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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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es – Tag, Bob«, sagte sie. »Ich wusste gar nicht, dass du heute dran bist.«
    »Bin ich auch nicht«, erklärte Bob. »Ich möchte nur etwas nachschlagen.«
    »Oh – und ich dachte schon, du könntest mir helfen. Heute war viel Betrieb. Eine ganze Menge Bücher ist wegzuräumen. Hättest du nicht doch ein bisschen Zeit für uns übrig, Bob?«
    »Klar, Miss Bennett.«
    Miss Bennett bat ihn als Erstes darum, bei ein paar Jugendbüchern den Einband zu flicken. Bob nahm die Bände mit nach hinten in den Lagerraum und reparierte sie mit starkem Klebeband. Als er fertig war, gab ihm Miss Bennett einen großen Stapel zurückgegebener Bücher, die wieder in die Regale zu stellen waren. Bob räumte sie ein, und dann machte ihn die Bibliothekarin noch auf einige Bände aufmerksam, die auf einem Tisch im Lesesaal zurückgeblieben waren. Bob sammelte sie ein. Plötzlich fuhr er überrascht zusammen. Ein Titel hieß »Berühmte Edelsteine und ihre Geschichten«. Es war genau das Buch, in dem er das Feurige Auge nachschlagen wollte!
    »Stimmt was nicht, Bob?«, fragte Miss Bennett.
    Bob schüttelte den Kopf. »Alles in Ordnung, Miss Bennett.« Er nahm das Buch mit zum Ausgabetisch und zeigte es ihr. »Es ist nur – ich wollte in diesem Buch etwas nachschauen, und da hat es mich überrascht, dass es mir gleich in die Hände fiel.«
    »Sieh mal an!« Miss Bennett las den Titel. »Das ist aber ein Zufall! Dieses Buch hat seit Jahren keiner mehr angesehen, und jetzt wird es am selben Tag gleich zweimal verlangt.«
    Bob glaubte nicht an einen Zufall. »Sie erinnern sich wohl nicht mehr, wer dieses Buch mit in den Lesesaal nahm?«, fragte er.
    »Nein, ich glaube kaum. Es waren heute so viele Leute da – in meinem Kopf geht es schon ganz durcheinander.«
    Bob überlegte blitzschnell. Wer käme als Interessent am ehesten infrage? Auf gut Glück fragte er: »War es vielleicht ein Mann mit einer großen Hornbrille und einem schwarzen Schnurrbart? Ein mittelgroßer Mann?«
    »Warte mal …« Miss Bennett runzelte angestrengt die Stirn. »Ja, wirklich, jetzt, da du ihn beschreibst, erinnere ich mich. Er sprach ziemlich leise, und seine Stimme klang heiser. Woher kennst du ihn denn?«
    »Ich hab mal was von ihm gehört«, sagte Bob. »Wenn Sie für mich nichts mehr zu tun haben –«
    Miss Bennett schüttelte den Kopf, und Bob lief zum Lesesaal zurück. Schwarzbart war hier gewesen! Das bedeutete, dass er ebenfalls einer Fährte nachspürte.
    Er setzte sich und durchblätterte das Buch. Es enthielt viel Interessantes über Entdeckung und Geschichte weltberühmter Edelsteine. Erst ließ er sich ablenken und überflog den seltsamen Bericht des Hope-Diamanten, der offenbar vielen Menschen Unheil gebracht hatte. Dann fand er, was er gesucht hatte. Ein Kapitel hieß »Das Feurige Auge«. Er begann zu lesen.
    Das Feurige Auge war ein Rubin, so groß wie ein Taubenei, von leuchtendem, tiefem Rot. Niemand wusste, wo oder wann der Stein gefunden worden war, aber seit vielen Jahrhunderten war er in China, Indien und Tibet bekannt. Er war im Besitz von Radschas, Kaisern, Königen, Prinzen und reichen Kaufherren gewesen. Oftmals war er gestohlen worden, und einige seiner Besitzer waren seinetwegen ermordet worden. Andere Eigentümer des Kleinods waren auf dem Schlachtfeld besiegt worden, hatten ihr Vermögen verloren oder ähnliches Unglück erfahren. Man wusste um mindestens fünfzehn Männer, denen der Stein den Tod gebracht hatte.
    Das Feurige Auge hatte etwa die Form eines Auges und war sehr wertvoll. Allerdings war es nicht ganz so kostbar wie andere berühmte Edelsteine, weil es eine Unreinheit aufwies: Im Innern war ein Lufteinschluss, der seine Vollkommenheit beeinträchtigte.
    Das Kapitel schloss mit den Worten:
     
    »Es gibt Edelsteine, die das Unheil auf sich zu ziehen scheinen. Ein Besitzer nach dem anderen fällt dem Tod oder einer Krankheit anheim, oder er erleidet sonst einen schweren Verlust. Ständig bedrohen ihn Schicksalsschläge, niemals ist er sicher. Der HopeDiamant, von dem es hieß, er bringe seinen Besitzern Unglück, bis er der Smithsonian Institution in Washington gestiftet wurde, ist ein solches Beispiel, das Feurige Auge ein anderes. Wenige, die es besaßen, entgingen dem Unheil, bis der Stein schließlich als Zeichen der Buße von einem indischen Maharadscha dem Tempel der Gerechtigkeit in dem entlegenen indischen Gebirgsort Pleshiwar übergeben wurde.
    Der Tempel der Gerechtigkeit ist das Heiligtum einer kleinen,

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