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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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worden war. Der Metallpfosten ließ sich ganz leicht wieder lockern und hochziehen, und mit ihm das Drahtgeflecht. Wenige Sekunden später krochen die Jungen mitten auf einem Schrotthaufen herum, auf dem sich sämtliche ausrangierten Autos aus ganz Kalifornien ein Stelldichein zu geben schienen.
    Vom anderen Ende des Schrottplatzes waren jetzt dröhnende Schläge zu hören, die ab und zu von schrillen Heultönen unterbrochen wurden.
    »Sehen wir uns die Schrottmühle mal in Betrieb an«, sagte Justus.
    Er wies auf einen gewaltigen Kran, der in ein paar hundert Meter Entfernung am anderen Ende des Platzes in Tätigkeit war. In der Kabine sahen die Jungen eine aus der Ferne winzig erscheinende Gestalt einen Hebel drücken. Es folgte ein klagendes Aufheulen. Eine riesige Metallpranke, die ein Autowrack gepackt hielt, tauchte hinter einem Schrottberg auf.
    Der Kranführer betätigte noch einen Hebel, und die Kabine schwenkte herum. Mit durchdringendem Jaulton schwebte der Greifer über die bunten Schrottberge weg. Dann hielt er an, wobei der herabhängende Wagen bedenklich schwankte, und senkte sich plötzlich in die Tiefe. Die Klauen öffneten sich, und das Auto sauste krachend herunter. Unmittelbar darauf war ein rhythmisches dumpfes Klappern zu hören, und das Auto holperte in grotesken Schüben davon.
    »Ein Transportband«, meldete Peter, der oben auf einem Schrottberg stand. »Es führt den Wagen direkt in den Schuppen dort.«
    Das Band bestand aus einer Reihe von Förderwagen mit flacher Plattform, die sich ruckweise vorwärts bewegten. Als das Autowrack in der Öffnung des Schuppens verschwand, hielt das Transportband kurz an.
    Aus dem Schuppen drang ein schriller Heulton, ein anschwellendes Gejaule, das die Luft erzittern ließ und den Jungen fast das Trommelfell sprengte.
    »Der Reißwolf in Aktion!« bemerkte Justus.
    »Puh!« machte Peter. »Hört sich an, als verschlänge er so ein Auto bei lebendigem Leib!«
    Der Kran war zurückgeschwenkt. Wieder hob sich die riesige Pranke hoch in die Luft und schwenkte hin und her, bis sie eine neue Beute gefunden zu haben schien. Dann stieß sie auf das nächste Schrottauto hinab. Und auch dieses wurde in den Schuppen befördert. Justus wandte sich ab. »Na ja. Nun wissen wir, wie das Ding arbeitet. Machen wir uns jetzt wieder an unserer) Spezialfall.« Die Jungen durchstöberten den Schrott noch einige Zeit, jedoch ohne Erfolg.
    »Vielleicht hätte ich mehr Glück, wenn ich wüßte, wonach ich eigentlich suchen soll«, sagte Peter und versetzte einer Holzkiste einen Fußtritt.
    »Obacht, Peter«, rief da Justus. »Was ist denn das?«
    Er kam angelaufen und hob das Stück vorsichtig auf.
    »Das sieht wie ein Käfig aus«, sagte Bob. »Oder doch wie ein ehemaliger Käfig.’«
    »Das soll ein Käfig sein?« wunderte sich Peter. »Da sind ja gar keine Gitterstäbe dran. Das sieht eher aus wie eine kaputte Kiste.«
    »Vielleicht hatte es die Schrottmühle schon in Arbeit«, meinte Justus. »Ihr wißt doch: die Anlage reißt die Metallteile zur Verwertung ab und spuckt den Rest wieder aus.«
    »Na, na!« sagte Peter, als er den Berg herunterrutschte. Grinsend kam er heran, einen langen schwarzen Eisenstab in der Hand. »Der Reißwolf ist ein Versager«, stellte er fest. »Der kann eben doch nicht Eisen von anderem Zeug unterscheiden.
    Oder wie würdet ihr das hier nennen?«
    Justus war so begeistert, daß ihm vor Freude fast die Stimme überkippte. »Prima gemacht, Peter! Das könnte es sein, was wir die ganze Zeit suchen. Laß mich doch mal sehen.«
    Peter reichte den Stab herüber, und Justus ließ ihn prompt fallen.
    »Du Tolpatsch!« spottete Peter.
    »Nein, ich hätte nicht geglaubt –« Justus bückte sich und hob das Stück Eisen wieder auf. »Komisch«, meinte er. »Das ist ja so schwer.«
    »Natürlich ist es schwer«, sagte Peter. »Was glaubst du wohl, warum ich so gemault habe, als wir kürzlich bei deinem Onkel eine Tonne davon vom Lastwagen abladen mußten?«
    Nachdenklich sah Justus die Stange an. »Erst jetzt merke ich es. Das andere Stück, das ich da hatte, war bestimmt –«
    Mit offenem Mund verstummte er.
    »Was ist los, Just?« fragte Bob.
    »N-nichts«, stotterte Justus. Er lud sich den Stab auf die Schulter. »Schnell! Wir müssen sofort zu unserem Trödellager zu-rück!«
    »Aber warum denn?« protestierte Peter. »Wenn du wegen einer einzigen Eisenstange so selig bist, finde ich vielleicht noch ein paar mehr für dich!«
    »0 nein«, widersprach

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