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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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Justus im Abmarsch, »es existieren nicht allzu viele mit jenen gewissen Merkmalen, auf die ich es abgesehen habe.«
    »Zum Beispiel?« forschte Peter.
    »Zum Beispiel mit geschmuggelten Diamanten im Innern«, antwortete Justus und hastete dem Drahtzaun zu.
    Sie mußten nicht allzulange warten, bis Kenneth auf dem Rückweg aus dem nahen Chatwick wieder vorbeikam, um sie mitzunehmen. Unterwegs nach Hause zeigte sich Justus jeglicher Unterhaltung abgeneigt. Statt dessen blickte er starr zum Fenster hinaus, knetete dabei seine Unterlippe zwischen den Fingern und nickte mehrmals vor sich hin, als bestätige er sich innere Überzeugungen. Für Bob und Peter waren diese zeitweiligen Schweigeperioden nichts Neues. Sie wußten, daß Justus sich erst wieder äußern würde, wenn er mit sich selbst im reinen war.
    Beim Betrieb angelangt, eilte Justus zu seiner Werkstatt. Er blieb vor der Werkbank stehen – und schrie entsetzt auf.
    »Er ist weg!«
    »Was ist weg?« fragte Bob.
    »Der Eisenstab, den ich gestern abend aufhob, als wir von Bo Jenkins verfolgt wurden.« Er rannte zu dem Haufen Gerümpel hinüber, hinter dem sich die Zentrale verbarg, und kam mit verdutzter Miene zurück. »Und der Stab, den ich gleich zu Anfang an mich nahm, ist auch verschwunden.« »Um was geht es denn eigentlich?« fragte Peter.
    Justus schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das erzähle ich euch später. Kommt mit, ich muß Onkel Titus suchen. Vielleicht weiß er etwas«
    Onkel Titus war im Wohnhaus; dort saß er und rauchte seine Pfeife. Er nickte befriedigt, als die drei Jungen ankamen.
    »Hallo, ihr drei«, sagte er gutgelaunt. »Zufrieden mit dem heutigen Tag?«
    »So ziemlich, Onkel Titus«, fing Justus an. »Ich wollte dich fragen –«
    »Bei uns hat sich’s auch gelohnt«, unterbrach ihn sein Onkel.
    »Heute lief das Geschäft recht flott, o ja.«
    »Was hast du denn verkauft, Onkel Titus – vielleicht ein paar Eisenstäbe?«
    Mr. Jonas setzte seinen Schaukelstuhl in Bewegung und nickte.
    »Hast du genau erraten, Justus. Tja, genau darum ging es.
    Patrick und deine Tante haben das ganze Lager durchgekämmt.
    Es war bitter nötig«, fügte er augenzwinkernd hinzu. »Und wozu, Mr. Jonas?« fragte Bob.
    »Wozu? Für Käfige natürlich. Hatte euch doch gestern gesagt, wir wollten welche reparieren, nicht.. Justus? Na, heute fingen Patrick und ich mit der Arbeit an, und da kam dieser Bursche rein. Er brauchte ganz dringend ein paar große Tierkäfige – es war ihm unerhört wichtig. Muß wohl irgendein Notstand vorliegen, wenn man plötzlich eine Ladung Käfige braucht.
    Na, da mußten wir eben schnell schalten. Wir wollten ja sowie so alle herrichten, aber uns fehlten noch ein paar Stangen für Gitterstäbe.«
    Justus wurde es höchst unbehaglich zumute. »War es dieser Mann, der schon einmal hier war? Dieser Olsen?«
    »Nein, nicht der. Ein anderer Bursche. Sehr nett übrigens. Tja, Justus, obwohl ich ursprünglich vorhatte, die Käfige für einen Zirkus aufzubewahren, bin ich davon wieder abgekommen, als dieser Mann auftauchte.«
    »Aha«, bemerkte Justus tonlos.
    Titus Jonas nickte, zog heftig an seiner Pfeife und paffte Rauchwolken von sich. Dann fuhr er fort: »Ja, und weil er eben so ein netter Zeitgenosse und in so großer Not war, beschloß ich, ihm zu helfen. Alle zusammen machten wir uns auf die Suche nach Eisenstäben und schufteten wie die Besessenen, um die Käfige in Ordnung zu bringen. Deine Tante sah dich gestern einen Eisenstab bei deiner Werkstatt ablegen, und den holte sie sich.«
    »Was, das hat Tante Mathilda getan?« stöhnte Justus.
    Sein Onkel nickte. »Er kam uns gerade recht. Aber da fehlte uns immer noch ein Stab, bis Patrick auf deiner Werkbank noch einen fand, Just. Wir konnten uns nicht vorstellen, daß du das Zeug dringend brauchst. Solch altes Eisen bekommen wir doch laufend herein, und du darfst dir ja immer nehmen, was du brauchst. Kundenwünsche gehen allerdings vor.
    Stimmt’s?«
    Justus nickte benommen.
    Sein Onkel klopfte die Pfeife aus. »Nun, dieser Mann wollte seinen Augen nicht trauen, als wir ihm vier Käfige fix und fertig hinstellten. Hundert Dollar das Stück hat er bezahlt, und dabei hatten wir sie noch nicht einmal frisch gestrichen. Er sagte, seine Biester würden sich darin auch so wie zu Hause fühlen.«
    »Du hattest die Käfige aus der Gegend von Chatwick, nicht, Onkel Titus?«
    »Sehr richtig. Von einer großen Schrotthalde. An Käfigen waren sie dort nicht interessiert. Die machen ihr

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