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Die drei ??? und der Doppelgänger

Die drei ??? und der Doppelgänger

Titel: Die drei ??? und der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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konnten sie kaum Einzelheiten erkennen.
    »Wo sind wir hier, Justus?« fragte Ian.
    »Ich glaube, irgendwo in den Bergen von Hollywood«, sagte Justus. »In irgendeinem Vorratsraum oder Weinkeller.« Er hatte den Raum kurz überblicken können, als die Entführer ihn und Ian einsperrten. Beide Jungen waren gefesselt, so daß sie keinen Ausbruchsversuch unternehmen konnten, aber im übrigen war Justus ziemlich sicher, daß es gar keinen Fluchtweg gab.
    »Was haben die wohl mit uns vor?«
    »Bestimmt haben sie den Plan, dich heimlich aus dem Land zu schaffen und nach Nanda zurückzubringen, aber warum wir hier festsitzen, ist mir nicht klar. Es sei denn –«
    »Was denn, Justus?« fragte Ian.
    »Es sei denn, sie warten auf jemand, der dich einwandfrei erkennen kann«, sagte Justus gelassen.
    »Ja, so wird es wohl sein«, sagte Ian, »und dann brauchen sie sich nicht mehr mit uns beiden zu belasten. Ich frage mich nur, was sie dann mit dir machen.«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Justus bedrückt.
    In der heißen Mittagssonne lenkte der Kommissar seinen Dienstwagen auf den Parkplatz eines Bürogebäudes am Wilshire Boulevard. Ndula parkte den großen schwarzen Cadillac nebenan.
    Als der Kommissar ausstieg, kam ein Beamter der Polizei von Los Angeles angelaufen.
    »Mr. Kearney ist noch nicht zurück, Kommissar, und irgendwelche verdächtigen Ankömmlinge haben wir bei der Handelsvertretung nicht beobachtet. Wir haben dort oben einen Mann auf Posten.«
    »Die Entführer sind nicht hier in der Nähe, Herr Kommissar«, setzte Peter mit einem Blick auf sein Peilgerät hinzu. »Mein Gerät empfängt immer noch keine Signale.«
    »Vielleicht wissen die oben etwas von Kearney«, sagte Ndula.
    »Da erkundigen wir uns mal«, sagte MacKenzie, »aber ich finde, der Kommissar sollte hier unten bleiben und nicht durchblicken lassen, daß die Polizei das Gebäude überwacht.«
    Die Jungen und die beiden Afrikaner gingen in das Haus und fuhren mit dem Aufzug zur Handelsvertretung im dritten Obergeschoß. Die Empfangsdame begrüßte MacKenzie und Ndula, doch dann schüttelte sie den Kopf. Sie hatte nichts von Mr. Kearney gehört.
    »Er verbringt mit seiner Assistentin, Miss Lessing, den Tag bei diesen Folklore-Veranstaltungen«, erklärte sie. »Miss Lessing sprach zwar davon, daß sie nicht den ganzen Tag über wegbleiben wollten. Wenn sie vor Dienstschluß ins Büro zurückkommt, kann sie Ihnen vielleicht genau Bescheid sagen, wo Mr. Kearney erreichbar ist. Mir wäre es sehr recht, wenn sie bald käme. Es sind heute früh laufend Anrufe für sie und Mr. Kearney eingegangen, und ich konnte doch keine Auskunft geben . . .«
    Es hatte ganz den Anschein, als würde die Empfangsdame nun genüßlich all ihre Kümmernisse aufzählen, aber glücklicherweise klingelte auf ihrem Schreibtisch das Telefon. Sie drehte sich um und nahm ab, und die Besucher entflohen.
    »Da ist die undichte Stelle in der Handelsvertretung!« rief Peter.
    »Wetten, daß sich die Dame über alles Erdenkliche verbreitet, wenn man lange genug bei ihr ausharrt?«
    »Kann schon sein«, meinte MacKenzie lachend. »Sie ist immer für einen Plausch zu haben. Aber leider kann sie uns das eine nicht sagen, was uns interessiert – wo Kearney ist.«
    »Immerhin kann sie es dann auch den Entführern nicht verraten«, stellte Ndula fest.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Bob, als sie im Aufzug hin-unterfuhren.
    »Warten und hoffen, daß jemand sich hier bei der Handelsvertretung meldet – die Entführer, Miss Lessing oder Kearney«, antwortete MacKenzie. »Das wäre vorerst die Hauptsache.«
    Bob, Peter, die Afrikaner und einige Polizisten brachten also etliche unergiebige Stunden in der Hitze auf dem Parkplatz zu. Sie behielten Peters Signalgerät im Auge, aber das Lämpchen blinkte in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal auf.
    »Das ist ja kaum auszuhalten!« stöhnte Peter. Den Zweiten Detektiv hatte die Angst gepackt. »Wer weiß, was für schlimme Sachen Justus und Ian inzwischen zugestoßen sind! Wir wissen ja nicht mal, ob die Entführer inzwischen noch jemand anders gefunden haben, der Ian identifizieren könnte!«
    »Eben, das wissen wir nicht«, sagte Ndula ingrimmig. »Aber die Handelsvertretung ist die einzige uns bekannte Verbindung zu den Entführern, also bleiben wir hier.«
    Am späten Nachmittag endlich meldete sich der in unauffälliges Zivil gekleidete Polizist, der oben beim Eingang zur Handelsvertretung wartete, über sein Walkie-talkie bei

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