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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Überzeugung, dass Bob ihm gern geglaubt hätte. Aber er war selbst im Green’schen Haus gewesen und hatte jene nebelhafte Gestalt in den fließenden Mandarin-Gewändern gesehen, und er musste befürchten, dass Chang sich täuschte.
    Die drei Jungen schwiegen von Neuem und überlegten, was zu tun sei. Bob sprach als Erster wieder.
    »Wenn der Geist hier aufgetaucht ist«, sagte er, »dann sollten wir uns umschauen, ob wir ihn vielleicht auch sehen.«
    »Tja«, meinte Peter widerstrebend, »das wäre ganz vernünftig. Aber viel wohler wäre mir, wenn Just hier wäre.«
    »Der Geist hat keinem was getan«, sagte Chang. »Er hat sich nur gezeigt. Wir brauchen uns nicht vor ihm zu fürchten. Und wenn es der ehrenwerte Geist meines Urahns sein sollte, kann er nichts Böses im Schilde führen. Ich bin einverstanden, Bob. Wir nehmen uns mal die Kelter vor.«
    Er ging mit Bob und Peter langsam um das Gebäude herum. Er kannte sich anscheinend gut aus und schaltete auch die Lampe nicht ein, denn er meinte, bei Licht könne man den grünen Geist nicht sehen.
    Die Jungen spähten angestrengt in die Nacht, sahen aber in der Dunkelheit nichts, außer dem noch dunkleren Schatten des Gebäudes. Inzwischen erklärte ihnen Chang noch einiges über die neu erbaute Kelter.
    »Hier werden die reifen Trauben in große Behälter geschüttet. Ein starkes Rührwerk zerquetscht sie und presst den Saft heraus, der in einen anderen Behälter abfließt. Von dort wird er in Fässer in den Keller geleitet. Eigentlich sind das Höhlen, die man in den Berg nebenan getrieben hat, denn dort herrscht das ganze Jahr über gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit.«
    Bob hörte nur mit einem Ohr hin. Er hielt gespannt Ausschau nach einer schimmernden Gestalt, aber bald hatten sie das Gebäude umrundet, ohne etwas gesehen zu haben.
    »Vielleicht sollten wir hineingehen«, schlug Chang schließlich vor. »Ich zeige euch dann noch die Maschinen und die Behälter. Alles ist ganz neu. Das Haus wurde letztes Jahr gebaut, als Onkel Harold viele neue Maschinen kaufte, meist auf Kredit. Deshalb macht sich meine ehrenwerte Tante solche Sorgen. Sie fürchtet, diese Schulden nicht wieder tilgen zu können.«
    Doch in diesem Augenblick kamen Scheinwerfer in Sicht, und gleich darauf hielt der Jeep neben ihnen an.
    »Rein mit euch«, sagte Jensen. »Ich bringe euch nach Hause. Erst muss ich allerdings im Dorf noch etwas erledigen. Ich muss sehen, dass ich diese drei Leute finde, die behaupten, den Geist gesehen zu haben. Ich will sie mir gehörig zur Brust nehmen und retten, was noch zu retten ist.«
    »Vielen Dank, Mr Jensen«, sagte Chang. »Aber wir können zu Fuß gehen. Es ist nicht viel weiter als eine Meile. Hier ist Ihre Lampe. Der Mond scheint jetzt, da finden wir uns gut zurecht.«
    »Wie ihr meint«, sagte der untersetzte Mann. »Ich hoffe nur, die drei haben nicht alle unsere Helfer kopfscheu gemacht, sonst kriegen wir morgen kein Dutzend Leute zu sehen.«
    Der Jeep brauste talwärts auf die entfernten Lichter zu, wo das Dorf liegen musste, von dem die Rede gewesen war.
    »Also, gehen wir los«, sagte Chang, und die Jungen wanderten im Mondlicht die staubige Straße entlang, umgeben vom Duft der reifen Trauben ringsum in den Weinbergen. Chang sprach eine Zeit lang nichts mehr.
    »Entschuldigt«, sagte er dann. »Ich habe gerade überlegt, dass diese Geistergeschichten sich auf Verdant Valley doch sehr verhängnisvoll auswirken können. Wie gesagt, alle Arbeiter werden uns im Stich lassen. Die Ernte verfault, und uns entstehen riesige Verluste. Tante Lydia kann ihre Zahlungen nicht pünktlich leisten, und Verdant Valley fällt an die Gläubiger. Deshalb war ich eben so schweigsam. Ich mache mir große Sorgen um Tante Lydia. Ich weiß, wie viel ihr das Weingut und die Kellerei bedeuten. Schließlich hat sie, und vor ihr ihre Mutter, immer nur für das Geschäft gelebt. Es jetzt zu verlieren, wird sie nicht überwinden. Eine Hoffnung gibt es noch. Wenn wir unsere rechtmäßigen Ansprüche auf die Geisterperlen durchsetzen und beweisen können, dass sie nicht jemand anderem gehören, dann kann Tante Lydia sie gewinnbringend verkaufen und ihre Schulden bezahlen.«
    »Das wird euch bestimmt gelingen«, sagte Peter. »Aber was glaubst du wirklich, Chang? Ist es nun der Geist deines Urgroßvaters, der sich da zeigt, oder was sonst?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der andere Junge langsam. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Geist meines Urahns

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