Die drei ??? und der Fluch des Rubins
gehört, wie der eine lachte, als er erzählte, wie Dreipunkt mit seinem Kollegen umgesprungen ist?«
»Was meinst du, Just – wer waren die Burschen?«, fragte Peter. »He, Just – träumst du, oder was ist?«
Justus zuckte zusammen und war wieder da.
»Ich hab nachgedacht«, erklärte er. »Die beiden Männer haben sicher durch Mr Jackson von dem Feurigen Auge gehört und ihn gezwungen, ihnen bei der Suche zu helfen. Sie wollen Dreipunkt zuvorkommen.«
Peter nickte. »Aber wie kommen wir hier wieder raus? Wir sitzen in der Falle.«
»Am sichersten wird sein, wir warten, bis sie gegangen sind. Wir wollen aber die andere Kellertür suchen, damit wir uns im günstigsten Moment befreien können.«
Just ging voran, und sie kamen wirklich in einen großen, quadratischen Kellerraum mit niedriger Balkendecke. Fenster gab es keine. An einer Wand stand ein großer Öltank, daneben der Heizungskessel. Sonst war nicht viel zu sehen – außer einer Holztreppe, die zu einer Tür emporführte. Auf Zehenspitzen stiegen sie hinauf. Vorsichtig drehte Just am Türgriff. Er bewegte sich, aber die Tür wollte sich nicht öffnen. Justus rüttelte leicht daran und gab es dann auf.
»Sie ist von der anderen Seite verriegelt«, stellte er fest. »Wir sind eingeschlossen.«
Einen Augenblick lang waren sie alle still. Wenn sie in dem Keller eingeschlossen waren und die Männer oben weggingen und sie hier zurückließen – wer konnte sagen, wann wieder ein Mensch herkommen würde? Es konnte Tage dauern, vielleicht sogar so lange, bis die Bauarbeiter kommen würden, um das Haus abzureißen.
Justus brach das Schweigen. »Da wäre noch die Tür zur Geheimtreppe«, sagte er.
»Aber der Griff ist doch ab«, widersprach Gus. »Ich hörte, wie er auf der anderen Seite runterfiel. Die Tür geht doch dann nicht auf, oder, Peter?«
»Nein – ich wüsste nicht wie.«
»Vielleicht weiß ich es«, meinte Justus.
Sie folgten ihm wieder zurück in den Weinkeller. Peter richtete den Lichtkegel auf den Punkt, wo der Drehknopf fehlte. Just holte sein Schweizer Taschenmesser heraus, das sein ganzer Stolz war. Er klappte einen kleinen Schraubenzieher aus. »Wenn an einer Tür der Knopf fehlt, kann man oft mit einem Schraubenzieher aufschließen«, erklärte er. Er schob das Ende des Schraubenziehers in die Öffnung, in der sonst der Schaft des Drehgriffes steckte. Das flache Ende des Werkzeugs griff innen an. Justus drehte, der Sperrriegel bewegte sich, und die Tür ging auf.
»Es ist ein ganz simpler Trick, aber im Notfall recht praktisch«, meinte Justus, während er auf den Treppenabsatz hinaustrat.
In diesem Augenblick blitzte von oben ein heller Schein herunter. Justus stand geblendet im vollen Licht. Er blinzelte, aber er konnte überhaupt nichts sehen.
»Aha!«, dröhnte die Stimme des Brummigen zu ihnen herunter. »Wir wussten doch, dass ihr Bürschchen noch da seid. Gerade haben wir eure Fahrräder entdeckt. Also los, kommt rauf. Aber leise, sonst geht’s euch an den Kragen!«
Justus im Verhör
Justus reagierte nicht auf den lauten Befehl. Er bückte sich und tastete den Fußboden nach dem Türgriff ab, der auf dieser Seite der Tür herabgefallen war. Als er sich dabei umdrehte, stieß er gegen die offene Tür und warf sie ins Schloss.
Schon polterten zwei Männer die Stufen herunter.
»Fass ihn, Charlie!«, rief der Brummige. »Das ist Dickerchen! Den wollen wir uns vornehmen!«
Justus kam nicht dazu, über diese Anrede gekränkt zu sein. Starke Hände pressten ihm die Arme flach an den Körper. Dann wurde er vorn am Hemd gepackt und die Treppe heraufgezerrt.
Im Weinkeller hörten Peter und Gus das Poltern und Schleifen und das Stimmendurcheinander. Sie sahen einander entsetzt an.
»Sie haben unseren Chef geschnappt!«, sagte Peter düster.
»Aber er wehrt sich seiner Haut«, stellte Gus fest, als sie einen der Männer vor Schmerz aufstöhnen hörten. Plötzlich verstummten die Kampfgeräusche. Durch die geschlossene Tür drang Justs Stimme gedämpft zu ihnen. »Also gut, ich komme mit. Sie sind in der Überzahl, und Widerstand würde den unvermeidlichen Ausgang nur hinauszögern.«
»Wie?«, hörten sie den Heiseren. »Was sagst du da?«
»Er sagt, er gibt auf, weil er weiß, dass er’s nicht schafft«, erklärte ihm der Brummige. »Na schön, Dickerchen, also rauf mit dir. Und keine falsche Bewegung, sonst bist du erledigt.« »Und die anderen zwei?«, fragte der Heisere.
»Die schließen wir da unten ein«,
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