Die drei ??? und der rote Pirat
Gestalt zum Tor herein und warf sich auf Justus. Der stämmige Erste Detektiv und sein unbekannter Gegner stürzten ineinander verknäuelt zu Boden. Bob war mit einem Satz auf dem Rücken des Angreifers, und in dem dämmrigen Raum wälzten sich alle drei in erbittertem Kampf auf der Erde.
»Ich hab’ ihn am Bein!« rief Bob.
»Und ich an den Haaren!« keuchte Justus.
»Ich hab’ ihn bei der Gurgel!« knurrte Peter.
Die drei Kämpfer hielten schlagartig inne.
»Peter – du?« fragte Bob zaghaft.
»Sag mal, bist du – wirklich Peter?« schloß sich Justus an.
»Erraten«, stöhnte der Zweite Detektiv. »Ja, ich bin’s bloß.
Bin soeben hergekommen. Ich hörte was im Innern des Museums, und da wollte ich nachsehen. Würdest du jetzt bitte meine Haare loslassen, Just?«
Justus richtete sich mit beschämtem Gesicht auf.
»Und wir hörten, wie sich einer anschlich«, rechtfertigte sich Bob mit gepreßter Stimme.
Peter erwiderte sachlich: »Wenn du nun mein Bein losläßt, Bob, dann nehme ich die Hände von deiner Gurgel.«
»Ein allseitiges kleines Mißverständnis«, stellte Justus fest.
»Hatten dir denn der Kapitän oder Jeremy nicht gesagt, daß du uns hier findest?«
»Den Kapitän oder Jeremy bekam ich gar nicht zu Gesicht.
Was ist eigentlich los? Habt ihr herausgefunden, wo Karnes und seine Mannen buddeln?«
Justus schüttelte den Kopf. »Immerhin haben wir in diesem Bau noch einen Raum zu untersuchen.«
Die Jungen schlossen den letzten der ehemaligen Ställe auf, doch auch hier kamen sie zum gleichen Ergebnis. Nirgends waren Spuren einer Grabung zu sehen.
Draußen, im sich auflösenden Nebel, schwärmten die drei ??? über das Gelände zwischen dem Museum und dem Eichengehölz aus, das die Grenze zwischen Kapitän Joys und Joshua Evans’ Gelände bildete. Sie sahen eine spärliche Reihe Besucher, die durchs Eingangstor auf die Schwarze Geier zustrebten. Der Erfrischungsstand war nun geöffnet, und der Kapitän stand selbst hinter der Theke. Die drei Jungen suchten jeden Fußbreit Boden ab, vom Ufer bis zum Zaun und zu den Eichen hinüber.
»Also hier hat bestimmt keiner gebuddelt«, stellte Bob fest.
»Aber Karnes und Hubert graben auf dem Gelände, das steht fest«, hielt Peter dagegen.
»Und eine dieser beiden Feststellungen muß logischerweise falsch sein«, entschied Justus.
»Einspruch«, meinte Peter. »Angenommen, Karnes war heute nacht noch mal hier und hat nun alles wieder zugeschüttet?«
»Dann hätten wir irgendwo frisch gestampftes Erdreich sehen müssen«, wandte Justus ein. »Nein, nun haben wir überall gesucht, und irgendwie ist es uns doch entgangen, wo –«
»Stimmt nicht ganz, Just – nicht überall«, fiel es Bob plötzlich ein. »Da wären ja noch der steinerne Turm und das alte Bootshaus dort hinter den Bäumen.«
Sie spähten zwischen den sturmgebeugten alten Eichen zum Turm und zu dem baufälligen Bootshaus am Ufer hin. Bei den Stämmen gab es hier und da genügend Raum, um einem Transporter die Durchfahrt zu ermöglichen.
»Ja, aber wie gräbt man in einem steinernen Turm oder in einem Bootshaus?« meinte Peter verwundert. »Der eine ist ein gemauerter Bau, das andere steht im Wasser!«
»Immerhin – im Bootshaus ließe sich ein Transporter verstecken, falls es im Innern ausreichend Dockfläche gibt«, befand Justus. »Kommt mit, Bob hat recht. Wir müssen uns das zumindest auch noch ansehen.«
»Moment mal«, sagte Bob. »Dieser Joshua Evans hatte eine Mordswut auf mich, weil ich gestern seinen Besitz betreten hatte. Vielleicht warten wir besser auf Kapitän Joy.«
Justus seufzte. »Gut, machen wir’s so.«
»Mr. Evans ist aber nicht mehr im Turm«, vermeldete Peter.
»Er fuhr gerade vom Parkplatz weg, als ich hierher kam.«
»Ja, dann –«, rief Justus, »nichts wie los und hin!«
Als sie zwischen den Eichen hinüberliefen, sahen sie, daß Kapitän Joy nun an Bord seines Schiffes war und sich mit einer Gruppe Besucher unterhielt. Einmal sah er auf die Uhr. Am Tor versah Anna noch immer den Kartenverkauf. Die Jungen versuchten es zunächst in dem alten Bootshaus. Es hatte an der dem Land zugewandten Seite ein zweiflügeliges Tor, und das war nicht abgeschlossen. Gleich nach dem Tor war genügend Platz, um einen Transporter auf den Planken unterzustellen, aber auch hier fanden sich weder Reifenspuren noch Ölflecke.
Das Dock im Innern des Bootshauses ragte in dunkles Wasser hinaus, und zu beiden Seiten gab es Liegeplätze für Boote; nur waren
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