Die drei ??? und der seltsame Wecker
sagte, und auch die anderen glaubten ihm wohl.
»Wir hätten noch warten sollen«, sagte Carlos. »Aber wenn dann die naseweisen Lausebengels das Versteck der Polizei verraten hätten, wäre für uns der Zug abgefahren gewesen. Die Frage ist nur: Wie machen wir weiter?«
»Das ist doch klar«, knurrte Mr Jenkins. »Wir brauchen die anderen Botschaften. Wenn diese Burschen sie entziffern können, kriegen wir das auch hin. Wir müssen bloß an die übrigen Zettel rankommen, und los geht’s. Wer hat die Dinger, Kleiner?«
»Justus Jonas hat sie in Verwahrung«, antwortete Bob. »Und Justus ist jetzt im Bett.«
»Na, dann muss er eben noch mal raus aus den Federn«, meinte Mr Jenkins grimmig. »Da hätte ich eine Idee. Wir lassen euer Dickerchen einfach mit den Botschaften herkommen und lösen sie dann alle gemeinsam.«
Da hat Mr Jenkins sich wohl etwas überschätzt, als er es »auch hinkriegen« wollte. Nun ist er doch mehr für Gemeinschaftsarbeit mit dem klugen Ersten Detektiv. Justus wird allmählich recht bekannt für seine Geistesgaben – aber es scheint sich wieder einmal zu beweisen, dass Prominente manchmal gefährlich leben.
Carlos dachte kurz nach. »Wie willst du das anstellen, ihn herkommen zu lassen?«, wollte er dann wissen.
»Die beiden sind doch dicke Freunde, nicht?«, fragte Mr Jenkins. »Und der Dicke wird ja nicht wollen, dass dem da« – er zeigte auf Bob – »etwas zustößt. Ich möchte wetten, dass er uns die Briefe wie der Blitz herbringen wird. Meinst du nicht auch, Kleiner?«, wandte er sich an Bob.
»Ich weiß nicht«, sagte Bob verzweifelt. Er hatte gehofft, die Männer würden ihn und Harry freilassen, wenn ihnen klar wurde, dass er ihnen über die Botschaften nichts mehr zu sagen wusste. Und nun wollten sie auch noch Justus mit hineinziehen!
»Ich glaube doch«, meinte Mr Jenkins. »Wir machen’s wieder auf die gleiche Tour, nur wird es diesmal ein bisschen länger dauern. Erst müssen wir dafür sorgen, dass sich deine Eltern nicht aufregen. Du rufst sie an und erzählst ihnen, dass du über Nacht bei deinem Freund Justus bleibst. Dann rufst du noch bei Dickerchen an und sagst ihm, wenn er dich wiedersehen möchte, soll er schön dichthalten und tun, was von ihm verlangt wird. Gero, gib ihm mal das Telefon!«
Der Kleine nahm den Apparat von der Werkbank und schob ihn Bob hin. »Da, mach schon!«
»Nein, ich will nicht!« Bob weigerte sich halsstarrig. »Ich will niemand anrufen. Ich hab Ihnen doch alles gesagt, was ich weiß, und – und –« Er schluckte hart und schloss dann: »Und das ist alles!«
»Gero –« Mr Jenkins’ Blick wanderte zur Werkbank. »Ich seh da drüben eine Lötlampe. Mach sie mal an und reich sie mir rüber.«
Der kleine Mann tat wie geheißen.
Schon hielt Mr Jenkins die Lötlampe mit der zischenden gelben Flamme in der Hand. Er näherte sie Bob, bis der Junge die Hitze im Gesicht spürte und vor dem grellen Licht die Augen schließen musste.
»So, mein Junge«, sagte Mr Jenkins sehr liebenswürdig, »was möchtest du lieber: Telefonieren oder mit dem Ding da eine neue Frisur verpasst kriegen? Ich geb dir fünf Sekunden Zeit zum Überlegen.«
Eine neue Bekanntschaft
»Just, ich sitze in der Tinte!«, kam es eindringlich aus dem Telefonhörer in der Zentrale. »Du musst mir helfen.«
»Was ist passiert, Bob?«, fragte Justus nervös.
»Carlos und Gero und Mr Jenkins halten mich fest«, sagte Bob, »und sie haben auch Harry erwischt.«
Er berichtete ausführlich, was geschehen war. »Und dann musste ich zu Hause anrufen und meinen Eltern sagen, dass ich heute bei dir übernachte«, schloss er. »Mr Jenkins meint, du solltest deine Tante und deinen Onkel um Erlaubnis bitten, mich daheim zu besuchen, und dann herkommen. Er verlangt, dass du die Botschaften mitbringst und absolut dichthältst, sonst würde er uns – na ja, sonst müssten wir es büßen. Aber er hat versprochen, wenn du’s richtig machst, wird er uns alle laufen lassen, sobald sie das Zeug bekommen haben. Just, was sagst du dazu? Meinst du, du solltest tun, was sie verlangen? Vielleicht solltest du lieber die Polizei –«
Am anderen Ende der Leitung gab es einen klatschenden Laut. Justus hörte Bob nach Luft ringen. Dann drang Mr Jenkins’ Stimme an sein Ohr.
»So, das war dein Freund«, sagte er. »Wenn du ihn heil wiedersehen willst, mit allen zehn Fingern und beiden Ohren und so, dann tu, was ich sage. Du nimmst jetzt die Botschaften und stellst dich
Weitere Kostenlose Bücher