Die drei ??? und der lachende Schatten
gab es irgendein Geheimnis. Er war ein Jäger, der auf dem Familienbesitz in den Bergen gelebt hatte. Warum ihn Mark Sanchez umgebracht hat, weiß man nicht. Über die beiden Chumash-Figuren wird nichts berichtet.«
»Auch Professor Meeker sagte, er hätte vorher nie etwas von den Amuletten gehört«, sagte Justus mit gefurchter Stirn.
»Hast du was darüber gefunden, was der alte Magnus Verde wörtlich sagte, ehe er starb?«
»Ja, in vier verschiedenen Büchern«, erwiderte Bob, »und in dreien von ihnen stand es jeweils anders!« Er holte sein Notizbuch hervor. »In einem Buch heißt es, Magnus Verde hätte der Überlieferung nach gesagt: ›Welcher Mann kann das Himmelsauge finden?‹ Ein anderer Verfasser zitiert seine Worte so: ›Das Himmelsauge findet kein Mann.‹ Und zwei andere berichten, er habe gesagt: ›Der Schatz ist im Himmelsauge, wo kein Mann ihn finden kann.‹ Sicher war die Übersetzung aus der Chumash-Sprache nicht leicht.«
»Das hat uns auch Professor Meeker erklärt«, erinnerte Justus.
»Jedenfalls klingen die Zitate alle ähnlich. In jedem ist die Rede von dem ›Himmelsauge‹ – das hat der Professor allerdings nicht erwähnt –, und alle sagen, daß Magnus Verde sicher war, niemand könne den Schatz finden.«
»Aber Just«, meinte Peter, »was bedeutet denn ›Himmelsauge‹?«
Justus überlegte. »Ja – was gibt es denn am Himmel, das wie ein Auge aussieht?«
»Eine Wolke vielleicht?« brachte Peter vor.
»Ich weiß es«, sagte Bob. »Die Sonne.«
Justus nickte. »Oder der Mond. Darin sieht man oft ein Gesicht.«
»Aber wie hätten sie den Schatz im Mond oder in der Sonne verstecken können?« wandte Peter ein.
»Nicht so, im Mond oder in der Sonne«, erwiderte Justus,
»aber vielleicht an einem Ort, wo Sonne oder Mond immer wieder auf eine bestimmte Stelle scheinen! So wie in manchen Tempeln der Sonnenstand eine Rolle spielte.«
»Richtig!« sagte Bob. »Tempel wurden oft mit einer Öffnung im Dach gebaut, damit die Sonnenstrahlen zu bestimmter Stunde ganz genau den Altar trafen.«
»Ja, nur müßte das dann ein ganz besonderer Ort zu einer ganz bestimmten Zeit sein«, fuhr Justus mit kummervollem Gesicht fort.
Peter begriff, was Justus Kummer machte. »Du meinst, wir müßten die richtige Stelle genau zur richtigen Zeit finden, um überhaupt zu entdecken, ob es dort mit Sonne oder Mond irgend etwas Besonderes auf sich hat.«
»Ja, das ist es eben, Peter«, sagte Justus niedergeschlagen.
Doch dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf. »Aber vielleicht hat Magnus Verde gar nichts so Kompliziertes im Sinn gehabt? Er könnte zum Beispiel auch gemeint haben, daß die Sonne oder der Mond von einem bestimmten Berggipfel oder Tal aus wie ein Auge aussehen. Ist uns hier in der Gegend so eine Stelle bekannt?«
»Hin, Just – nie von so etwas gehört«, sagte Peter. »Und außerdem muß es nicht hier in der Nähe sein. Bob sagte ja, daß die Chumash-Bande überall im Gebirge ihre Schlupf-winkel hatte.«
»Und Magnus Verde sagte, niemand könne den Ort je finden«, ergänzte Bob.
»Ich bin überzeugt, daß Magnus Verde nach seiner Gefan-gennahme allen zum Hohn ein Rätsel aufgab«, behauptete Justus entschieden. »Wenn wir nur wüßten, warum diese dunklen Männer so sehr hinter der Figur her waren!«
»Mensch, das hatte ich ganz vergessen!« rief Bob. »Ich muß euch ja noch was erzählen. Dieser Kerl und sein Kumpan haben Mr. Harris überfallen! Mein Vater hat es mir erzählt.«
Und Bob berichtete seinen Freunden von der Meldung, die sein Vater am Vorabend im Radio gehört hatte.
Justus sprang auf. »Dann sollten wir jetzt mit Mr. Harris reden«, sagte der Erste Detektiv. »Er könnte etwas Wichtiges erfahren haben. Einer von uns müßte allerdings beim Telefon bleiben. Der Anrufbeantworter kann leider keine Fragen stellen.«
»Peter ist dran«, sagte Bob.
»Hast recht«, gestand Peter.
»Wir nehmen die Walkie-Talkies mit, dann kann uns Peter erreichen, wenn er übers Telefon etwas erfährt«, meinte Justus.
Nachdem Bob und Justus die Adresse des Vegetarier-Bundes nachgesehen hatten, fuhren sie mit dem Rad hin. In knapp zehn Minuten hatten sie das Vereinshaus, ein hohes, altertümliches Gebäude in der Las Palmas Street, erreicht. Es war dort das letzte Haus, ganz draußen am Stadtrand. Die ausgedörrten braunen Hügel gegenüber dem Haus fielen steil zur Straße hin ab. Hinter der Häuserreihe verlief noch ein schmaler Fahrweg, an dem die Garagen der
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