Die drei ??? und der lachende Schatten
was.«
Peter war weniger zuversichtlich, aber er untersuchte den Fußboden, während Bob die Wände abklopfte. Leider aber gab es im Boden keine schwachen Stellen.
»Die Wände sind auch so solide wie Beton«, stellte Bob verdrossen fest.
»Vielleicht kommt Justus bald – oder Mr. Harris«, meinte Peter.
»Unsere Räder stehen noch in dem Hof gegenüber. Justus würde sie sehen.«
»Klar«, pflichtete Peter bei. »Er würde merken, daß wir irgendwo hier drin sind.«
Die Jungen nickten sich grinsend zu, aber das Grinsen war nicht echt. Jeder war sich bewußt, daß er sich Mühe gab, den anderen von der vagen Aussicht auf Rettung durch Justus zu überzeugen. Bob nahm noch einen schwachen Anlauf.
»Vielleicht kommt Mr. Harris bald zurück.«
»Und vielleicht kommt er auch nicht, oder noch lange nicht.
Vielleicht kommt er erst morgen zurück.«
»Es muß doch einen Ausweg geben!« erregte sich Bob.
Noch einmal untersuchten sie ohne große Hoffnung den kleinen Raum. Sie waren eingesperrt, das war ihnen klar. Und Skinny Norris, dieser Schwachkopf, hatte sie in die Falle gelockt.
»Bob!« rief da Peter, den Blick auf eine Stelle hinter Bobs Rücken geheftet. »Die Tür! Sie geht nach innen auf – die Angeln sind hier drin!«
»Wir könnten die Stifte aus den Angeln schieben!«
»Klar, das ist ganz leicht. Mensch, ist der Skinny blöd.«
»Wir haben aber kein Werkzeug«, wandte Bob ein.
»Doch, freilich.« Peter zog sein schweres Pfadfindermesser mit den vielen starken Klingen heraus und machte sich gleich an die Arbeit. Die Stifte in den Angeln waren mit alter Farbe verkrustet und saßen ganz fest. Peter fing an zu schwitzen, als er sich abmühte, sie loszubekommen.
Bob stand gespannt daneben und versuchte so gut wie möglich zu helfen.
Endlich fiel der letzte Stift in Peters Hand. Bob packte an der oberen Angel an, Peter an der unteren. Sie zählten bis drei und zogen. Die Tür schwang nach innen, das Schloß brach aus, und mit lautem Krach fiel die Tür zu Boden.
Sie stürzten gleichzeitig durch den Türrahmen und rannten zum Treppenhaus vor. Da kam von unten her ein unerwartetes Geräusch: der Klang schwerer Schritte.
Irgend jemand – oder irgend etwas – kam die Treppe herauf!
Justus geht ein Licht auf
Auf dem Gut hatte Justus beim Verladen des Gerümpels von der Scheune auf den Lastwagen fieberhaft mitgearbeitet. Mr.
Harris’ Sorge wegen Bob und Peter beunruhigte den Ersten Detektiv. Er war zwar sicher, daß Bob und Peter schon in der Lage waren, auf sich aufzupassen, aber Mr. Harris könnte immerhin recht haben: vielleicht waren sie in Gefahr. Justus nahm sich vor, Hauptkommissar Reynolds sofort zu verständigen.
Als der Lastwagen endlich voll beladen war, kletterte Justus ins Führerhaus und nagte nachdenklich an seiner Unterlippe.
Da kam Miss Sanchez aus dem Haus und wandte sich an Onkel Titus.
»Mr. Jonas«, sagte die kleine Dame mit ihrer Vogelstimme.
»Ich kann mir gar nicht vorstellen, was Sie mit all meinem alten Trödel anfangen werden.«
»Da machen Sie sich mal keine Sorgen, Madam«, meinte Onkel Titus galant und zwirbelte dabei seinen gewaltigen Schnurrbart. »Das alles werd’ ich mit einem schönen Gewinn verkaufen, da bin ich sicher. Nun machen Sie mir aber auch eine ordentliche Rechnung auf.«
»Ach, du liebe Güte, dazu sollte Ted hier sein. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich verlangen kann. Die Bekanntschaft mit Ihren Jungen hat Theodor anscheinend so gut getan, daß ich Ihnen die Sachen am liebsten so geben möchte.
Besonders wenn sie mir mein Figürchen wieder herbeischaffen.«
»Ein Figürchen herbeischaffen?« Onkel Titus war verdutzt.
Justus hielt den Atem an, denn Onkel Titus schätzte es nicht immer, daß die Jungen sich als Detektive betätigten. Aber diesmal war der lebhafte kleine Mann zu glücklich mit seiner Wagenladung Trödelkram, um Mißbehagen aufkommen zu lassen. Er nickte. »Na ja, die Jungen haben ja in solchen Dingen tatsächlich was los. Aber wir wollen jetzt zusammenstel-len, was ich Ihnen schuldig bin, Madam.«
Justus biß vor Ungeduld fast ein Stück aus seiner Unterlippe, aber endlich hatte Onkel Titus seine Geschäfte abgewickelt, und der Lastwagen rollte aus dem Gutshof in Richtung Rocky Beach. Kenneth fuhr wie üblich in zügigem Tempo, und bald hatten sie den Schrottplatz erreicht. Justus sprang vom Wagen und sauste zu dem versteckten Campinganhänger.
Tante Mathilda und Onkel Titus waren über ihre Erwerbungen viel zu
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