Die drei ??? und der Doppelgänger
aus dem Haus.«
»Und da haben Sie Ian zum letzten Mal gesehen?« fragte Ndula.
»Ja, eben! Der junge Carew kam nicht mehr zurück und ließ die Rechnung unbezahlt!«
»Dann haben wir ihn also wieder verloren«, sagte Ndula tief enttäuscht.
»Mann, ich war so sicher, daß wir ihn gefunden hatten.« Bob war ganz niedergeschlagen.
Justus schaute nachdenklich drein. »Dürfen wir uns sein Zimmer ansehen?«
Der Direktor blickte zum Schlüsselkasten hin. »Meinetwegen. Im Augenblick scheint niemand da zu sein.« Er griff nach dem Schlüssel. »Zimmer neunundzwanzig, zweiter Stock vorn. Ihr könnt den Aufzug hier rechts benützen oder die Treppe dahinter.«
Als sie zum Aufzug gingen, schüttelte MacKenzie mutlos den Kopf.
»Wozu das Zimmer anschauen, Justus? Er ist ja nicht da. Uns bleibt nur eines übrig: hoffen, daß er sich noch einmal mit uns in Verbindung setzt.«
»Diese beiden Männer waren ihm verdächtig, das ist klar.« Justus drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu holen. »Sonst wäre er nicht aus dem Hotel weggelaufen. Er muß sie als die Männer erkannt haben, die ihn schon vorher zu entführen versucht hatten.
Und irgendwie ist er ihnen wieder entkommen – vermutlich, ehe sie überhaupt in sein Zimmer kamen.«
»Und was nützt uns das?« fragte Ndula.
»Er rechnete damit, daß seine Nachricht Sir Roger zum Roten Löwen führen würde«, erklärte Justus. »Als er wiederum flüchten mußte, war er sicherlich darauf bedacht, den Helfern eine neue Spur zu hinterlassen. Ich hoffe also, daß wir eine Nachricht finden werden, die uns etwas über seinen nächsten Aufenthalt sagt.«
Da kam der Aufzug, und alle traten ein. Justus drückte auf den Knopf zum zweiten Obergeschoß.
»Ian wußte, daß sein Zimmer hier der einzige Ort ist, in dem bestimmt gründlich gesucht werden würde. Also muß seine Botschaft – falls es eine gibt – darin sein!«
Auf der Flucht nicht den Kopf verlieren!
Als sie die Tür aufschlossen und Zimmer neunundzwanzig betraten, stieß Peter einen enttäuschten Laut aus.
»Justus, da wurde ja schon gründlich saubergemacht!«
Mit bedenklichem Kopfnicken schaute sich Justus in dem großen Raum um. Das Sonnenlicht strömte durch hohe Fenster herein, von denen man auf die Einfahrt und den Taxistand vor dem Hotel hinuntersehen konnte. Der Blick in die Ferne schweifte über den Randbezirk von Rocky Beach zum blauen Pazifik hin.
»Und alles, was er hinterlassen hat, ist jetzt bestimmt weg!« jam-merte Bob.
»Deine Freunde haben recht, Justus«, stellte MacKenzie fest.
»Das Zimmermädchen hätte irgendeine Notiz sicherlich weggeworfen.«
»Vermutlich ja«, gab Justus zu, »obwohl Zimmermädchen in Hotels nicht immer allzu gründlich arbeiten. Aber ich glaube eben nicht, daß Ian eine gewöhnliche Mitteilung hinterlassen haben würde. Das Risiko, daß die Entführer entweder auf der Stelle oder irgendwann später sein Zimmer durchsuchen würden, war zu groß. Nein, Ian hat vermutlich etwas hinterlassen, das diesen Männern keinen Aufschluß geben würde, in Form eines Codes oder Symbols. Etwas, das ein Vertrauter von Sir Roger erkennen würde, nicht aber der Gegner. Es könnte auf einem Stück Papier sein, aber nicht unbedingt.«
»Du meinst«, erkannte Bob, »irgend etwas, das er ganz schnell zurechtmachen konnte, das beim Saubermachen des Zimmers nicht beseitigt wird, das die Entführer bei einer Durchsuchung nicht bemerken würden und das seine Freunde dennoch finden müßten!«
»Genau das, Kollege.«
»Dann wollen wir mal danach fahnden!« sagte MacKenzie.
Während Peter das Badezimmer absuchte, durchstöberten die anderen das Schlafzimmer. Sie reckten sich und bückten sich, sie kehrten das Unterste zuoberst, sie spähten hinter Bilder und Gardinen und unter Teppiche. Sie forschten unter der Heizkörper-verkleidung und in der Fassung der Deckenlampe nach. Justus zog sogar die Bettlaken ab, um nachzusehen, ob Ian etwas auf das Warenzeichenschild der Matratze geschrieben hatte. Aber keiner entdeckte etwas, das nach einer Botschaft oder einem Hinweis aussah.
»Vermutlich denken wir wieder zu geradlinig«, überlegte der Erste Detektiv. »Seine erste Nachricht hatte Ian doppelt verschlüsselt: ›Djangas Stätte‹ bedeutete Imbala, und das wiederum war ein Hinweis auf den Roten Löwen. Das Stichwort mußte man aus der chiffrierten Botschaft in zwei Schritten entnehmen.«
»Und sie ließ sich nur mit besonderen Kenntnissen entschlüsseln«, gab Bob zu
Weitere Kostenlose Bücher