Die drei ??? und der Doppelgänger
»Du bist jetzt in Sicherheit. Auf alle Fälle wirst du es sein, wenn wir dich in unsere Zentrale bringen.
Kommt schnell, Freunde!«
Justus hielt kurz inne, um sein Notrufgerät aufzuheben, das ihm beim Gerangel aus der Brusttasche gefallen war, und steckte das Kästchen in seine Hosentasche. Die drei ??? griffen sich den noch zögernden Jungen und schoben ihn energisch über die schwach erhellte Straße und durch das Grüne Tor. Dann dirigierten sie ihn zu Tunnel II.
»Wo . . . wo bringt ihr mich denn hin?« fragte Ian.
»Zu unserem versteckten Campingwagen«, erklärte Justus beim Durchkriechen. »Diese Männer, die dich entführen wollen, können draußen noch irgendwo in der Nähe sein.«
Peter stieß die Bodenluke auf, und sie kletterten alle in das dunkle Wageninnere hinauf. Bob knipste das Licht an. Als der Junge Justus zu Gesicht bekam, brachte er den Mund nicht mehr zu und bekam große Augen.
»Du . . . du siehst ja genau so aus wie ich!«
Eine schlimme Entdeckung
»Aber nein.« Justus grinste. »Du siehst so aus wie ich!«
Ian Carew grinste nun auch. »Als Gast in eurem Land schließe ich mich dir an.«
»Erst recht in diesem Aufzug«, fand Peter.
Ian trug eine alte Hose von Justus, ein helles Hemd, dem Justus vor Monaten entwachsen war, und ausrangierte Turnschuhe.
»Meine Kleidung wurde im Verlauf meiner Bemühungen, einer Gefangenschaft zu entgehen, sehr in Mitleidenschaft gezogen«, erklärte Ian, »und während ich am ersten Tag meines Aufenthalts hier durchs Gerümpel kroch, sah ich mich genötigt, mir Ersatz in Gestalt dieser Artikel zu beschaffen, die ich in einer Lumpenkiste fand!«
»O nein!« stöhnte Peter. »Die beiden reden auch noch genau gleich! Nein, das halte ich nicht aus – Justus Jonas in doppelter Ausführung!«
Alle lachten.
»Tut mir leid, daß ich hier ein Zwillingspaar ins Leben rufe«, sagte Ian, »aber ich bin schon gewaltig erleichtert, daß ihr Burschen mich gefunden habt. Ich hatte mich schon gefragt, ob da überhaupt noch jemand kommen würde.«
»Ich find’s prima, daß wir uns gefunden haben.« Justus strahlte sein Ebenbild an.
»Ja, es ist schön, wenn man nicht mehr allein ist«, meinte Ian.
»Aber hört mal, ich weiß noch nicht mal eure Namen.«
»Dein Doppelgänger da ist Justus Jonas, Erster Detektiv«, sagte Bob. »Ich bin Bob Andrews, zuständig für Recherchen und Archiv. Und der Große da, der eben so gestöhnt hat, das ist Peter Shaw, der Zweite Detektiv.«
»Ihr seid Detektive?« wunderte sich Ian. »Wirklich?«
»Unsere Karte, Sir!« Justus reichte Ian eine Karte der drei ???.
»Das ist ja phantastisch!« rief Ian voll Bewunderung. »Ihr Amerikaner macht immer so spannende Sachen. Ihr seid also tatsächlich Detektive?«
»Mit dem Auftrag von Mr. Ndula und Mr. MacKenzie, dich zu suchen«, sagte Bob. »Nachdem deine Verfolger Justus mit dir verwechselt und versehentlich entführt hatten!«
»Was, die haben dich wirklich entführt, Justus?« rief Ian.
Justus berichtete, wie abenteuerlich alles verlaufen war, seit sie mit dem Fall in Berührung gekommen waren. Ian hörte interessiert zu.
»Also habt ihr herausgefunden, was ich mit ›Djangas Stätte‹
meinte«, sagte der junge Flüchtling, »und ihr habt das Taxi ausfindig gemacht, das ich im Roten Löwen zeichnete?«
»Und ausgetüftelt, daß du hier auf dem Schrottplatz sein mußt«, fügte Peter stolz hinzu.
»Einwandfreie Arbeit«, begeisterte sich Ian, »aber wie geht’s nun weiter? Sollen wir uns mit MacKenzie und Ndula in Verbindung setzen, damit sie meinem Vater berichten können, daß ich in Sicherheit bin?«
»Klar«, bestätigte Peter. »Wir können Ian doch direkt zum Hotel
›Miramar‹ bringen.«
»Ist das wirklich eine gute Idee?« wandte Bob bedächtig ein.
»Die Entführer liegen womöglich jetzt vor dem Schrottplatz auf der Lauer, oder sie beschatten MacKenzie und Ndula im ›Miramar‹.«,
»Glaubst du wirklich?« rief Ian besorgt.
»Ja, Bob hat recht«, stellte Justus fest. »Das ist alles möglich. Wie Ndula und MacKenzie sagten, geben solche Extremisten nicht so leicht auf. Hier auf dem Schrottplatz sind wir nach meiner Meinung sicher, und es nützt ja nichts, ein unnötiges Risiko einzugehen. Lieber rufen wir MacKenzie und Ndula an und lassen sie hierherkommen.«
»Ich mach’ das«, sagte Bob.
Als er die Nummer des Hotels »Miramar« wählte, schaute sich Ian neugierig im Anhänger um. Er staunte über das Büro mit Schreibtisch und Aktenschrank, das
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