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Die drei ??? und der Ameisenmensch

Die drei ??? und der Ameisenmensch

Titel: Die drei ??? und der Ameisenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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klingelte.«
    »Möchten Sie, daß ich mich ein Weilchen zu ihr setze?« erbot sich Bob. »Sie könnten doch eine Ruhepause brauchen.«
    Letitia lächelte matt. »Das wäre sehr nett. Sie ist in ihrem Wohnzimmer. Klopf nur an und geh hinein.«
    Bob ging durchs Haus zu Mrs. Chumleys hinten gelegenen Räumen, und Letitia führte die beiden anderen Jungen in ihren Salon. Sie setzte sich auf ein Sofa und bot den Jungen Stühle an.
    »Wir wollten mit Ihnen über Ihre Bekannten sprechen«, begann Justus. »Können Sie sich irgendeine Person denken, die vielleicht etwas gegen Sie hat?«
    »Gegen mich?«
    »Justus nickte. »Wie ist denn das mit Gerhart Malz?«
    »Mach dich nicht lächerlich! Gerry gehört praktisch zur Familie. Außerdem hat er nur seine Bilder im Kopf.«
    »Vielleicht hat jemand, der hier arbeitet, etwas gegen Sie.«
    »Du meinst doch wohl nicht die Burroughs«, sagte Letitia.
    »O nein! Wir sind ganz sicher, daß Burroughs nicht die Vogelscheuche ist. Aber könnte es nicht noch jemand anderen geben? Wie ist es mit den Gärtnern? Ich habe gehört, sie kämen zweimal die Woche. Und der Mann, der das Schwimmbecken betreut? Kommt der auch regelmäßig?«
    »Auch zweimal die Woche«, antwortete Letitia. »Aber warum sollte der etwas gegen mich haben? Ich kenne ihn ja kaum. Er studiert an der Universität Los Angeles, wie ich hörte. Einer dieser braungebrannten, jungen Athleten, die mit freiem Oberkörper herumlaufen.«
    »Also ein junger Mann?« Justus war ganz verblüfft.
    »Ja, natürlich. Ich sagte ja, er studiert, nicht?«
    Justus runzelte die Stirn und begann an seiner Unterlippe zu zupfen.
    »Es hat doch keinen Zweck«, wehrte Letitia ab. »Und es spielt auch wirklich keine Rolle, denn ich bin ohnehin nicht mehr lange hier. Ich reise wieder nach Europa. Die Vogelscheuche
    . . . ist gestern nacht noch einmal aufgetaucht.«
    Justus und Peter sahen Letitia fragend an.
    »Es war gegen Mitternacht«, sprach sie verbissen weiter. »Ich war in Mrs. Chumleys Zimmer, und wir hatten kein Licht an.
    Ich sah den Burschen draußen auf der Einfahrt. Er ging mit einer Schubkarre auf die Garage zu.«
    »Mit einer Schubkarre?« wiederholte Justus. »Eine leere Schubkarre? Oder war etwas darin?«
    »Irgend etwas war darin aufgehäuft«, erwiderte Letitia. »Es war zu dunkel, um es genau zu erkennen. Vielleicht Erde.«
    »Haben Sie nicht jemanden gerufen?« fragte Justus.
    »Nein. Ich bin es leid, Leute zu rufen.« Ihre Stimme klang trostlos. »Wenn ich nun schon verrückt werde, dann will ich das künftig still für mich tun. Alles andere hilft mir nichts.«
    »Ich verstehe«, sagte Justus.
    »Und ich kenne niemanden, der etwas gegen mich haben könnte. Das müßte eine sehr alte Fehde sein. Ich habe seit Jahren nicht mehr viel Zeit in Los Angeles verbracht.«
    Mrs. Burroughs erschien im Türrahmen zwischen Salon und Speisezimmer. »Entschuldigen Sie, Miss. Burroughs fährt nach Rocky Beach zum Einkaufen. Brauchen Sie etwas?«
    »Aspirintabletten, bitte, Mrs. Burroughs«, sagte Letitia.
    »Sehr wohl, Miss.«
    Mrs. Burroughs ging weg, und Letitia stand auf. »Wollt ihr Jungen noch ein wenig hierbleiben?« fragte sie. »Es wäre mir sehr lieb. Ich fühle mich irgendwie sicherer, wenn ihr da seid.«
    »Selbstverständlich«, meinte Justus. »Wo ist übrigens Dr.
    Woolley?«
    »Als ich das Gästehaus niedergebrannt hatte, ist er in seine Scheune umgesiedelt«, gab Letitia zur Antwort. »Ich glaube, er ist zur Zeit dort und ruht sich ein wenig aus. Und ich denke, ich werde mich auch ausruhen.«
    Sie wollte zur Diele hinaus, hielt dann aber inne. »Ich werde wohl Mrs. Burroughs bitten, mit mir hinaufzugehen«, sagte sie. »So allein da oben fühle ich mich unsicher.«
    »Gute Idee«, stimmte Justus bei.
    Letitia ging zur Küche. Gleich darauf hörten Justus und Peter Mrs. Burroughs in ihrer bekannt energischen Art überlaut reden. Sie und Letitia gingen die Treppe hinauf. Justus schlenderte zu einem der nach vorn gelegenen Fenster und sah einen großen, schwarzen Buick die Chaparral Canyon Road entlangfahren.
    »Burroughs fährt gerade in die Stadt«, stellte Justus fest, »und der Wagen kommt auffallend langsam vorwärts.«
    Da trat gerade Bob in die Diele. »Mrs. Chumley ist jetzt eingeschlafen«, berichtete er. »Sie hat eine Schmerztablette genommen.« Er machte eine Pause. »Komisch«, meinte er.
    »Gerade ehe sie sich von mir ins Schlafzimmer fahren und ins Bett helfen ließ, erzählte sie mir von dem echten Vermeer, der

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