Die drei ??? und der Doppelgänger
verdutzt.
»Gefunden? Was denn gefunden? Und wo?«
»In dem Buch, das du gestern abend aus der Bibliothek entliehen hast.«
»Versteh’ ich nicht. In dem Buch steht ja nichts Neues drin. Ich habe es genau durchgelesen.«
»Dann hast du’s eben übersehen! Wir sind beide drüben in der Zentrale. Komm schnell her!«
»Bob? Was –«
Aber Bob hatte aufgelegt. Justus schlang den letzten Bissen seiner Waffel hinunter und lief aus dem Haus zum Schrottplatz hinüber.
Als er durch die Bodenluke in die Zentrale einstieg, empfingen ihn Peter und Bob mit spitzbübischem Grinsen.
»Ein guter Detektiv hält jederzeit die Augen offen«, sagte Peter mit gespieltem Ernst.
»Hast du das tatsächlich übersehen, Just?« Bob konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
»Was wird da schon zu übersehen gewesen sein . . .« knurrte Justus.
»Sag’s ihm, Bob«, drängte Peter.
»Also schön«, fing Bob an. »Du warst nicht da, als wir hierherka-men, und während wir warteten, sah Peter das Buch liegen, das du dir gestern abend geholt hattest. Da schlugen wir das Kapitel über den großen Häuptling Djanga auf – und schon hatten wir es!«
»Was denn, zum Kuckuck?« fragte Justus. »Komm zur Sache, Mann!«
Bob nahm sich das Buch vor und begann zu lesen. »Für Djanga, den letzten der großen Stammeshäuptlinge von Nanda, kam der große Augenblick der Hoffnung beim Sieg seiner überragenden Streitmacht über eine unzulänglich geführte britische Armee von sechshundert Weißen und tausend Eingeborenen in Imbala. Am Berg des Roten Löwen konnte somit das Vordringen der Europäer noch einmal für drei Jahre aufgehalten werden.«
Bob hielt inne. Er und Peter grinsten Justus erwartungsvoll an.
Der gewichtige Erste Detektiv blinzelte nur.
»Na und?« sagte er vorsichtig. »Imbala war uns ja schon bekannt –«
»Just!« rief Bob. »Der Berg des Roten Löwen! Die Übersetzung des afrikanischen Namens ›Imbala‹! Fällt dir denn dazu nichts ein? Die Ranch zum Roten Löwen! Der berühmte alte Gasthof, wo früher die ganze Garde der Hollywoodstars in ländlicher Abgeschiedenheit die Ferien verbrachte!«
Einen Augenblick lang war Justus sprachlos. Dann lachte er schallend und schlug Bob auf die Schulter.
»Wieder mal gut gemacht, Freund!« rief er. »Die Ranch zum Roten Löwen! Heute nicht mehr so bekannt, aber noch immer ruhig und abgeschieden, und für Sir Roger Carew und seinen Sohn als Urlaubsdomizil wie geschaffen! Diese Bedeutung von
›Imbala‹ habe ich ganz einfach übersehen!«
»Wir machen alle mal einen Fehler«, sagte Peter in gespielter Unschuld.
Dann brachen er und Bob in Gelächter aus, und Justus stimmte wohl oder übel mit ein.
»So, nun ist’s genug«, sagte Justus schließlich reumütig. »Jetzt wollen wir MacKenzie und Ndula anrufen!«
Aber im Hotelzimmer der beiden Afrikaner wurde das Telefon nicht abgenommen.
»Wahrscheinlich sitzen sie beim Frühstück«, meinte Justus. »Machen wir doch einen Besuch dort und besprechen wir die Sache.«
»Am besten fahren wir mit dem Bus«, sagte Bob. »Sie werden uns dann ja wohl im Wagen zur Ranch mitnehmen, und da wären unsere Fahrräder nur im Weg.«
»Gute Idee«, stimmte Peter zu.
Justus nickte, und die Jungen eilten aus der Zentrale. Zwanzig Minuten später hatte sie der Bus zum Hotel ›Miramar‹ gebracht.
Der Empfangschef rief im Zimmer der Afrikaner an und bekam Anweisung, die Jungen gleich hinaufzuschicken.
»Haben Sie noch etwas erfahren?« fragte Justus, als die drei ??? das Zimmer betraten.
»Nein, nur daß sich in Nanda die Lage zuspitzt«, sagte MacKenzie. »Sir Roger bittet uns händeringend, Ian zu finden.«
»Ich glaube, dabei können wir nun helfen«, sagte Justus triumphierend und berichtete MacKenzie und Ndula von der neuesten Entdeckung.
»Der Berg des Roten Löwen! Natürlich!« rief Ndula. »Das ist tatsächlich die Bedeutung von Imbala. Gut gemacht, Jungs! Das habt ihr völlig richtig erkannt. Sir Roger war zu erregt, um zu begreifen, was Ian damit sagen wollte!«
»Ich sagte Ihnen ja, daß die Jungen Köpfchen haben, Adam.«
MacKenzie strahlte. »Holen wir unseren Wagen.«
Unten auf dem Parkplatz stiegen sie alle in den großen Cadillac, und MacKenzie fuhr los. Bob lotste ihn durch die Innenstadt zu den nördlichen Vororten am Fuß der Berge. Die Ranch zum Roten Löwen war von der Straße aus gut sichtbar. Sie bestand aus einem dreigeschossigen Hauptgebäude und einer Anzahl kleiner gelber und weißer Häuser in alter
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