Die drei ??? und der Doppelgänger
kleine Labor, das auch als Dunkelkammer diente, und das eindrucksvolle Instrumentarium der drei ???, das die Räume füllte.
»Ihr Burschen habt es ja hier drin recht gemütlich, was? Komisch, daß mir der Anhänger von außen nicht aufgefallen ist.«
»Gar nicht komisch«, sagte Peter. »Von außen sieht man garan-tiert nichts davon. Wir haben den Wagen ganz mit Gerümpel umbaut, und Justs Tante und Onkel wissen schon gar nicht mehr, daß er überhaupt hier steht!«
»Herrlich!« rief Ian.
Bob legte den Hörer auf. »Im Hotel wird das Telefon nicht abgenommen, Just. Der Portier weiß nicht, wo MacKenzie und Ndula sind, also sagte ich nur, wir würden uns wieder melden. Eine Nachricht wollte ich nicht hinterlassen – sie könnte abgefangen werden!«
»Gute Überlegung, Bob«, sagte Justus. »Sicherlich haben die beiden beim Roten Löwen Posten bezogen, wie ich vorgeschlagen hatte. Einer von ihnen müßte jetzt bald wieder beim ›Miramar‹
auftauchen.« Er wandte sich an Ian. »Sag mal, Ian, was hattest du dir denn vorgenommen für den Fall, daß dich niemand finden würde?«
»Wenn ich mich einigermaßen sicher gefühlt hätte, dann wäre ich zum Roten Löwen zurückgegangen und hätte nachgesehen, ob jemand meine Spur bis dorthin verfolgt hatte.«
»Genau wie ich es mir zurechtgelegt hatte«, sagte Justus mit unverhohlener Selbstgefälligkeit.
»Also hättest du nicht noch einmal eure Handelsvertretung angerufen?« fragte Bob.
»Nein, nur im äußersten Notfall. Als die Entführer im Roten Löwen auftauchten, da wurde mir klar: sie müssen Zugriff zu Nach-richten haben, die durch die Handelsvertretung übermittelt wurden, und sie hatten schon so viel über mich in Erfahrung gebracht, daß sie sogar Geheimbotschaften entschlüsseln konnten.«
Justus griff in eine Schublade am Schreibtisch und holte den zierlichen Stoßzahn aus Elfenbein und Gold heraus, den die drei ??? im Canyon gefunden hatten.
»Hast du das hier schon einmal gesehen, Ian?«
Ian untersuchte das kleine Ding. »Na, aus Nanda stammt das ganz sicher, und es kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Ich glaube, ich habe es schon mal gesehen, aber ich erinnere mich nicht, wo das war.«
»Du, Bob«, drängte Peter, »versuch’s doch nochmal im ›Miramar‹.«
Während Bob zum Telefon ging, schaute sich Ian die Einrichtung der Zentrale näher an. Er sah das Periskop, das sich durch das Dach des Anhängers ausfahren ließ, einen Lautsprecher am Telefon, die Walkie-talkies, ein Mikroskop, sogar einen Monitor zur Fernsehüberwachung.
»Wo habt ihr nur all die Sachen her, Freunde?« fragte er.
»Das meiste haben wir selber gemacht«, sagte Peter. »Vor allem Justus. Aus Einzelteilen und defekten Geräten, die auf dem Schrottplatz gelandet sind.«
»Draußen im Freien haben wir noch eine Werkstatt«, setzte Justus hinzu.
»Eine Werkstatt? Zu Hause habe ich auch eine!«
»Du warst sogar schon drin«, sagte Justus. »Auf dem Weg hierher mußten wir durch, nur konntest du im Dunkeln nichts davon sehen. Aber du warst vorher schon in der Werkstatt – als du gestern Peters Brote gemaust hast!«
»Ja, da habe ich mich natürlich nicht richtig umgesehen«, sagte Ian lachend. »Kann ich das jetzt nachholen, während wir hier warten?«
Bob blickte vom Telefon herüber. »Anscheinend ist Ndula gerade zurückgekommen. Er ist auf dem Weg zum Zimmer. Ich bleib’
mal dran.«
»Wir sind dann in der Werkstatt«, sagte Peter.
Peter, Justus und Ian stiegen durch die Luke hinunter und krochen in die überdachte Werkstatt hinüber. Es war inzwischen heller Tag, und die Sonne war im Osten aufgegangen. Ian sah sich beunruhigt um. »Hört mal, sind wir hier auch wirklich sicher?«
»Aber ja«, beruhigte ihn Justus. »Niemand kann über den Zaun um unser Gelände schauen, und die Schrottberge ringsum teilen die Werkstatt vom übrigen Lagerplatz ab. Wir würden jeden sehen, der in die Nähe kommt.«
Ian nickte munter. Er schaute sich all das Werkzeug auf der langen Werkbank und an den Wänden genau an. Justus zeigte ihm Bandsäge, Drehbank und Druckpresse. Ian war begeistert.
»Ihr seid fabelhaft ausgerüstet«, rief er voll Bewunderung.
Bob kam aus Tunnel II hervorgekrochen. »Ich habe mit Ndula gesprochen!« meldete er aufgeregt. »Er holt MacKenzie, und dann fahren sie gleich hierher.«
»Fast wäre es mir lieber, sie kämen nicht«, sagte Ian. »Wenn es nach mir ginge, würde ich noch dableiben und mich einen ganzen Tag lang in eurer Zentrale
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