Die drei ??? und der lachende Schatten
Nanika ihr altes Auto abgestellt hatten.
Und gerade als sie die Straße erreicht hatten, wurden sie von einem Paar plötzlich eingeschalteter Autoscheinwerfer ge-blendet.
Mr. Harris trat aus der Finsternis hervor, ein Gewehr im Anschlag. »Ihr beide geht mir allmählich auf die Nerven. Aber wenigstens habt ihr mir meine Yaquali-Freunde mitgebracht.
Es hat mir schon ein wenig Sorgen gemacht, daß sie frei herumlaufen.«
»Wie . . .« stammelte Bob, »wie konnten Sie . . .«
»Euch finden? Höchst einfach – ich sah eure Lichtsignale und habe mir erlaubt, nach dem Rechten zu sehen.«
»O nein!« stöhnte Peter.
Mr. Harris lachte und wandte sich seinem vierschrötigen Helfer Sanders zu, der ebenfalls bewaffnet hinter ihm stand. In diesem Augenblick murmelte Nanika etwas und stürzte sich auf Mr. Harris. Der aber trat geschickt zur Seite und versetzte Nanika einen Schlag auf den Kopf. Der Indianer fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
»Mr. Harris!« rief Sanders. »Der andere!« Harris wirbelte herum, aber Natches war im Dunkeln verschwunden. Nirgends war er zu sehen. Mr. Harris starrte die Jungen erbost an. Sein Selbstbewußtsein ließ ihn, den Dieb und Hochstapler, einen Augenblick lang im Stich. Dann lachte er.
»Was tut’s schon – laß ihn gehen. Bald sind wir weit von hier, und ein durchgebrannter Indianer braucht uns dann nicht mehr zu kümmern.« Sanders war es sichtlich unbehaglich zumute.
»Sind Sie da sicher, Boss?«
»Natürlich bin ich sicher, du Idiot! Geh und hol Carson von seinem Wachtposten vor der Hütte her. Wir müssen diese naseweisen Dummköpfe mitnehmen. Ich hab es satt, daß sie mir dauernd in die Quere kommen!«
Sanders ging in die Nacht hinaus. Nanika lag noch immer da, ohne einen Laut von sich zu geben, und Mr. Harris beobachtete Bob und Peter unablässig. Mit plötzlichem Erschrecken wurde ihnen klar, daß es diesmal für sie kein Entrinnen gab.
Hinauf in die Berge
Vor dem großen spanischen Gutshaus kam Hauptkommissar Reynolds vom Polizeiwagen zurück. »Keine Meldung über diese dunklen Männer oder ihren Wagen. Es tut mir leid, Mr.
Andrews. Aber wir werden schon herausbekommen, wie wir sie finden.«
»Und wie?« fragte Bobs Vater nervös. »Wir wissen überhaupt nicht, wo sie sind. Wir haben noch keine Spur von ihnen gefunden!«
Sie standen vor dem Haus, wo der Mond alles mit silbernem, gespenstischem Licht übergoß. Justus schritt gedankenver-sunken auf und ab, sein rundes Gesicht wirkte eulenhaft.
»Chef, wir wissen aber doch, wo sie sein könnten, meine ich«, sagte er bedächtig. »Erstens muß der Schatz hier auf dem Anwesen irgendwo in den Bergen sein. Zweitens hat Mr.
Harris ein Personenauto und einen Lastwagen. Drittens ist es so gut wie sicher, daß er heute nacht den Schatz holen will.
Seine verschiedenen Versuche, sich uns mit List vom Hals zu schaffen, zielten nicht darauf ab, uns für länger außer Gefecht zu setzen. Er wollte nur ein wenig Zeit gewinnen.«
»Aber wie sollte uns all das helfen, Justus?« fragte Ted verwirrt.
»Es bedeutet, daß er einen Fahrweg benutzen will, und dieser Weg ist ziemlich sicher hier im Gutsbereich. Wahrscheinlich führt er ins Gebirge und ist nicht weit von hier«, erklärte Justus voller Eifer. »Die Straße zur Villa und den Weg zur Jagdhütte können wir außer Betracht lassen. Was gibt es also noch für Straßen? . . . Miss Sanchez kann es uns sagen.«
»Donnerwetter, Justus, ich glaube, du hast recht!« sagte der Kommissar. Während Mr. Andrews, Ted und Morton in die Nacht hinaus und zu den Bergen im Osten hinüberblickten, wandte er sich an Tante Sarah:
»Was gibt es hier noch an befahrbaren Wegen, Miss Sanchez?«
»Nun –«, die zierliche kleine Dame kniff die Augen zusammen und überlegte. »In den letzten Jahren bin ich nicht viel hier draußen auf meinem Land gewesen, aber –« Ted fiel ihr ins Wort. »Schaut mal – da drüben! Ein Licht, seht ihr? Es blinkt.«
Die anderen wandten den Blick zu den Bergen hinüber. Jeder hielt den Atem an und wartete. Da blitzte das schwache Lichtpünktchen wieder auf – fern am Horizont, gerade über den Baumkronen.
»Das ist ein SOS-Signal!« rief Justus. »Ich wette, das sind Bob und Peter. Wahrscheinlich hält man sie dort oben gefangen!«
»Sieben oder acht Kilometer von hier, würde ich sagen«, meinte der Polizeichef. »Ungefähr dort, wo die Steilhänge der hohen Berge beginnen.«
»Und genau im Osten, Kommissar«, stellte Morton fest.
Das Lichtpünktchen
Weitere Kostenlose Bücher