Die drei ??? und der lachende Schatten
kam.«
»Ich weiß es nicht«, sagte Justus. »Ich dachte auch, sie seien hier. Haben Sie Ted irgendwo getroffen?«
»Nein, Justus. Einmal dachte ich, ich hätte bei eurem Schrottplatz seinen Wagen gesehen, aber wenn es Ted war, haben wir uns verfehlt. Ich fuhr dann direkt hierher.«
Nun erst sah Mr. Harris den Polizeichef neugierig an.
»Oh!« Justus besann sich plötzlich darauf, was sich gehört.
»Das ist Hauptkommissar Reynolds, Mr. Harris. Er will uns helfen.«
»Sehr vernünftig, daß Sie mitkommen, Herr Kommissar«, bemerkte Mr. Harris in seiner gewohnten forschen Art.
»Anscheinend haben wir hier einige Probleme vor uns. Als diese Störenfriede in meinem Vortrag auftauchten, da dachte ich erst, es handle sich um eine Demonstration gegen die Vegetarier im allgemeinen. Da gibt es nämlich ganz besessene Gegner. Aber aus dem, was mir Justus dann berichtet hat, wird mir allmählich klar, daß es um etwas viel Ernsteres gehen könnte!«
»Sie meinen den lachenden Schatten und diese kopflosen Gefangenen?« fragte der Kommissar.
»Nun – vielleicht hat das alles die Jungen ein wenig zu sehr mitgenommen. Ich stellte fest, daß sie sich nicht recht einigen können, wie dieses Lachen des Schattens nun geklungen hat.
Andererseits hat es wirklich den Anschein, als sei da eine Verschwörung im Gange, und als hätten Miss Sanchez’
Goldfigürchen etwas damit zu tun.«
Hauptkommissar Reynolds sah nachdenklich aus. »Vom Schatz der Chumash geht hier in der Gegend die Sage, und es ist durchaus möglich, daß es ihn tatsächlich gibt. Nach dem, was ich hörte, würden nicht wenige Leute einiges riskieren, um ranzukommen.«
»Und einiges unternehmen!« sagte Mr. Harris grimmig.
»Aber mich bewegt im Augenblick nicht der Schatz. Ich mache mir Sorgen um Bob und Peter. Wie Justus sagte, wollten sie doch hier sein.«
»Wir sehen uns lieber mal nach ihnen um«, entschied der Kommissar, »falls sie schon vor Ihnen hier gewesen sein sollten.«
Hoffentlich wird Hauptkommissar Reynolds als erfahrener Kriminalist Spuren eines Kampfes entdecken! Mr. Harris scheint es je-denfalls entgangen zu sein, daß Bob und Peter vor seiner Rückkehr, wie wir ja bereits ahnen, in seinem eigenen Haus einem gefährlichen Gegner in die Hände gefallen sein müssen. Doch zwei tapfere Jungen setzen sich schließ lich zur Wehr, und in einem fremden Haus alle Spuren dieser Auseinandersetzung zu ver-wischen, dürfte auch einem gewitzten Verbrecher schwerfallen.
Im Haus nahmen sich Mr. Harris und Justus den ersten Stock vor. Der Polizeichef und seine Leute durchsuchten die oberen Stockwerke. Als sie sich vor Mr. Harris’ Büro wieder trafen, hatte niemand eine Spur von Bob und Peter entdeckt. Justus geriet in helle Aufregung.
»Sie müssen doch hier irgendwo stecken!« erklärte er.
Mr. Harris runzelte die Stirn. »Könntest du dir vorstellen, daß sie die dunklen Männer gesehen haben und ihnen nach-gegangen sind?«
»Das sähe den Burschen ähnlich«, bekräftigte der Kommissar.
»Aber dann hätten sie sich doch irgendwie gemeldet, Sir«, sagte Justus.
»Nicht unbedingt sofort, Justus«, meinte Mr. Harris.
»Richtig«, pflichtete ihm Reynolds bei. »Dazu hatten sie vielleicht noch keine Gelegenheit. Aber es will mir nicht gefallen, daß sie sich diesen beiden Männern einfach so an die Fersen heften.«
Justus war nicht überzeugt, aber er mußte zugeben: wenn Bob und Peter die beiden Männer entdeckt hatten, dann hatten sie wohl auch versucht, ihnen zu folgen und ihr Versteck ausfindig zu machen. Er würde es selbst ebenso gemacht haben.
»Ich meine, wir sollten uns auf die Suche nach den Jungen machen«, äußerte Hauptkommissar Reynolds.
»Am besten gleich!« stimmte Mr. Harris zu. »Aber ehe Sie gehen, Herr Kommissar, möchte ich Sie bitten, daß Sie das zweite Amulett zum Revier mitnehmen. Ich möchte es nicht hier behalten.«
Sie gingen in Mr. Harris’ Büro. Der Vegetarier trat an seinen Safe, öffnete ihn und nahm eine kleine Schachtel heraus. Er trug sie zu seinem Schreibtisch, auf dem die Reste eines hastigen Imbisses herumlagen.
»Entschuldigen Sie die Unordnung – ich hatte hier am Tisch schnell eine Kleinigkeit gegessen«, sagte Mr. Harris, während er die Überbleibsel in den Papierkorb fegte. Dann öffnete er die Schachtel. »Hier, da haben wir den Anlaß für all die Aufregung.«
Alle drängten sich um ihn und sahen auf das zweite grinsende Goldmännchen nieder. Der Kommissar untersuchte es mit verdutztem
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