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Die drei ??? und der Super-Wal

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Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
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Ausführen von Befehlen; Flukey sollte vielmehr an ihrer kleinsten Bewegung oder ihrem Gesichtsausdruck erkennen, was sie von ihm wollte, und sofort darauf reagie-ren.
    Sie waren sich nahe wie enge Freunde, dachte Peter. So nahe, daß scheinbar jeder die Gedanken des anderen lesen konnte und das gleiche empfand und daß beide wie ein Wesen gemeinsam denken und handeln konnten.
    Nachdem Constance Flukey gefüttert hatte, schlug sie vor, daß die drei ??? zu ihr ins Becken kämen, damit sich Flukey an sie gewöhnen* konnte und ihnen gegenüber zutraulich wurde.
    Es war erst ein bißchen unheimlich, fand Peter, als er neben Flukey schwamm und spürte, wie ihn der Wal spielerisch anstieß. Flukey erschien ihm so groß, so massig und mächtig.
    Aber dafür war er ganz behutsam. Es dauerte nicht lange, bis alle drei Jungen ganz mit ihm vertraut waren.
    »Ihr macht das sehr gut«, beglückwünschte Constance die drei ???, als sie aus dem Becken stiegen. »Und nun wollen wir den Kassettenrecorder ausprobieren.«
    Flukey befand sich am anderen Ende des Beckens. Constance hatte ihm inzwischen beigebracht, dort zu warten, bis sie ihn rief.
    Sie nahm das Metallkästchen und stellte ›Aufnahme‹ ein. Dann legte sie einen beschwerten Gürtel um und tauchte zum Beckenboden.
    In der nächsten Sekunde tauchte auch Flukey, blieb aber in seiner Ecke und legte sich dort flach auf den Grund.
    Die drei ??? schauten Constance fasziniert zu. Es war unglaublich, wie lange sie unter Wasser bleiben konnte, dachte Justus. Sie ruhte dort so entspannt wie Tante Mathilda in ihrem Wohnzimmer. Peter konnte sehen, daß sie mit den Fingern schnippte und den Recorder vor sich hielt. Kurz darauf lächelte sie und legte den Kopf schräg.
    Nach einer scheinbar langen Zeit – in Wirklichkeit waren es jedoch höchstens zwei Minuten – schwamm sie zur Oberfläche und holte tief und gleichmäßig Atem.
    »Ich glaube, ich hab’s«, sagte sie. »Nun bin ich gespannt, wie es sich anhört.«
    Justus spulte das Band zurück und stellte den Recorder auf
    ›Wiedergabe‹. Erst kam aus dem Lautsprecher nur ein leises Gluckern. Dann hörten die drei Jungen eine rasche Abfolge schnalzender Laute. Das war Constance, erkannte Peter, wie’
    sie unter Wasser mit den Fingern schnippte.
    Das Schnippen hörte auf, und dann kam ganz klar ein vogel-stimmenähnliches Zwitschern herein. Es wurde höher und tiefer, die Tonlage änderte sich immerzu, und diese Melodie wurde von einem scharfen Klicken begleitet, wie etwa ein spanisches Lied von Kastagnetten.
    Es hörte sich doch nicht ganz so an wie Vogelgezwitscher, dachte Justus. Diese Laute hier waren kehlig und vibrierten.
    Nein, er konnte sich nicht entsinnen, jemals etwas Derartiges gehört zu haben.
    Nach einer Minute hörte es auf, und Constance stellte den Recorder ab.
    »Das war Flukey?« fragte Bob tief beeindruckt. »Das war Flukey, wie er singt?«
    »Singen – Sprechen. Nennt es, wie ihr wollt«, sagte Constance.
    »Alle Wale verständigen sich untereinander durch solche Laute.
    Und unter Wasser trägt natürlich der Schall sehr weit. Wir können ihre Sprache noch nicht verstehen oder erlernen, aber wenn wir es versuchten, würden wir sie vermutlich genauso vieldeutig und kompliziert wie unsere eigene finden.« Sie hielt inne und nahm die Flossen ab.
    »Eines allerdings halte ich für ausgeschlossen: daß sie jemals miteinander streiten«, fuhr sie fort. »Und sie werden auch niemals kämpfen. Sie sind viel zu hoch entwickelt. Auch bin ich sicher, daß sie einander nicht belügen, wie es bei uns üblich ist * Dazu haben sie zuviel Verstand. Was ist schließlich eine Sprache wert, wenn man sie dazu benutzt, Dinge zu verdrehen, statt zu sagen, was man denkt?«
    »Könnten wir es nochmals hören?« bat Peter.
    »Ja, gleich. Erst möchte ich, daß Flukey es selbst hört.«
    Justus spulte das Band zurück und stellte auf ›Wiedergabe‹ ein.
    Dann kniete Constance nieder und tauchte das Metallkästchen ins Wasser. Die drei ??? beobachteten Flukey.
    Er lag noch immer ganz ruhig auf dem Grund des Beckens.
    plötzlich ging ein Zittern durch seinen Körper. Die seitlichen Flossen spreizten sich ab. Dann glitt er in einer einzigen kraftvollen Bewegung durch das Becken auf die Gruppe zu. Er sah aus, als lächle er, dachte Bob – so wie er ausgesehen hatte, als sie ihn am Strand zu retten versucht hatten.
    Flukey schwamm nun langsamer, bis er das Kästchen erreichte.
    Er zögerte. Dann rieb er sacht die Lippen

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