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Die drei ??? und der Doppelgänger

Die drei ??? und der Doppelgänger

Titel: Die drei ??? und der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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haben zwar einen festen Schlaf, aber so ein richtiger Radau würde sie bestimmt aufwecken. Jetzt schlage ich vor, daß wir unsere Notrufgeräte aus der Werkstatt holen und uns bis etwa zehn Uhr irgendwie auf dem Hof zu schaffen machen.«
    Die drei ??? betätigten sich in ihrer Freiluftwerkstatt und waren absichtlich recht laut, und dann drehten sie eine geräuschvolle Runde über den ganzen Platz. Sie taten so, als suchten sie nach Stöcken für ihre Wanderung am nächsten Tag. Wortreich und vernehmlich redeten sie über ihren Ausflug und die guten Dinge für das Picknick, die sie zusammenpacken und zum Start bereit auf der Veranda liegenlassen würden. Kurz vor zehn knipsten die Jungen dann die Außenbeleuchtung am Hof aus und gingen über die Straße zu Justs Haus.
    Drinnen machten sie rasch ein paar imitierte Essenspakete aus zu-sammengeknüllten Zeitungsbogen in braunen Papiertüten zurecht und legten die Päckchen draußen auf die geschlossene Glas-veranda. Dann gingen alle drei Jungen in Justs Zimmer hinauf.
    Das Los teilte Bob die erste Zweistundenschicht zu. Er wartete, bis Tante Mathilda und Onkel Titus die Treppe heraufkamen, und dann schlüpfte er wieder in die dunkle Küche hinunter. Peter und Justus steckten sich ihre Piepser in die Hemdentaschen, damit sie die Dinger auch bestimmt hörten, wenn sie losgehen würden, und legten sich in den Kleidern aufs Bett.
    Um Mitternacht wurde Bob von Justus abgelöst.
    Die Päckchen lagen unberührt auf der Veranda. Draußen in der Dunkelheit regte sich nichts. Nur die Autos brausten über die Schnellstraße in der Ferne, und von Zeit zu Zeit kam auf der Straße ein einsamer Fußgänger vorüber.
    Peter übernahm die Wache um zwei Uhr früh. Er gähnte dauernd und war fast versucht, selbst den Kühlschrank zu plündern. Als Bob wieder erschien, um ihn um vier Uhr abzulösen, war seine Stimmung auf dem Nullpunkt.
    »Vielleicht hat sich Justus getäuscht«, flüsterte Peter. »Vielleicht ist Ian auch schon wieder weg vom Schrottplatz? Oder er läßt sich von uns ganz einfach nicht bluffen?«
    »Just hat bestimmt recht«, flüsterte Bob. Doch dann setzte er unsicher hinzu: »Aber vielleicht ist Ian tatsächlich woanders hingegangen. Das ist ja nicht das einzige Haus an dieser Straße, auch wenn es am nächsten liegt.«
    Gegen halb sechs färbte sich der graue Himmel im Osten heller, aber der Schrottplatz und das Haus lagen nach wie vor im Dunkeln. Und dann bewegte sich etwas, unmittelbar vor der Veranda! Bob war mit einem Ruck hellwach. Er blinzelte und schaute genau hin. Eine schattenhafte Gestalt stand dicht vor der Verandatür!
    Bob betätigte sein Signal und sprach leise in das Gerät: »Hilfe . . .
    Hilfe . . . Hilfe!«
    Oben bei den Schläfern begann es laut zu piepsen, und die roten Lämpchen blinkten. Justus sprang aus dem Bett und wäre beinahe im Sturzflug auf dem Boden gelandet. Rasch schaltete er die Piepser aus und stand mit angehaltenem Atem lauschend da. Aber unten war alles still. Er rüttelte Peter wach.
    »Auf geht’s!« flüsterte Justus. Sie waren beide noch angezogen und schlichen behende hinunter zur Haustür. Draußen trennten sie sich und umrundeten das Haus. Hinten suchte sich jeder ein Versteck in einem Strauch.
    In der Küche sah Bob gerade auf die Uhr. Die Verandatür öffnete sich lautlos. Der undeutliche Umriß eines Jungen von ebenso rundlicher Statur wie Justus zeichnete sich in der schwachen Morgendämmerung ab. Die Gestalt kam näher heran und streckte die Hand aus, um die Päckchen an sich zu nehmen.
    »Halt!« schrie Bob. »Laß das, Ian Carew!«
    Mit einem unterdrückten Aufschrei fuhr der Junge herum und verließ fluchtartig die Veranda. Er stolperte auf den Stufen, fiel der Länge nach hin, sprang auf und lief weiter. Als er um die Hausecke bog, drehte er sich nach Bob um. Da sprang ihn Justus an.
    »Uff!« grunzte Justus beim Zusammenprall.
    Der Junge auf der Flucht fauchte etwas Unverständliches. Fast hätte er sich losgerissen, aber Bob und Peter kamen gerade rechtzeitig an und schnappten sich ihn. Er wehrte sich heftig gegen seine drei vermeintlichen Widersacher.
    »Wir sind gute Freunde, Ian!«
    »Wir halten es mit Sir Roger!«
    »Wir wollen dir helfen. MacKenzie –«
    Aber in panischer Angst kämpfte der Junge weiter, bis sie ihn niederrangen. Peter setzte sich auf ihn, und dann klärte ihn Justus rasch auf.
    »Gordon MacKenzie?« sagte der Junge. »Und Ndula? Sind die beiden wirklich hier?«
    »Ja, Ian«, sagte Justus.

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