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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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wollte nur noch zu dem Mann, zu dem er gehörte und den er liebte.
    Mooch versuchte die Leine loszulassen, doch das ging nicht.
    Er hatte sich nämlich das Ende ums Handgelenk gewickelt, und nun zog der Hund die Leine straff. Mit wütendem Geschrei stolperte Mooch ein paar Schritte hinter dem Bernhardiner her. Dann fiel er hin und wurde am Boden entlangge-schleift.
    »Halt!« brüllte er. »Halt, anhalten!«
    Endlich löste sich die Leine. Mooch rollte am Boden noch ein paarmal um die eigene Achse und schlug heftig gegen einen Lichtmast.
    Der Hund sprang in gewaltigen Sätzen über den Parkplatz und begrüßte seinen Herrn mit begeistertem Schwanzwedeln. Übel zugerichtet und voller Schmutz stand Mooch auf und hinkte davon. Und genau da kam auf der Straße ein Streifenwagen an. Er hielt am Randstein, und ein Polizist stieg aus und ging auf Mooch zu.
    »Alles in Ordnung?« rief er. »Oder brauchen Sie Hilfe?«
    Da rannte Mooch los. Er lief quer über den Parkplatz, und als er ans Ufer kam, warf er sich ohne Zögern ins Wasser des Bootshafens. Der Polizist machte große Augen, als Mooch wie wild und mit großem Gespritze aufs offene Meer hinaus-schwamm.
    Peter ging an dem Mann mit dem Hund vorbei und trat zu Justus hin. Justus lehnte an einem Mercedes, und er lachte so sehr, daß ihm die Tränen über die Wangen liefen.
    »War das nicht einmalig?« jubelte Peter. »Bestimmt seit Wochen das erste Mal, daß er ein Bad nimmt!«
    Sobald Justus wieder zu Atem kam, schlug er vor: »Los, komm. Wir gehen zu Bob und zu diesem komischen Haus zurück.« Aber auf dem ganzen Weg längs der Pacific Avenue kam ihn immer wieder das Lachen an.

    Manches spricht dafür, daß Moochs Objekte für kriminelle Handlungen eher Hunde als kleine Kinder sind. Doch laßt uns keine voreiligen Schlüsse ziehen und einen zweifellos Verdächtigen nicht zu früh ausschließen.

Auf dem Sklavenmarkt
    Bob wartete am Speedway auf dem Parkplatz gegenüber Moochs Haus, an ein Auto gelehnt. Das Telefongespräch in dem alten Haus zog sich immer noch hin. Es war zum Verrücktwerden. Bob konnte durch ein offenes Fenster zum Speedway hören, daß gesprochen wurde, aber er konnte kein Wort verstehen.
    Ob er es wagen sollte, näher heranzugehen? Konnte er sich einfach auf die Stufen vor dem Haus setzen? Oder in den umzäunten Hof einsteigen?
    Doch dann störte etwas die Hunde im Hof auf. Sie brachen in wildes Gebell aus. Nun war es natürlich unmöglich, vom Hinterhof aus näher ans Haus heranzukommen.
    Aber da gab es doch ein Fahrzeug! Der staubige Pritschenwagen war in der verschmutzten Zufahrt neben dem Haus abgestellt. Er stand außerhalb des Zauns, jedoch direkt unter dem offenen Fenster.
    Bob sah sich in beiden Richtungen um. Dann schlenderte er über die Straße und blieb hinter dem Wagen stehen.
    Auf der Pritsche lagen alte Säcke und Bettdecken bunt durch-einander. Offenbar benutzte sie der Fahrer, um die Ladung darin einzubetten, so daß sie nicht ins Rutschen kam. Die Sachen waren verfleckt und schmuddelig, aber Bob war das jetzt egal. Er kletterte auf die Pritsche, legte sich kaum einen Meter vor dem offenen Fenster lang hin und zog eine Decke über sich.
    »Ja«, sagte der Mann im Haus. Nun konnte ihn Bob deutlich verstehen. »Na ja, schon, aber der Bursche hat ’nen ganz besonderen Vogel. Man weiß eben nie, was er als nächstes anzettelt. Als ob man auf einem Pulverfaß säße! Jeden Augenblick kann alles hochgehen! Deshalb sehe ich mich nach ’ner anderen Wohnung um. Die Bullen waren diese Woche bereits zweimal hier, und früher oder später riechen die Lunte.«
    Es entstand eine Pause, und dann sagte der Mann hörbar verärgert: »Sag’ nicht, das ist eine Bagatelle. Es ist ein ziemlicher Hammer. Du hast doch von dem Hund in der Mülltonne gehört?«
    Bob wurde starr unter seiner Decke. Die sprachen über Tiny!
    »Hör mal«, sagte der Mann. »Ich bin bei klarem Verstand, aber hier werd’ ich nicht bleiben. Du, ich muß jetzt los und ’n paar Piepen verdienen. Ich laß mir schon was einfallen, das sich lohnt.«
    Eine kurze Pause, und dann sagte er noch: »Schön. Werd’s mal auf dem Sklavenmarkt versuchen.«
    Bob wunderte sich. Sklavenmarkt?
    Der Hörer wurde aufgelegt. Bob lag noch hinten auf dem Wagen und versuchte sich einen Reim auf das zu machen, was er mitgehört hatte, als eine Tür zugeknallt wurde und Schritte auf der Veranda laut wurden.
    Bob wurde es unter der Decke höchst ungemütlich. Er hoffte, der Bursche werde zu Fuß

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