gemachthatte. Ich glaube, er hat sich überlegt, daß es heute nacht für ihn keinen Zweck mehr hat. Eben ist er weggefahren.«
    »Hast du dir das Kennzeichen gemerkt?« fragte Bob.
    »Nein«, sagte Peter. »Tut mir leid. Mir war nicht gerade danach.«
    »Peter, ist dir was passiert?« erkundigte sich Justus.
    »Nein, mir geht’s gut. Ich hab’ nur einen Sturz getan, sonst nichts.«
    »Na, dann bleib auf dem Posten, falls die Vogelscheuche bei dir durchkommt. Und Bob, du beobachtest jetzt das große Haus, ja?«
    »Was hast denn du vor, Justus?« fragte Bob. Seine Stimme war gepreßt vor bösen Ahnungen.
    »Ich will mal nachsehen, wohin die Vogelscheuche gegangen ist«, entgegnete Justus.
    »Mann, paß bloß auf!« ermahnte ihn Peter.
    Das versäumte Justus nicht. Lautlos wie ein Schatten schlich er zwischen den

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