Die drei ??? und der lachende Schatten
aufgeregt, um sein überstürztes Verschwinden zu bemerken.
Justus krabbelte durch Tunnel II in die Zentrale und tauchte aus der Falltür im Boden auf Bob und Peter waren nicht da.
Rasch schaltete der Erste Detektiv den Anrufbeantworter am Telefon ein. Doch keine Nachricht war aufgezeichnet. Nun sorgte sich Justus doch, und ihm fiel ein, was Mr. Harris ihm aufgetragen hatte. Er kroch zurück ins Freie und verließ den Schrottplatz durch das Rote Tor.
Die kurze Strecke vom Schrottplatz zur Polizeidirektion in Rocky Beach ging er zu Fuß. Er ließ sich gleich bei Hauptkommissar Reynolds melden, und da die Jungen bei der Polizei des Städtchens wohlbekannt waren, saß er bald dem Chef am Schreibtisch gegenüber.
»Nun, was kann ich für meinen Assistenten tun?« fragte Hauptkommissar Reynolds mit einem Lächeln. Er spielte auf den Titel »ehrenamtlicher Junior-Assistent« an, der den Jungen für ihre Hilfe bei einem früher gelösten Fall verliehen worden war.
»Wir bearbeiten da einen Fall, Sir«, sagte Justus rasch, »und ich finde, wir sollten ihn jetzt Ihnen übergeben.«
»Gut – dann berichte mir mal alles darüber.«
»Dazu ist keine Zeit, Sir! Mr. Harris –«
»Nun mal langsam, Justus«, empfahl der Kommissar. »Fang ganz von vorne an. So liefert man einen guten Bericht.«
»Ja, Sir.« Widerstrebend ließ sich Justus dazu herbei. Er erzählte dem Polizeichef von dem Amulett und dem lachenden Schatten, wie sie Bob und Peter an jenem ersten Abend begegnet waren. Er redete hastig, um mit seiner Geschichte so schnell wie möglich zu Ende zu kommen.
»Holla!« unterbrach ihn Reynolds. »Ein lachender Schatten?
Da ist Bob und Peter sicher die Phantasie durchgegangen!«
»Nein, Sir«, sagte Justus. »Gestern abend hörte ich ihn dann selbst, und es war richtig gespenstisch. Der Schatten war auch diesmal sehr groß, aber bucklig sah er eigentlich nicht aus.
Peter und Bob waren natürlich näher dran. Sie sagten, er hatte einen kleinen Kopf mit einer schnabelförmigen Nase, den er immerzu ruckweise hin und her bewegte. Und als Peter und ich ihn beobachteten, kam ein Lastwagen mit vier kopflosen Zwergen angefahren!«
Hauptkommissar Reynolds räusperte sich. »Kopflose Zwerge?«
»Na ja, nicht richtig – ich meine, sie sahen bloß so aus, aber wahrscheinlich hatten sie Säcke über dem Kopf Sie werden nämlich dort in der Jagdhütte gefangengehalten, und da hatte man ihnen Säcke übergestülpt, damit sie nichts sehen konnten.«
»Und du meinst, das könnte einer dieser gefangenen ›Zwerge‹
gewesen sein, der da um Hilfe rief und das Amulett über die Mauer warf?«
»Ja, gewiß, Sir«, sagte Justus. »Meiner Ansicht nach hat einer dieser Gefangenen das Amulett gestohlen und dann darin seine hilfesuchende Botschaft versteckt. Als er dann wieder geschnappt wurde, warf er es über die Mauer und hoffte, irgend jemand würde die Nachricht finden.«
»In einem winzigen Geheimfach? Da hatte er kaum eine Chance, Justus.«
»Bestimmt war er völlig verzweifelt, Herr Kommissar. Vielleicht hoffte er, es seien ein paar Freunde in der Nähe. Aber das war nicht der Fall, und dafür fanden wir die Figur. Dann überfielen uns die beiden dunklen Männer und nahmen sie uns wieder weg. Ihnen ging es vermutlich um das Amulett selbst. Ich bezweifle, ob sie das mit der Botschaft überhaupt wußten.«
»Dunkle Männer?« fragte der Kommissar dazwischen. »Was für dunkle Männer?«
»Verzeihung, Sir, ich hätte wirklich der Reihe nach erzählen sollen. Die zwei hatte ich vergessen zu erwähnen.«
Der Erste Detektiv beschrieb die beiden dunkelhäutigen Männer, die den drei Jungen aufgelauert und Mr. Harris überfallen hatten.
»Ach, die meinst du!« Es hörte sich fast erleichtert an. »Na also, die nehme ich dir eher ab als lachende Schatten und kopflose Zwerge. Dieses Paar suchen wir hier auch seit dem Angriff auf Harris. Schön, Justus, gehen wir, und reden wir jetzt gleich mit Mr. Harris.«
Reynolds ließ zwei seiner Leute kommen, und sie liefen alle vier hinaus zum Wagen des Polizeichefs. Sie fuhren geradewegs zu dem alten Haus des Vegetarier-Bundes. Als sie am Stadtrand in die stille, kleine Straße einbogen, sah Justus, daß Mr. Harris’ Wagen vor dem Haus abgestellt war.
»Er muß da sein«, sagte Justus. »Das ist sein Wagen.«
Ehe sie anklopfen konnten, machte Mr. Harris schon die Haustür auf. Er sah Justus groß an und fragte besorgt: »Wo sind denn Bob und Peter? Ich hatte sie hier erwartet, als ich
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