Die drei ??? und der Super-Wal
dagegen.
»Gut«, sagte Constance und hob das Kästchen aus dem Wasser,
»Guter Flukey. Gutes Kind. Guter kleiner Kerl.«
Mit strahlendem Lächeln warf sie für ihn einen Fisch in die Luft, und er fing ihn im Flug auf.
»So, das wollte ich sehen«, erklärte sie den Jungen. »Es sieht so aus, als werde es funktionieren. Wenn er sich im Meer von uns entfernt, können wir ihn zurückrufen, indem wir ihm unter Wasser seine eigene Stimme vorspielen.«
»Ich könnte das Stück Band kopieren«, schlug Justus vor. »Die Tonfolge mehrmals aneinanderkoppeln. So bekämen wir leicht eine halbe Stunde Bandaufnahme.«
Constance fand die Idee gut. Sie gab Justus das Metallkästchen zurück. »Ich möchte jetzt zur Klinik fahren und Papa besuchen«, sagte sie. »Ich lasse euch dann beim Schrottplatz aussteigen.«
Sie hatte den Transporter an der Straße vor dem Ranchhaus geparkt. Peter stieg wieder hinten im Laderaum ein, und die beiden anderen setzten sich vorn zu Constance.
Die Straße verlief eben bis zur nächsten Ecke, dann ging es in Kurven steil bergab. Constance fuhr ja beängstigend schnell, fand Justus. Er fragte sich, warum sie in den Kurven nicht bremste. Normalerweise war sie eine gute, gewissenhafte Fahrerin. Aber so wie sie jetzt loslegte und in die Kurven schlitterte, schien sie es eher auf einen Geschwindigkeitsrekord abgesehen zu haben.
Dann sah Justus, daß Constance die Bremse verbissen betätigte.
Sie hatte das Pedal ganz durchgetreten.
Vorn kam nun eine scharfe, fast rechtwinklige Kurve. Der Wagen raste darauf los wie ein scheuendes Pferd. Und statt langsamer zu werden, fuhr der Transporter immer schneller!
Constance griff zur Handbremse und zog sie langsam an. Der Wagen war viel zu schnell. Und die Tachonadel rückte immer noch weiter vor. Constance riß nun mit aller Kraft die Handbremse hoch. Fünfundsechzig. Siebzig. Achtzig Kilometer Stundengeschwindigkeit.
»Ist was mit . . .« setzte Bob mit gepreßter Stimme an. »Ist was mit den Bremsen nicht in Ordnung?«
Constance nickte. »Die Bremsen funktionieren nicht«, schrie sie.
Sie schaltete gewaltsam in den ersten Gang herunter und versuchte, den Motor als Bremse einzusetzen. Justus fühlte sich durchgeschüttelt wie in einem Boot bei Sturm, aber ein Blick aufs Armaturenbrett zeigte ihm, daß der Wagen noch immer mit fast achtzig Kilometer dahinraste.
Unmittelbar vor ihnen, wo die Straße eine scharfe Biegung nach rechts machte, stand hinter Bäumen ein altes Haus, von einer Mauer umgeben.
Bei diesem Tempo, ging es Justus durch den Kopf, konnte der Transporter unmöglich die Kurve nehmen.
Da war nichts mehr drin – außer dem Frontalaufprall auf die Mauer!
Die drei Verdächtigen
Constance riß den Transporter in die Mitte der Fahrbahn, dann weit hinüber auf die linke Spur. Falls nun ein anderer Wagen um die Ecke biegen sollte, würde es einen Schrotthau-fen geben.
Aber es kam nichts entgegen – nur die Mauer, die so massiv und unnachgiebig aussah wie eine Felswand.
Bob und Justus stemmten die Füße gegen das Bodenblech und warteten auf den fürchterlichen Aufprall und das jähe entsetzliche Krachen. Constance zog das Lenkrad scharf nach rechts. Die Mauer schien noch immer auf Justus zuzurasen . . .
aber immerhin – all das passierte so schnell, daß die Eindrücke wie Lichtblitze einander folgten – immerhin sah es nun so aus, als neige sie sich schräg nach links.
Statt durch die Windschutzscheibe hereinzukrachen, wandte sich die Mauer weg. Einen Augenblick war sie, verdeckt vom Türpfosten, nicht mehr zu sehen. Dann war sie plötzlich wieder da, doch nur wenige Zentimeter vom Seitenfenster.
Bob und Justus klammerten sich krampfhaft an ihren Sitzen fest, damit sie nicht gegen Constance geschleudert wurden.
Sie hielt das Lenkrad noch immer scharf nach rechts gedreht.
Die Reifen quietschten wie eine Polizeisirene, als sie über den Asphalt schlitterten. Die Mauer schien wieder auszugreifen und drohte, die Tür und die ganze Seite des Wagens aufzureißen.
Constance kurbelte das Lenkrad zurück.
Der Wagen preschte noch etwa zehn Meter vorwärts. Dann blieb er nach einer Serie ruckartiger Erschütterungen stehen.
Constance stellte den Motor ab.
Mindestens eine-Minute lang schwiegen alle. Constance ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken. Sie atmete tief durch, in langen, ruhigen Zügen, wie sie es nach dem Tauchen tat.
»Alles klar«, sagte sie. Ihre Stimme war ein wenig heiser, aber ganz ruhig. »Steigen wir mal alle aus
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